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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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aufwacht, muss ich unser Gespräch allerdings beenden.“
    „Du hast dich nicht an die Regeln gehalten“, sagte Georgia vorwurfsvoll.
    „Welche Regeln?“ Jessie überlegte. Dann fiel ihr die Abmachung wieder ein: „Ich hätte dich anrufen müssen und sagen, wo ich bin.“
    „Bingo!“
    Jessie schlug sich mit Ricks T-Shirt gegen ihre Stirn und murmelte: „Tut mir leid.“
    „Na gut, das war dein erstes spontanes Date. Aber denk daran, du bist hier nicht zu Hause in Texas.“
    Das ist ja das Gute, dachte Jessie.
    „Sag mir, wo du bist, dann kann ich diesen miesen Abend vergessen und noch ein wenig schlafen.“
    „Was war denn mit dem hübschen blonden Polizisten noch los, nachdem Rick und ich gegangen waren?“, hakte Jessie neugierig nach.
    „Eine ganz kurze Nummer, und weg war er. Aber wie war’s bei dir?“
    Jessie lächelte beim Gedanken an die letzten Stunden, an die Leidenschaft, mit der Rick und sie sich geliebt hatten. Aber um Georgia nicht allzu sehr zu frustrieren, sagte sie nur: „Er hatte eine unglaubliche Ausdauer. Wäre ich nicht so aufgeregt wegen des Meetings morgen gewesen, würde ich mich jetzt kaum rühren können.“
    „Anfängerglück“, murmelte Georgia.
    Vielleicht, dachte Jessie. Georgia hatte ihr den Tipp gegeben, Männer nicht gleich als potenzielle Ehemänner, sondern nur als Abenteuer zu betrachten. Auf jeden Fall gefiel Jessie diese neue Art sexueller Freiheit; sie machte ihr neues Leben noch aufregender.
    „Ich packe das Glück eben beim Schopf.“
    Georgia musste lachen. „Honey, du hast es wirklich verdient, nach all dem, was du durchgemacht hast. Und jetzt sag mir bitte, wo du bist.“
    „Sekunde“, erwiderte Jessie und versuchte sich zu erinnern.
    Als sie mit Rick hier hergefahren war, hatte sie nichts mehr von der Außenwelt mitbekommen, so voller sinnlicher Erwartung war sie gewesen.
    Sie ging ans Fenster, öffnete die Vorhänge und hielt Ausschau nach einem Straßenschild. Sie erblickte jedoch nur zweigeschossige Reihenhäuser mit Garagen, wie sie in fast jeder zweiten Straße in San Francisco zu finden sind.
    „Ich kann nicht erkennen, wo ich bin“, sagte Jessie.
    Hatte Georgia ihr nicht immer ans Herz gelegt, auf die Umgebung zu achten und niemandem zu trauen?
    Jessie zog sich Ricks T-Shirt über den Kopf, das ihr beinahe bis an die Knie reichte, öffnete die Haustür und trat ein paar Schritte heraus. Sie entdeckte schließlich ein Straßenschild und die Nummer des Hauses, in dem Rick wohnte, und teilte die Adresse ihrer Freundin mit.
    „Na also, das war doch gar nicht so schwer.“
    Jessie lachte. „Ich komme sowieso gleich in den Laden. Ich muss ein paar Bewerbungsgespräche führen, wegen einer neuen Mitarbeiterin, du weißt schon.“
    Sie bekam Gänsehaut. Ihre neue Mitarbeiterin.
    „Falls sie vor dir da sein sollte, kann Swan ihr ja ihre neusten Schmuckkreationen zeigen.“
    Jessie kicherte, und sie beendeten das Gespräch.
    Als sie gerade zurück ins Schlafzimmer gehen wollte, um sich noch ein bisschen neben Rick auszuruhen, klingelte das Handy erneut.
    „Ja, bitte?“, fragte sie etwas verstimmt.
    „Und, war er gut?“
    Die gedämpfte, aber vertraute Stimme ließ sie erschaudern.
    Sie wollte sprechen, brachte aber kein Wort heraus.
    „Komm schon, Süße, wenn eine Frau ihren Mann betrügt, kann sie doch wenigsten erzählen, wie’s gewesen ist. Ist der Cop gut im Bett?“
    Jessies Herz schlug heftig, und ihre Knie gaben nach. Sie musste sich an der Couch abstützen. Tausend Fragen schossen ihr durch den Kopf.
    „Wa…Wade?“, stotterte sie.
    „Du hast zwar vergessen, dass ich dein Mann bin, aber immerhin erinnerst du dich an meinem Namen.“
    „Du bist nicht mehr mein Mann“, entgegnete Jessie.
    Woher hatte er bloß ihre Handynummer, und woher wusste er, wo sie war?
    Sie ging zum Fenster und schaute hinaus. Weder auf der Straße noch in den parkenden Autos war jemand zu sehen. Doch dann entdeckte sie einen alten, zerbeulten Pick-up. Jemand saß hinter dem Lenkrad und rauchte.
    „Da irrst du dich, Sugar. Wir beide sind immer noch verheiratet.“
    „Du bist doch im Gefängnis“, erwiderte sie.
    „Nicht mehr, Sugar Beane. Und ich bin den weiten Weg hierhergekommen, um wieder bei dir zu sein.“
    „Nenn mich gefälligst nicht so, ich bin nicht mehr deine Frau. Du hast die Scheidungspapiere im Gefängnis unterschrieben!“
    „Eigentlich sollte ich ja böse sein“, sagte er und zog geräuschvoll an seiner Zigarette. „Da fahre ich so weit

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