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In der Gruft der Moenche

In der Gruft der Moenche

Titel: In der Gruft der Moenche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
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hat. Ach ja, und bevor ich’s vergesse: Im Keller dieses Hotels hat eine Handvoll Spinner irgendwelche Experimente durchgeführt. Aber davon abgesehen kann man hier wirklich sehr gut ausschlafen.«
    Victor setzte sich gähnend auf. » Danke, dass du mich daran erinnerst. Fast hätte ich mich hier wohlgefühlt.«
    Adam hockte sich zu ihm und breitete den Plan auf dem Bett aus. Er betrachtete die Zimmer, die Brandlöcher und die darauf gekritzelten Worte. Dann klickte er sich durch die letzten Fotos auf seinem Handy. Vier Namen, vier Berufe, vier Anreisetage. Die letzten Gäste des Hotels. Plus Wolf Eismann, dem Ersten. Alle hatten in den Zimmern des Nordflügels gewohnt. Fünf Gäste also. Und Branco Nagurski selbst.
    Â» Weißt du, Victor, ich habe das Gefühl, wir sind an einer ganz großen Sache dran. Wie der Mann, der seine Notizen auf den Plan gekritzelt hat. Auch er war dem Nagurski-Experiment auf der Spur.« Er sah Victor fest an. » Aber wir kriegen raus, was es war, wetten?«
    Victor nahm Adams Hand in seine und drückte sie fest. » Das schwöre ich dir, Alter!«
    Adam starrte auf den Sekretär. Unschuldig wie ein Lamm stand er an der Wand. Als hätte er nie ein Geheimnis in seinem Inneren verborgen gehabt.
    Â» Bleibt das Problem mit dem Tisch. Wer hat 1929 in unserem Zimmer gewohnt? Warum musste er sich nicht ins Gästebuch eintragen? Und warum hat ihn niemand bemerkt, als er im Hotel herumspionierte?« Adam holte tief Luft. Aber Antworten wollten ihm nicht einfallen.
    Victor zuckte mit den Schultern. » Vielleicht werden wir es nie erfahren. Aber du weißt, ich glaube nicht an Zufälle. Wenn Wolf Eismann im gleichen Zimmer ist wie der andere Eismann, dann weiß auch der etwas über das Experiment. Jetzt will er das Labor oder was immer es ist, finden.«
    Adam verzog das Gesicht. » Wow! Du meinst, die Jugendgruppe ist nur Tarnung. Damit er ungestört den Zugang zum Keller suchen kann?« Ein flaues Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Und es war definitiv kein Hunger.
    Victor nickte. » Right! Und wenn er erfährt, dass wir auch hinter dem Geheimnis her sind, dann…« Er holte tief Luft. » …dann schickt er uns nicht bloß nach Hause.«
    Adam schluckte. Ihm wurde schlagartig übel. » Dann macht der uns kalt…«
    Victor lachte bitter. » Vielleicht fallen wir dann bei der nächsten Bergwanderung in eine Felsspalte, oder so.« Er sprang auf. » Umso wichtiger, dass kein Wort über unsere Lippen kommt. Das werde ich Kitty und Schorsch auch noch einmal einbläuen.«
    Â» Psst!« Adam legte den Zeigefinger an die Lippen und zeigte zur Tür. Die Dielen im Flur knarrten. Es klopfte, aber nicht bei ihnen. » Aufstehen, Jungs!«, krakeelte Anne mit gespielter Fröhlichkeit. » In einer halben Stunde gibt es Frühstück.« Wieder knarrte es. Dann hämmerte sie gegen die nächsten Türen, bis sie auch bei Zimmer 222 ankam.
    Â» Danke für’s Wecken!«, rief Victor zurück. Die Schritte entfernten sich wieder. Aber das ungute Gefühl blieb. Da kam ihm die Lösung wie ein Blitz aus heiterem Himmel. »Und unser Tisch stand früher woanders, vielleicht in 303. Wer sagt denn eigentlich, dass damals jemand hier gewohnt hat. Vielleicht wurden die Möbel verrückt.«

Kein Wort zu niemandem!
    Eine halbe Stunde später liefen Victor und Adam mit dem Strom der anderen Kids Richtung Speisesaal. Der Gedanke, gleich auf Wolf Eismann zu treffen, machte beide nervös.
    Â» Hey, wartet!«, rief ihnen Kitty auf der Treppe hinterher. Mit wenigen Sprüngen hatte sie die Jungen eingeholt. » Gut geträumt?«, fragte sie lautstark und zwinkerte Victor und Adam verschwörerisch zu. » Ich lag kaum im Bett, da war ich schon eingeschlafen.«
    Â» Ging uns ähnlich«, antwortete Adam knapp.
    Victor nickte. » Hoffentlich lassen sich die Betreuer für heute Abend etwas einfallen, sonst wird mir langweilig.«
    Kitty rollte mit den Augen. » Meine Zimmernachbarin ist eine fürchterliche Schnepfe, mit der kann man gar nichts anfangen. Nicht mal lesen tut die. Zum Glück habe ich euch zwei kennengelernt.«
    Urplötzlich packte Victor Kitty am Arm und zog sie fest an sich. » Kein Wort über gestern Nacht. Zu niemandem, ist das klar? Unser Leben steht auf dem Spiel.«
    Â» Aua«, protestierte Kitty und riss sich los.

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