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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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hast?“
    „Du fährst Wade nicht hinterher, in Ordnung?“
    Sie stand schon an der Tür, drehte sich noch einmal um und lächelte. „Natürlich tue ich das nicht. Ich möchte nicht verhaftet werden. Ich gehe wieder zur Arbeit und warte auf deinen Anruf.“ Sie fischte eine Visitenkarte aus ihrer Tasche. „Hier, meine Telefonnummer.“
    „Ich bin nicht blöd, Jessie“
    Sie aber auch nicht. Sie öffnete die Tür.
    Rick nahm ihr die Klinke aus der Hand und schloss die Tür gleich wieder. Er ahnte, was Jessie vorhatte.
    Sie versuchte, nicht zu grinsen. „Ist noch was?“
    Er legte einen Arm um ihre Schultern, und Ricks Gesichtszüge entspannten sich. Zum ersten Mal an diesem Tag erinnerte Rick wieder ein wenig an den sinnlichen Mann, mit dem Jessie die letzte Nacht verbracht hatte. So mochte sie ihn. Er strahlte etwas Verwegenes aus, was seine Wirkung auf Jessie nicht verfehlte.
    Rick stand dicht vor Jessie und schaute sie an.
    Ihr schoss das Blut ins Gesicht, und sie wünschte sich, er würde sie küssen!
    „Ich weiß sehr wohl, was du vorhast, und ich glaube, ich muss dich im Auge behalten“, meinte er leise. „Du kannst mitkommen, aber wehe, du tust nicht, was ich sage.“
    Tun, was er sagte? Er redete, als sei sie seine Sklavin. Doch ihr Herz klopfte, und ihr fielen die wildesten Dinge ein, die sie mit ihm tun wollte. Rick hatte zum Beispiel Handschellen …
    „Haben wir uns verstanden?“, hakte er nach.
    Da erst fiel ihr Wade wieder ein. Ach ja! Sie sprachen über Wade! Und Rick hatte ihr angeboten, nach Reno mitzukommen.
    Sie nickte und öffnete die Tür.
    „Dann nach Ihnen, Madam“, sagte Rick.
    Mit weichen Knien verließ sie das Büro und fragte sich, auf was sie sich da bloß eingelassen hatte.

7. KAPITEL
    Vielleicht ist es doch keine gute Idee, Jessie mitzunehmen, überlegte Rick. Aber was wäre die Alternative gewesen? Sie alleine losziehen zu lassen, um Wade aufzuspüren? Undenkbar!
    Sie waren bereits eine Stunde mit dem Auto unterwegs, und Rick wusste , dass er jetzt eigentlich bei seinem Hacker-Freund sitzen und an der Lösung des Mordfalls arbeiten sollte, statt einen Autodieb in Reno zu suchen. Wie hatte sie es bloß geschafft, ihn umzustimmen und, schlimmer noch, sein ganzes Leben innerhalb von vierundzwanzig Stunden auf den Kopf zu stellen?
    Trotz alldem erregten ihn Jessies Nähe und der süße Duft ihrer Haut. Er musste immer wieder an die vergangene Nacht denken und ahnte, wie schwer es ihm fallen würde, ihr zu widerstehen. Aber eine zweite Nacht mit Jessie kam natürlich nicht in Frage. Das wäre ja fast so, als würde er mit Jessie eine Beziehung eingehen. Das hatte er ein Jahr nach dem Tod seiner Frau schon einmal probiert, und es war gründlich in die Hose gegangen. Alles, was ihm die Beziehung eingebracht hatte, waren schlechte Erinnerungen. Er würde Jessie nur enttäuschen.
    Rick schaute auf die Uhr. Es war kurz vor sechs am Abend. Sie brauchten noch etwa drei Stunden bis nach Reno, und sehr wahrscheinlich würden sie im Hotel übernachten müssen.
    Ein Hotelzimmer in Reno, der größten Kleinstadt der Welt. Ein Ort voller Leben, Essen, Trinken und Spielen. Voller Versuchungen.
    Denen du heute Nacht nachgeben könntest, Ricky-Boy.
    Schon wieder eine schlechte Idee, ermahnte sich Rick und drehte am Radio.
    „Ich sollte eigentlich gar nicht hier sein.“
    Er runzelte die Stirn und schaute Jessie an. Es waren die ersten Worte, die sie seit zwanzig Minuten geäußert hatte.
    „So?“, murrte er. „Das hättest du dir früher überlegen sollen.“
    Sie spielte an ihrer Perlenkette und ignorierte seine Bemerkung. „Das verstößt gegen die Regeln“, fuhr sie fort.
    „Welche Regeln?“
    „Georgias Regeln. Ich hätte dich nach dieser Nacht nicht wiedersehen sollen.“
    „Würdest du mir bitte verraten, wer Georgia ist?“
    „Meine Mitbewohnerin und beste Freundin. Du hast sie in der Bar und vorhin in unserem Laden gesehen. Ich habe außerdem vorhin mit ihr telefoniert, als wir aus der Stadt gefahren sind. Erinnerst du dich?“
    „Ich habe nicht darauf geachtet“, gab er zu. Wahrscheinlich war er zu abgelenkt gewesen, als sie während des Anrufs aus ihren Schuhen geschlüpft war und zehn reizende Fußzehen zum Vorschein gekommen waren.
    „Die kleine Braunhaarige mit den großen Ohrringen“, fügte sie hinzu.
    Er nickte. „Jetzt erinnere ich mich. Sie steht auf hellroten Lippenstift.“
    Jessie nestelte an ihrer Tasche. „Weißt du, irgendwie habe ich kein Händchen für

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