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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Trennung zwischen Liebe und Sex angeht und meine Unfähigkeit, damit richtig umzugehen, musst du dir keine Sorgen machen, das ist Georgias Meinung, nicht meine.“ Sie schnaubte ein wenig. „Ich werde mich wohl kaum an einem Wochenende Hals über Kopf verlieben.“
    „Wie tröstlich.“
    Sie verschränkte die Arme über der Brust. „Ich wollte mich nur höflich mit dir unterhalten“, sagte sie knapp. „Ich meine, du und ich …“ Sie lachte auf.
    „Was soll das denn heißen?“
    Sie schnaubte erneut leicht. „Tut mir leid, aber du bist ein wenig zu griesgrämig für meinen Geschmack.“
    „Dein Mann hat mein Auto gestohlen!“
    „ Ex mann! Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass du von Natur aus mürrisch bist.“
    Ihm wurde heiß. „Ich kann mich nicht erinnern, letzte Nacht mürrisch gewesen zu sein.“
    „Natürlich nicht. Welcher Mann wird schon sauer, wenn eine Frau ihn mit dem Mund …?“
    „Okay, okay, du hast recht! Ich bin ein mieser Kerl.“
    Sie drehte den Kopf Richtung Beifahrerfenster und murmelte: „Nein. Bist du nicht.“
    „Aber es stimmt doch.“ Und leise fuhr er fort: „Ich bin ein unglücklicher Mann, Jess.“
    Sie schaute ihn mit ihren karamellfarbenen Augen an. „Wie kommt das? Du siehst großartig aus, hast ein schönes Haus und einen guten Job.“ Sie blickte wieder aus dem Fenster. „Und trotzdem läufst du herum, als sei jemand gestorben.“
    Rick atmete tief ein. Am liebsten hätte er dieses Gespräch beendet. Er schwieg.
    „Jemand ist gestorben, habe ich recht?“, fragte sie intuitiv.
    „Ein anderes Thema, bitte.“
    „Wer? Eine Freundin von dir?“
    „Ich sagte doch bereits, bitte wechsele das Thema. Ich meine es ernst.“
    „Oder war es womöglich …“
    „Lass uns das Thema wechseln!“
    Die Schärfe seiner Worte brachte Jessie zum Schweigen.
    Rick spürte, dass sie ihn fragend musterte. Er sprach nicht gerne über Natalie, wollte kein Mitleid, keine teilnahmsvollen Phrasen. Nichts brachte ihm die Liebe seines Lebens zurück. Immer, wenn er von ihr erzählte, kam es ihm so vor, als würde sie nochmals sterben.
    Er ärgerte sich, dass Jessie so schnell den wundesten Punkt seiner Vergangenheit entdeckt hatte. Er blickte zu Jessie hinüber. Sie spielte wieder mit den Perlen ihrer Kette, und nichts deutete darauf hin, dass sie wütend auf ihn war. Das beruhigte ihn. Er räusperte sich und sagte dann: „Meine Frau Natalie wurde vor knapp drei Jahren umgebracht.“
    Sie wandte sich zu ihm. „Umgebracht?“
    „Von einem Heckenschützen. Der Kerl knallte zum Spaß Menschen in Autos ab.“
    „Deine Frau ist erschossen worden?“
    „Irgendjemand ballerte herum. Daraufhin ist ihr ein LKW hinten ins Auto gerast, und zwölf Autos sind ineinandergefahren. Drei Personen sind getötet worden, Natalie war eine von ihnen.“ Er richtete seinen Blick auf die Straße, um Jessies Gesichtsausdruck nicht sehen zu müssen. Er vermutete, dass sie genauso reagierte wie alle vor ihr, denen er von Natalies Tod berichtet hatte.
    „Ihr habt den Bastard erwischt, oder?“, fragte sie wütend.
    Sie reagierte doch anders als die anderen.
    Er schüttelte den Kopf. „Der Fall liegt seit über einem Jahr auf Eis.“
    „Das tut mir leid. Es muss schrecklich sein.“
    „Kann man so sagen.“
    Sie schwiegen. Sie hatten Sacramento hinter sich gelassen und fuhren nun durch eine weite grüne Landschaft. Da die Luft sich abgekühlt hatte, ließ Rick das Fenster hinunter.
    „Wart ihr lange zusammen?“, fragte Jessie schließlich.
    „Seit der Highschool. Wir haben damals beide Basketball gespielt und sind viel auf dem Sportplatz gewesen.“
    „Ihr habt keine Kinder, oder?“
    Er schluckte. „Nein. So weit sind wir nicht gekommen.“
    Sie legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel. „Das tut mir sehr leid.“
    Als sie die Hand wegzog, nickte er und schaute auf die Uhr. Noch mindestens zwei Stunden bis Reno. Jetzt hatte er seine Geschichte erzählt, und Jessie würde befangen sein, immer bedacht, nichts Falsches zu sagen oder zu tun. Wie alle anderen.
    Es gab nur wenige Leute, die ganz normal mit ihm umgingen. Kevin Fong, Captain Jameson, sein alter Schulfreund, und Paul Morton. Er konnte sie an den Fingern einer Hand abzählen.
    Doch dann überraschte ihn Jessica Beane.
    „Also, ich habe heute noch nichts gegessen. Und wenn ich schon den ganzen Abend deine Nörgelei ertragen muss, dann kannst du mich wenigstens zum Essen einladen“, verkündete sie entschieden.

8. KAPITEL
    Rick war

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