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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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verschweigen konntest! Ein ganzes Jahr lang! Wie konntest du nur?“
    Jessies Verzweiflung rührte Rick. Am liebsten hätte er Jessie fest in seine Arme genommen.
    „Hier und jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu sprechen, Sugar Beane“, wiederholte die Mutter gereizt, und Rick spürte, dass es besser wäre, die beiden Frauen alleine zu lassen.
    Er nahm seine Cola und stand auf. „Ich muss ein paar Telefonate machen. Ich bin eine Weile draußen.“
    Er würde Jessie allerdings nachher nicht einfach hier zurücklassen, das war ihm jetzt klar. Er drückte Jessie leicht die Schulter. Die junge Frau bewegte sich kaum, und es fiel ihm schwer zu gehen.
    Draußen setzte sich Rick im Schatten eines Baumes auf einen auf dem Kopf stehenden Eimer. Die Luft war stickig, und schon bald kamen die beiden Hunde auf ihn zu. Er musste an den Abend in Scottys Bar denken, als er Jessie kennengelernt hatte und sie ihm sofort sympathisch gewesen war. Er hatte sie von Tag zu Tag netter gefunden und fragte sich jetzt, wie das mit ihnen weitergehen sollte. Er hatte sich offensichtlich in Jessica Beane verliebt. Oder sollte er sagen, in Mrs. Wade Griggs?
    Er schaute zum Haus hinüber. Er wusste, dass in diesem Moment Jessies Mutter ihre Tochter davon zu überzeugen versuchte, wieder nach Texas zurückzukehren und die Ehe mit Wade fortzusetzen. Aber Rick wusste auch, dass Jessie sich niemals darauf einlassen würde.
    Aber würde sie ihn lieben können? Wäre Platz für ihn in ihrem Leben?
    Am liebsten wäre er jetzt ins Haus gestürmt und hätte sie herausgeholt, doch auf ihn wartete sein altes Leben in San Francisco. Der Gedanke, einfach so wieder zur Tagesordnung überzugehen, bedrückte ihn, und er fragte sich, ob es ihm überhaupt gelingen würde.
    Nein, er würde nicht weitermachen können wie bisher. Andererseits konnte er Jessie auch nicht versprechen, dass eine Beziehung mit ihm funktionieren würde. Er hatte den Tod seiner Frau immer noch nicht vollständig überwunden. Das musste er sich jetzt eingestehen.
    Er spürte, wie sich sein Herz zusammenkrampfte, und er streichelte die Hunde, um sich abzulenken. „Ihr könnt Jessie das geben, was sie braucht: bedingungslose Liebe und echte Freundschaft.“ Einer der Hunde drückte sich an ihn und leckte ihm das Kinn. In diesem Moment hörte Rick eine Tür zuschlagen.
    Er stand auf und erblickte Jessie, die auf ihn zugestürmt kam. Sie war rot vor Zorn und hatte Tränen in den Augen. Er eilte zu ihr, nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich.
    „Es tut mir leid“, sagte er und küsste ihre weichen Locken. Er atmete ihren Duft tief ein, weil er dachte, dass dies wohl das letzte Mal sein würde, dass er sie in den Armen halten konnte.
    Jessie befreite sich aus seiner Umarmung und wischte sich mit den Händen über die Augen. „Wie konnte ich bloß so dumm sein?“
    „Du bist nicht dumm.“
    „Doch. Wie konnte ich nur so eine Idiotin sein und nicht überprüfen, ob die Scheidung überhaupt rechtsgültig ist!“
    „Du hattest unheimlich viel um die Ohren.“
    Sie lachte bitter. „Stimmt. Aber dies war die wichtigste Sache überhaupt. Warum habe ich nie bei meinem Anwalt nachgefragt, ob Wade die Papiere überhaupt unterschrieben hat?“ Sie stemmte die Arme in die Hüften und ließ ihren Blick über das weite Grasland schweifen. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass Mom mich in dem Glauben lassen wollte, die Sache sei zu meiner Zufriedenheit erledigt. Sie bestreitet das natürlich, aber ich glaube ihr nicht. Meine Mutter hat ihre ganz eigene Art, mit der Wahrheit umzugehen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich hätte es besser wissen müssen.“
    Er schob seine Hände in die Hosentaschen. „Hör auf, dir selbst Vorwürfe zu machen. Das bringt nichts. Glaub mir. Ich bin nämlich ein Meister der Selbstvorwürfe.“
    Sie wusste, worauf er anspielte. Obwohl sie nur kurz über Natalies Tod gesprochen hatten, ahnte sie, wie sehr ihn die Frage quälte, was er zu Natalies Lebzeiten alles hätte anders machen können.
    „Die Scheidung ist enorm wichtig für mich“, erklärte sie, und aus ihrer Stimme wich allmählich die Wut. „Meine Güte. In meinem Leben steht wirklich nicht alles zum Besten, aber ich dachte, wenigstens die Scheidung hätte ich erfolgreich hinter mich gebracht.“
    „Dann bringst du sie eben jetzt hinter dich.“
    Sie nickte, lächelte leicht und schaute ihm eine Weile in die Augen. Wie gerne hätte er gewusst, was sie jetzt dachte! Doch er traute

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