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In der Gruft der Moenche

In der Gruft der Moenche

Titel: In der Gruft der Moenche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
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Speisesaal stehen und sah hinein. Die Betreuer kamen lachend durch den Saal auf sie zu. Noch zehn Meter und eine Glastür trennten sie von einer riesigen Portion Ärger, die ihre Abreise bedeuten konnte.
    Victor ballte die Fäuste. » Die sind mit sich selbst beschäftigt. Los!«
    Ohne die Antwort der anderen abzuwarten, rannte er los. Dabei trat er nur auf den Fußballen, um keinen unnötigen Krach zu veranstalten. Adam, Kitty und Schorsch machten es ihm nach. Als sie gerade die unterste Stufe der Treppe erreicht hatten, wurde die Flügeltür vom Speisesaal aufgestoßen.
    Anne gähnte laut. » Jetzt noch einen Kontrollgang bei den kleinen Monstern und dann ab ins Bett.«
    Victor huschte um die Ecke, er war schon fast im ersten Stock. Kitty, Adam und Schorsch ihm dicht auf den Fersen. Die drohende Strafe schien dem Kleinen ordentlich Beine zu machen.
    Dann fiel unten in der Eingangshalle ein Satz, den keiner von ihnen hören wollte. Stocksteif blieben sie stehen.
    Â» Was war das?«, rief eine Stimme in die Dunkelheit.
    Ein Mann gähnte. » Mein Magen hat geknurrt.«
    Jemand kicherte.
    Â» Eine Ratte?«, schlug jemand anders vor.
    Eine Frau quiekte entsetzt.
    Â» Nein«, widersprach die erste Frauenstimme. » Da war etwas auf der Treppe.«
    Victor, Kitty, Adam und Schorsch sahen, wie die sechs Umrisse unter ihnen die Köpfe hoben.
    In diesem Augenblick begann das Klopfen im Keller wieder. Plong! Plong!
    Â» Wer geistert so spät durch Dorf und Land? Der alte Cuk ist’s, mit einem Hammer in der Hand«, brüllte einer der Männer.
    Alle Betreuer lachten lauthals los.
    Und Victor nickte den anderen zu. So schnell es ihre Beine zuließen, rannten sie die Treppe hinauf. Im zweiten Stock verabschiedete sich Kitty hastig.
    Â» Bis morgen beim Frühstück.« Dann lief sie weiter.
    Die drei Jungen flitzten über die knarrenden Dielen in Zimmer 222.
    Genau in dem Augenblick, in dem sie den Raum betraten, flackerten die Glühbirnen im Kronleuchter.
    Â» Der Strom ist wieder da«, japste Victor. » Keine Sekunde zu früh. Mann, haben wir ein Schweineglück!«
    In voller Kleidung stürzte er sich auf sein Bett.
    Adam ließ sich auf die andere Matratze fallen. » Und ich hatte Angst, ich würde mich in diesem Urlaub zu Tode langweilen…« Er gähnte. Nach etwa einer Minute schlug er die Augen noch einmal mühsam auf. Adam wollte sich noch bei Schorsch bedanken. Aber der Kleine war schon unbemerkt verschwunden.

Zufall? Gibt es nicht!
    Am Samstagmorgen wachte Adam auf, weil er fror. Ein paar Mal tastete er mit geschlossenen Augen um sich, fand aber die Decke nicht. Nachdem er sich noch einige Minuten murrend hin- und hergewälzt hatte, fiel ihm wieder ein, wo er sich befand. In einem fremden Bett in einem fremden Hotel in einer fremden Gegend. Aber in einem bekannten Schlafanzug. Seinem eigenen. Trotz der Wanderung in der Nacht hatte er noch die Kraft gefunden, sich auszuziehen.
    Adam räkelte sich wie eine Katze und sah auf sein Handy. 6:43. Nicht gerade eine Uhrzeit, zu der er normalerweise in den Ferien aufstand. Empfang hatte er hier nicht. Keine Anrufe möglich, keine SMS .
    Adam rieb sich die Augen, bis er wieder klar sehen konnte. Über ihm strahlte der Kronleuchter. Keiner hatte das Licht ausgemacht. Seine Decke war auf den Boden gerutscht.
    Langsam kam sein Gehirn auf Betriebstemperatur. Im Kopf ging Adam noch einmal alle Ereignisse der letzten Nacht durch. Cool war das gewesen, ganz alleine in diesem riesigen Kasten herumzuschleichen und die Erwachsenen auszutricksen. Gruselig, wie erst der kleine Schorsch und dann die gewitzte Kitty aus der Finsternis aufgetaucht waren. Und sie vier hatten die Großen durch Klugheit geschlagen.
    Adam sah zum anderen Bett. Victor lag vollständig bekleidet unter seiner Decke und schnaufte zufrieden. Mit der rechten Hand umklammerte er noch immer den zusammengefalteten Plan, der das ganze Abenteuer der Nacht erst ins Rollen gebracht hatte.
    Adam kniete sich neben Victor und pustete ihm ins Ohr. » Aufstehen«, flötete er wie eine überkandidelte Mutter. » Du schreibst heute deine Mathearbeit.«
    Victor schmiss sich wütend auf die andere Seite. » Lass mich pennen, du Idiot!«, schimpfte er los.
    Â» Klar, warum nicht?«, spottete Adam. » Unser Gruppenleiter heißt nur zufällig wie ein Typ, der vor über 80 Jahren im gleichen Zimmer gewohnt

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