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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Schleife alle Häuser von hinten einsehen.“
    Er fuhr los, und nach einer halben Stunde hatte er fast ganz Tulouse gesehen. Doch nirgendwo war sein Dodge Charger. Sie fuhren weiter zur Polizeiwache, die sich im Ortskern befand. Direkt gegenüber der Wache gab es eine verlassene Autowerkstatt, über deren Eingang noch Griggs Automotive stand.
    „Wade hatte seine Werkstatt direkt gegenüber vom Polizeirevier?“, fragte Rick ungläubig.
    „Deshalb konnte der hiesige Sheriff Captain Stott sich auch nicht vorstellen, dass Rick ein Gauner war, und zeigte sich nicht besonders kooperativ, als die Bundespolizei die Werkstatt von Amts wegen aufbrechen und durchsuchen ließ. Als herauskam, dass Wade Dreck am Stecken hatte, sah Captain Stott natürlich ziemlich alt aus.“
    „Und? Hat man ihm Vorwürfe gemacht, dass ihm nichts aufgefallen ist?“ Rick vermutete, dass die Bundespolizei bestimmt Nachforschungen angestellt hatte, ob die örtliche Polizei nicht in Wades Gaunereien verwickelt war.
    „Die Bundesbehörden und die örtlichen Behörden liegen sowieso im Dauerclinch miteinander.“
    „Und was war mit dir?“
    „Ich hatte sowohl mit der Bundespolizei als auch mit der örtlichen Polizei Probleme“, erwiderte sie. „Im Ort galt ich als Verräterin, außerhalb als Verdächtige.“
    Rick fragte sich, ob er Jessie nicht besser bei ihrer Mutter absetzen sollte. Vielleicht würde die örtliche Polizei mit ihm kooperieren, wenn Jessie nicht dabei war. Er verwarf den Gedanken jedoch gleich wieder, weil er erkannte, wie viel Mut Jessie hatte aufbringen müssen, um hierher zurückzukehren. Rick schämte sich fast ein wenig, dass er sie hatte loswerden wollen. Er parkte den Wagen und stellte den Motor ab.
    „Was wird passieren, wenn wir hier hineingehen?“, fragte er und deutete auf das Polizeigebäude. Die Frage zielte weniger auf seine als auf Jessies Interessen ab.
    Jessie runzelte die Stirn. „Was willst du wissen?“
    „Begeben wir uns in die Höhle des Löwen?“
    „Ich habe keine Angst vor diesen Leuten“, entgegnete Jessie fast trotzig.
    „Das habe ich auch nicht angenommen, aber vielleicht willst du sie einfach nicht sehen. Ich kann ihnen auch alleine Fragen stellen.“
    „Ich werde nicht kneifen“, verkündete sie bestimmt und wirkte verdammt sexy mit ihrem feurigen, entschlossenen Blick.
    „Wir hätten vielleicht doch gleich zu Wade gehen sollen – zu diesem Halunken! Schließlich will ich ihm die Meinung geigen.“
    Das nahm er ihr sofort ab, obwohl er wusste, dass sie sich auch davor fürchtete, Wade wiederzusehen. Rick merkte, dass er sich stark zu Jessie hingezogen fühlte. Er bewunderte ihre Geradlinigkeit und ihre Entschlossenheit, die sie trotz aller Rückschläge nie aufgeben ließ und dafür sorgte, dass Jessie es schaffte, ihre Ängste zu überwinden.
    Vielleicht ließen sich seine Gefühle ja auch auf die Umstände zurückführen, in denen sie sich befanden. Das hier war nicht das normale Leben. Rick beschloss, dass es das Beste wäre, zu schweigen und Jessie nichts von seinen Gefühlen und seinen Wünschen zu verraten. Er lächelte aufmunternd und streichelte ihr Bein. „Dann lass uns gehen.“
    Kurz darauf standen sie im Büro von Captain Merle Stott. Bei der örtlichen Polizei arbeiteten nur vier Polizisten – und vieles schien darauf hinzudeuten, dass diese fast ausschließlich mit Strafzettelschreiben und Bagatelldelikten beschäftigt waren.
    Genau wie Jessie erwartet hatte, schien Stott nicht gerade begeistert zu sein, sie wiederzusehen, schon gar nicht mit einem Cop aus San Francisco zusammen, der hinter Wade Griggs her war.
    „Hier ist ganz schön viel los gewesen, seitdem du nach Kalifornien gegangen bist“, sagte Stott. Der kahlköpfige Mann setzte sich hinter seinen Schreibtisch und zeigte auf zwei Stühle. „Schön, dich wiederzusehen“, heuchelte er.
    Jessie ignorierte die Bemerkung und schwieg.
    „Wie lange wirst du bleiben?“
    „So lange ich möchte, Merle“, erwiderte sie süffisant. „Falls du dich erinnerst, war ich nicht diejenige, die ins Gefängnis gewandert ist.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, bist du nicht“, entgegnete er in einem Ton, als würde er dies ein wenig bedauern.
    Rick schaltete sich ein. „Captain Stott“, begann er, „wie ich Officer Leal bereits gesagt habe, bin ich hier, um Wade Griggs wegen eines Autodiebstahls zu vernehmen. Ich habe belastende Beweise gegen ihn.“
    „Und was sind das für Beweise?“
    Rick erläuterte in wenigen

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