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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Kopf über sich selbst.
    „Was ist das für eine Geschichte mit dem Laptop?“, fragte sie und ging auf den Verkaufstresen zu.
    „Er lag im Kofferraum meines Wagens“, antwortete Rick. „Ich hatte die Hoffnung, Wade hätte ihn versetzt.“
    Ihr Lächeln verschwand. „Das tut mir leid, das wusste ich nicht. Hast du ein Backup deiner Dateien gemacht?“
    Er klappte sein Handy zu, dann wieder auf und tippte erneut eine Nummer. „Es war gar nicht mein Laptop, sondern ein wichtiges Beweismittel.“ Dann hob er die Hand und sprach ins Telefon. „Kevin, hast du etwas für mich?“
    Jessie schaute ihn an, und ihr wurde einiges klar. Bestürzung ergriff sie.
    Sie hatte die ganze Zeit nur an ihre eigenen Probleme und an den guten Sex mit Rick gedacht und sich nicht einmal gefragt, warum er so sehr hinter seinem Wagen her war. Aus männlichem Stolz oder Polizistenehrgeiz, hatte sie vermutet. Doch jetzt verstand sie. Er wollte weder Wade noch das Auto. Er wollte den Laptop.
    Während Rick telefonierte, versuchte Jessie, die letzten drei Tage Revue passieren zu lassen. Zuerst fiel ihr das Gespräch mit Rick in der Bar ein, als er beiläufig von einem wichtigen Fall gesprochen hatte, an dem er gerade arbeitete. Dann das Ehepaar auf dem Revier. Sie hatte ihn schließlich gefragt, was mit deren Tochter passiert sei.
    Jetzt dämmerte es ihr.
    Das wollte ich gerade herausfinden, als mein Auto gestohlen wurde, hatte er gesagt.
    Rick beendete das Telefongespräch, gab dem Inhaber des Pfandleihhauses seine Visitenkarte und nahm dessen im Gegenzug entgegen. „Sie werden heute noch ein Fax bekommen. Falls es irgendwelche Probleme geben sollten, rufen Sie mich an.“ Dann drehte er sich um zu Jessie.
    „Der Laptop und das verzweifelte Ehepaar, sie haben irgendetwas miteinander zu tun, oder?“, fragte sie.
    Er nahm sie beim Arm und führte sie hinaus. „Ja, haben sie.“
    „Läuft der Mörder ihrer Tochter etwa noch frei herum, weil Wade dein Auto gestohlen hat?“
    „Möglicherweise.“
    Jessie wurde schlecht. Sie blieb abrupt stehen. „Das tut mir so leid“, sagte sie mit erstickter Stimme.
    „Es ist nicht deine Schuld.“
    „Was war auf dem Computer gespeichert? E-Mails, Belege, Finanzdinge?“
    Als er ihren betrübten Gesichtsausdruck bemerkte, legte er tröstend die Hand auf ihre Schulter. „Jess, die Untersuchungen haben nichts ergeben. Ich wollte damals gerade zu jemandem fahren, der mir vielleicht hätte weiterhelfen können. Aber womöglich ist gar nichts weiter Interessantes auf dem Laptop gespeichert.“
    „Dann wärst du wohl kaum den langen Weg hierhergefahren.“
    Rick wollte Jessie nicht weiter über den Fall informieren und sagte nur: „So bin ich eben, Jess. Aber du musst dich nicht schuldig fühlen.“
    Jessie stiegen Tränen in die Augen, weil sie sich schrecklich fühlte, aber auch, weil er sie so liebevoll zu trösten versuchte. In einer Situation, in der Wade sie geschlagen hätte, tat dieser sanfte Mann alles dafür, dass sie sich besser fühlte. Sie war gerührt.
    „Ich muss mich hinsetzen“, flüsterte sie mit weichen Knien. „Warum hast du mir das nicht von Anfang an gesagt?“
    „Der Fall hatte nichts mit dir zu tun.“
    „Von wegen! Ich bin der Grund, dass Wade überhaupt bei dir aufgetaucht ist.“
    „Du bist nicht verantwortlich für die Handlungen deines Mannes.“
    „ Ex mannes“, korrigierte sie kraftlos. Als der erste Schock nachließ, packte sie die Wut. Wade war wirklich zu gar nichts nütze.
    Rick legte den Arm um Jessie und führte sie ein paar Häuserblocks weiter in ein halb leeres Café. Dort erzählte er ihr alles über die Mendozas und deren Tochter Anna.
    Jessie nippte an ihrem Ginger Ale, während sie aufmerksam der traurigen Geschichte lauschte, und je mehr sie hörte, umso entschlossener war sie, Rick bei der Suche nach Wade weiter tatkräftig zu unterstützen.
    „Du vermutest also, dass dieser Creed Anna umgebracht und die Tat als Selbstmord getarnt hat, oder?“, fragte sie.
    „Ich halte mich an die Beweislage.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch und versuchte es noch einmal. „Was, glaubst du, verbirgt sich auf dem Computer? Meinst du, er hat einen Killer angeheuert?“
    „Es gibt zahlreiche Theorien. Ich habe einfach den Verdacht, dass auf dem Laptop etwas gespeichert ist, das die Polizei nicht sehen soll. Vielleicht ist es sogar etwas, das mit dem Mord an Anna gar nichts zu tun hat.“ Er zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck Kaffee. „Vielleicht

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