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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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können, das sie verdiente.
    Ricks Vater klopfte seinem Sohn auf die Schulter und riss ihn aus seinen Gedanken. „Komm, lass uns ausprobieren, was unser Schätzchen hier so kann“, sagte er.
    Rick nickte und gab ihm die Autoschlüssel. „Du fährst!“
    Die beiden Männer fuhren auf die Autobahn in Richtung Mountain View. Als sie eine gute Strecke des Weges zurückgelegt hatten, fragte Ricks Vater seinen Sohn: „Wer ist eigentlich diese Freundin, mit der du nach Reno gefahren bist?“
    Rick seufzte. „Sobald ich auch nur von einer weiblichen Person spreche, wollt ihr mich sofort vor den Traualtar zerren.“ „Ich frage mich nur, was das für eine Frau ist, die es schafft, dich dazu zu überreden, mir solch ein Auto zu kaufen.“
    „Sie hat mich nicht dazu überredet, sie hat es mir nur vorgeschlagen. Ich habe ein paar Tage darüber nachgedacht und fand die Idee schließlich gut.“
    „Sein Vater lächelte. „Ich wundere mich, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin, mir noch einmal so einen Wagen zu kaufen. Wahrscheinlich gehen solche Wünsche einfach im Alltagstrott unter.“ Er zog die Augenbrauen hoch und schaltete einen Gang herunter. „Dabei habe ich meinen Wagen damals sehr gemocht.“ Er gab Gas und überholte einen BMW, dessen Fahrer freundlich hupte und winkte, als der Road Runner ihn überholte.
    Die anerkennenden Blicke und Gesten der anderen Autofahrer hatten Rick schon früher gefallen, als sein Vater mit seinem Muscle-Car stolz die Straße entlanggerast war. Rick war damals etwa siebzehn oder achtzehn Und auch jetzt fühlte er sich seinem Vater sehr verbunden. Auch, weil beide den Beruf des Polizisten ergriffen hatten.
    Im Moment saß er neben seinem Vater im Auto, fühlte sich frei und fast ein wenig verwegen. All das hatte er Jessie zu verdanken. Bei diesem Gedanken ging ihm das Herz auf, und er fing an, von Jessie zu erzählen: wie er sie in der Bar kennengelernt hatte, von dem gestohlenen Wagen, dem Ehepaar Mendoza und dem Fall Creed Thornton und ihrer Suche nach Wade in Texas. Aber hauptsächlich berichtete er, wie Jessie ihn zum Lachen gebracht hatte und wie souverän sie auf die Nachricht vom Tod seiner Frau reagiert hatte. Und er berichtete, wie aufgewühlt er immer war, sobald er sich in Jessies Nähe befand. Er verschwieg auch nicht Jessies Probleme mit Wade oder ihre Angst, den Laden zu verlieren.
    Und dann gestand er seinem Vater mit rauer, aber gefühlsbetonter Stimme, dass er sich in Jessie verliebt hatte.
    Ricks Vater schwieg und fuhr langsam auf einer zweispurigen Landstraße durch eine Sumpflandschaft. Als sie einen Wald erreichten, meinte er: „Ich habe schon befürchtet, dass du so etwas nie mehr sagen würdest.“ In seiner Stimme schwang so etwas wie Hoffnung mit: „Ich würde diese Frau gerne kennenlernen. Sie scheint wirklich etwas Besonderes zu sein.“
    „Jessie hat im Moment viele Probleme“, erwiderte Rick. „Wenn ich mich in ihr Leben einmische, wird es nur noch komplizierter.“
    Sein Vater schwieg einen Moment, und der Raum war von dem dröhnenden Geräusch des Motors erfüllt.
    „Sie muss eine tolle und kluge Frau sein, so wie du sie beschreibst. Sie scheint ja in ihrer Heimat viel Rückgrat gezeigt zu haben“, meinte sein Vater schließlich.
    „Das stimmt“, erwiderte Rick. „Sie hat mehr Mut als so mancher Polizist.“
    „Und weshalb traust du ihr dann nicht zu, selbst zu entscheiden, ob sie mit dir zusammen sein möchte oder nicht?“, fragte sein Vater.
    Rick überlegte. Irgendwie war das gar nicht so falsch, was sein Vater eben gesagt hatte.
    „Hast du nicht gerade erzählt, dass du ihr schon bei eurer ersten Begegnung von deinen Problemen erzählt hast und die weitere Entscheidung ihr überlassen wolltest?“
    „Ja, schon, damit habe ich aber lediglich mein Gewissen beruhigt.“
    „Und jetzt versuchst du, sie zu beruhigen“, erwiderte sein Dad.
    Das stimmte. Es ging gar nicht so sehr um sie als vielmehr um ihn. Vielleicht war Rick ja ein Feigling, weil er davor zurückschreckte, sich ein neues Leben aufzubauen. Mit Jessie müsste er sich ein für alle Mal von der Vergangenheit lösen, wovor er sich nach wie vor sehr fürchtete.
    „Willst du euch nicht eine Chance geben?“, erkundigte sich sein Vater, nahm die nächste Ausfahrt und fuhr wieder Richtung San Mateo, also nach Hause.
    Es war bereits früher Abend, als sie ankamen, und Ricks Mutter drängte ihren Sohn, zum Abendessen zu bleiben.
    Mit Nat war er oft zum Abendessen geblieben,

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