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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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das Handy zu. Sie wollte kein Wort mehr hören.
    Sie ging ins Schlafzimmer und suchte ihre Sachen zusammen. Rick schlief immer noch tief und fest.
    Was für eine Ernüchterung! Ein Anruf von Wade hatte sie aus dem siebten Himmel geholt und bedrohte ihr Glück. Wer konnte ihr jetzt helfen? Früher hatte ihre Großmutter ihr in jeder Lebenslage zur Seite gestanden, aber hier und jetzt war sie auf sich selbst gestellt.
    Für einen Moment erwog sie, Rick zu wecken und ihn zu bitten, Wade zu verfolgen und ihm klarzumachen, sie in Ruhe zu lassen. Doch sie verwarf den Gedanken. Stattdessen rannte sie zur Hintertür hinaus und hielt ein paar Blocks weiter ein Taxi an.
    Sie würde nach Hause fahren, die Papiere finden und Wade ein für alle Mal loswerden. Nie mehr sollte er Einfluss auf ihr Leben haben!

3. KAPITEL
    Rick blinzelte in den schmalen Streifen Sonnenlicht, der durch den Vorhangschlitz fiel. Langsam wurde er wach. Normalerweise stand er lange vor dem Morgenrauen auf, froh, seinen unruhigen Träumen entkommen zu sein. Doch heute hatte er sehr lange tief und traumlos geschlafen. Er tastete nach seinem Wecker. Es war Viertel vor acht. Ein Rekord. Er überlegte, wie lange es her sein mochte, dass er so lange so gut geschlafen hatte.
    Genau zwei Jahre, acht Monate, zwei Wochen und ein paar Tage.
    Er schloss die Augen und ließ noch einmal die erregenden Bilder der vergangenen Nacht Revue passieren. Dann rollte er sich auf die andere Hälfte des Bettes. Sie war leer. Er richtete sich auf und schaute sich um. Von Jessie keine Spur.
    War sie in der Küche und kochte Kaffee? Was für eine reizende Vorstellung! Er lächelte bei dem Gedanken, wie seine süße Gespielin gleich mit zwei Bechern heißen Kaffees zurück in sein Bett schlüpfen würde.
    Als keine Geräusche zu hören waren, stand er auf. Seine Kleider waren überall auf dem Boden verstreut, und neben dem Bett lag ein Häufchen aufgerissener Kondomhüllen.
    Er sammelte sie ein und bemerkte, dass Jessies Sachen weg waren: ihr enges Oberteil, die schwarzen Stilettos, der knappe Rock und die flippige orangefarbene Beane-Tasche. Verschwunden.
    Etwas missmutig zog er seine Hose an und ging durch alle Räume. Jessie war nirgendwo zu entdecken.
    Vergangene Nacht war sie die Erfüllung für ihn gewesen und hatte ihn all seine Fantasien ausleben lassen. Warum war sie jetzt einfach verschwunden? Er war enttäuscht.
    Zurück in der Küche, nahm er einen Schluck kalten Kaffee vom Vortag, der bitter schmeckte. Rick versuchte einen klaren Kopf zu bekommen.
    Hätte er ihre Telefonnummer notieren sollen, um sich noch mal mit ihr treffen zu können? Die Abmachung war klar gewesen: Es sollte bei einem Mal bleiben. Beide hatten das so gewollt. Und sie hatte sich daran gehalten.
    Dann fiel ihm ein, dass er zur Arbeit musste, und er versuchte, weitere Gedanken an Jessie zu verdrängen.
    Da hörte er plötzlich ein heftiges Klopfen an der Haustür. Rick öffnete, doch vor ihm stand nicht, wie insgeheim erhofft, die temperamentvolle Texanerin, sondern ein kleiner Chinese mit schlechtem Haarschnitt und Stirnrunzeln.
    „Hast du vergessen, dass du einen Job hast?“, brummte sein Partner Kevin Fong und kam herein, einen Pappbecher Kaffee in der Hand. Sie arbeiteten seit anderthalb Jahren zusammen, und Rick mochte ihn von all seinen bisherigen Kollegen am liebsten.
    Rick schloss die Tür hinter ihm. „Es ist noch nicht einmal acht Uhr“, verteidigte er sich.
    „Sonst bist du immer schon vor sieben auf dem Revier. Und überhaupt: Warum gehst du nicht an dein Handy?“
    „Mein Handy?“, fragte er leicht abwesend und schaute sich suchend um. Das Mahagoni-Tischchen, auf dem er sonst immer Handy und Schlüssel ablegte, war leer.
    „Der Chef hat schon den ganzen Morgen versucht, dich zu erreichen.“
    „Es ist erst zehn vor acht!“, rief Rick und durchsuchte seine Taschen und das Schlafzimmer.
    Kevin folgte ihm gähnend. „Der Chef scheint genau so ein Frühaufsteher zu sein wie du“, fügte er hinzu.
    „Was macht der Captain an einem Samstag überhaupt auf dem Revier?“, murrte Rick.
    „Es geht um Creed Thornton. Er hat alles zurückbekommen, was wir als Beweismittel aus seiner Wohnung geholt haben“, erklärte Kevin.
    Rick suchte weiter nach seinem Telefon.
    „Der Chef möchte wissen, was du mit Thorntons Laptop gemacht hast.“ Mit gespieltem Ärger fuhr Kevin fort: „Mir kannst du’s auch ruhig sagen, wir arbeiten schließlich zusammen.“
    Kevin fischte einen grünen Tanga

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