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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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und finde dich in den Armen eines anderen. Du hast Glück, dass ich nicht eifersüchtig bin.“
    Nicht eifersüchtig, sondern feige, dachte sie.
    „Die meisten Männer würden so etwas mit einem Gewehr regeln.“
    Sie blickte ruckartig zu dem Truck hinüber. „Du …“, war jedoch alles, was sie herausbrachte.
    Hatte Wade jemals ein Gewehr in der Hand gehabt? Bei ihm musste man mit allem rechnen.
    Er lachte kalt. „Aber solange du mir die gleiche Gunst gewährst wie deinem Sheriff …“
    Jessie brach angewidert das Gespräch ab und warf das Handy auf die Couch wie einen Gegenstand, der gleich explodieren würde. Ihr Herz schlug heftig, ihre Hände waren feucht, und ihr war schwindlig vor Abscheu und Verwirrung.
    Was hatte Wade Griggs hier zu suchen? Warum hatte ihr niemand Bescheid gesagt, dass er aus dem Gefängnis entlassen worden war?
    Zwischen Wade und ihr war es an dem Tag aus gewesen, als die Polizei vor ihrer Tür gestanden und erklärt hatte, dass die von ihnen beiden gemeinsam geführte Werkstatt ein Umschlagplatz für gestohlene Autos sei. Wade war wegen Autodiebstahls im großen Stil angeklagt worden, und Jessie hatte alles verloren, was sie besessen hatte.
    Er hatte sie vom ersten Moment an angelogen und ausgenutzt. Kaum zwölf Monate waren seither vergangen. Was wollte er jetzt von ihr?
    Ihr Handy klingelte erneut. Sie lief zur Couch, presste es zitternd an ihr Ohr und hörte erneut die Stimme von Wade.
    „Was willst du?“, fragte sie wütend.
    „Wie gesagt, Sugar Beane, ich will zu meiner Frau.“
    „Ich bin nicht deine Frau!“ Wie oft musste sie das noch wie derholen?
    „Da hast du leider unrecht, Süße. Die Scheidung war nie rechtskräftig.“
    Jessie war verwirrt. „Was redest du da?“
    „Wir sind immer noch glücklich verheiratet, Süße, und das heißt: Was dir gehört, gehört auch mir.“
    Sie blickte aus dem Fenster und sah Wade direkt gegenüber lässig an einem geparkten Auto stehen. Trotz der Entfernung konnte sie sein langes, schmales Gesicht und sein harsches Lächeln erkennen. Er war besser angezogen als sonst.
    „Schau einfach in deinen Papieren nach. Ich habe nicht unterschrieben.“
    Nach dem ersten Schreck erinnerte sich Jessie daran, dass sie die Papiere im Büro ihres Anwalts unterschrieben und dann ins Gefängnis geschickt hatte.
    „War damals wohl alles ein wenig hektisch, als die alte Lady Hawley starb.“
    Jessie kniff die Augen zu. Nein, jetzt bloß nicht auf seine Spielchen eingehen.
    „Der Anwalt sagte, du hast unterschrieben.“
    „Bist du sicher? Vielleicht verwechselst du das mit dem Anruf deines Anwalts, als er dir mitteilte, dass Grandma Hawley dir ihr ganzes Geld vermacht hat! Und die Hälfte davon gehört mir, verstehst du!“
    Jessie schüttelte den Kopf. Sie hatte die Papiere einen Tag vor Grandma Hawleys Tod unterzeichnet. Jessie hatte dann sehr unter dem Verlust ihrer Großmutter gelitten und turbulente Tage und Streitereien mit der Familie ihres Vaters rund um die Begräbnisformalitäten erlebt. Trotzdem war sie sich sicher, die Scheidungspapiere ordnungsgemäß unterschrieben und abgeschickt zu haben.
    Was für billige Tricks Wade nun anwandte, um wieder an sie und ihr Geld heranzukommen!
    „Wir sind geschieden“, sagte sie nochmals mit vollem Nachdruck.
    „Mein Anwalt meinte, du hättest fast hunderttausend Dollar von der alten Dame geerbt. Davon gehört mir die Hälfte. Dazu kommen die fünftausend, die du dir damals von mir geliehen hast.“
    Jessie war sprachlos.
    „Ja, als dein Ehemann kenne mich mit deinen Finanzen aus.“
    „Dann weißt du auch, dass ich keinen Cent mehr davon besitze.“
    „So? Die fünftausend jedenfalls lagen brav in der kleinen schwarzen Samtbox. Ich hab sie mir genommen – sozusagen als erste Anzahlung.“
    War er etwa in ihrer Wohnung gewesen?
    Womöglich hatte er auch den Schmuck ihrer Großeltern und den Diamantring von Georgias Mutter gestohlen. Ihr wurde bei dem Gedanken schlecht.
    „Als meine rechtmäßige Ehefrau gehören mir fünfzigtausend Dollar von der Erbschaft. Gib mir das Geld, und du bekommst die Scheidung.“
    „Ich bin geschieden, und alles, was ich habe, steckt in meinem Geschäft.“
    „Stimmt, du wirst ja jetzt mit deinen Taschen demnächst reich werden.“ Selbst aus der Entfernung sah Jessie, dass er breit grinste. „Ich will die Hälfte deines Vermögens. Und jetzt beweg deinen süßen Hintern zu mir, und lass uns Spaß haben.“
    Angewidert beendete Jessie das Gespräch und klappte

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