Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Gruft der Moenche

In der Gruft der Moenche

Titel: In der Gruft der Moenche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
Vom Netzwerk:
Alter!«, quetschte Victor hervor. » Saustark. Und was ist drin?«
    Adam zuckte mit den Schultern. » Weiß nicht. Ist abgeschlossen.«
    Victor kniete sich vor ihm auf den Boden. Wie ein Meisterdieb tastete er die beiden alten Verschlüsse ab. Er drückte und haute mit der flachen Hand dagegen. Aber das Schloss blieb zu.
    Adam sah zur Tür. Sie stand immer noch offen. Kitty verstand seinen Blick, sie gab der Tür einen Stups und klemmte einen Stuhl mit der Lehne unter die Klinke. Vor überraschenden Gästen waren sie nun bestens geschützt.
    Â» Vielleicht sollten wir unseren Schlüsselexperten Schorsch fragen«, schlug Adam vor. » Er war es nämlich auch, der mich in den verschlossenen Raum gelassen hat.«
    Â» Stimmt«, sagte Kitty. » Wir haben ihn beim Wandern nicht gesehen.«
    Â» Weil er hier war. Der Junge ist eine ziemliche Nervensäge, richtig. Aber ohne ihn hätten wir weder ins Gästebuch sehen können noch diesen Koffer bei uns, und…«
    Weiter kam Adam mit seiner Schilderung nicht. Zu seinen Füßen machte es Klack! Victor sah verblüfft auf den Nagel, mit dem er im Kofferschloss herumgestochert hatte. Das erste Schloss war aufgesprungen.

Professor Schleiers Aufzeichnungen
    Adam, Kitty und Victor starrten den Koffer an. Victor wunderte sich am allermeisten. Er zog den Nagel heraus und schob ihn in die zweite Öffnung.
    Â» Wenn das noch mal funktioniert, dann…« Klack!, antwortete der Koffer. Die Verschlüsse waren hochgeklappt. Als Victor Anstalten machte, den Deckel anzuheben, rutschte Adam vom Bett.
    Â» Stopp! Das mach ich. Ich warte schließlich schon fast vier Stunden auf diesen Moment.«
    Kitty wickelte sich gespannt eine Haarsträhne um ihren Finger.
    Victor biss sich auf die Lippe.
    Adam holte tief Luft. Dann öffnete er den Koffer. Ein Stoß Papier rutschte ihnen entgegen. Hunderte lose Seiten. Staunend verteilte Victor sie im Zimmer. Manche waren mit winziger, kaum lesbarer Handschrift vollgeschrieben. Auf manche waren Skelette gezeichnet, dem ersten Eindruck nach Dinosaurier und andere ausgestorbene Tiere. Wieder andere zeigten Baupläne für technische Geräte, deren Nutzen nicht auf den ersten Blick erkennbar war.
    Als sie alle Aufzeichnungen aus dem Koffer geholt hatten, kamen ein paar Bücher zum Vorschein. Gedruckte, aber auch vollgekritzelte Notizbücher. Kitty legte eins nach dem anderen auf den Teppich. Die Bücher trugen so merkwürdige Titel wie:
    Geschichte der Erde und der früheren Lebewesen
    oder
    Lehrbuch der Tierpalaeontologie mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse des Geologen
    oder
    Mystik – Wissen eines Eingeweihten
    oder
    Wozu der menschliche Körper fähig ist
    Â» Der erste Eindruck ist immer der wichtigste«, brach Kitty das Schweigen. » Was denkt ihr?«
    Victor tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. » Der Besitzer des Koffers ist so eine Art verrückter Professor«, schlug er vor. » Halb wahnsinnig, halb genial. Ein Irrer, den man ernst nehmen muss.«
    Adam schüttelte den Kopf. » Glaub ich nicht. Ludwig Schleier war Paläontologe«, verriet er. » Wenn mich nicht alles täuscht, ist das ein Forscher, der sich für Lebewesen früher Zeiten interessiert. Die meisten Zeichnungen und ein paar der Bücher bestätigen das. Er wird hier im Hotel gearbeitet haben.«
    Kitty rümpfte die Nase. » Und was hat er hier in den Bergen gesucht? Den Alpensaurier rex?«
    Adam lachte. » Oder versteinertes Edelweiß.« Dann wurde er wieder ernst. » Wahrscheinlich einfach nur Ruhe, um ungestört schreiben zu können. Aber dann kam etwas dazwischen. Auf mich wirkte der Koffer eher so, als hätte Schleier alles hastig zusammengepackt. Seine kunstvollen Zeichnungen waren einfach lieblos in den Koffer gestopft. Als wenn er auf der Flucht vor etwas oder jemandem gewesen wäre…«
    Victor nahm eines der Notizbücher in die Hand. » Was für ein Spießer!«, schnaubte er los. » Hier drin hat er penibel seine Ausgaben aufgelistet. Hört her!« Mit verstellter Stimme las er vor: » Eis im Thiergarten, 10 Pfennige. Rosen für Fräulein Gertrud, 1 Mark. Fahrkarten für die Strecke Berlin/Zürich, 6 Mark und 80 Pfennige.«
    Er blätterte weiter. Plötzlich aber wurde sein Gesicht ernst. » Ein Hoch auf den Spießer«, stammelte Victor. » Schaut euch den

Weitere Kostenlose Bücher