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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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ihr sagen zu wollen, dass er jetzt für sie da war. Zum Dank für diesen Trost kraulte Jessie ihn ausgiebig hinter dem Ohr. Sie schaute noch einmal zur Straße, in der stillen Hoffnung, Rick könne zurückkommen. Doch er war sicherlich schon meilenweit entfernt und mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Je länger Jessie auf die staubige Piste starrte, umso klarer wurde ihr, dass ihr Ritter jetzt nicht mehr auftauchen würde und sie ganz allein auf sich gestellt war.
    Sie stand auf und versuchte ihre Ängste und ihre Verzweiflung zu bekämpfen. Sie brauchte jetzt all ihre Kraft, damit es Wade nicht gelang, ihr Leben erneut zu zerstören. Jessie hoffte, dass sie stark genug war.

17. KAPITEL
    „Das glaubt man ja nicht!“ David Marshall stand vor der Toreinfahrt und kratzte sich verwundert den Kopf.
    „Da Mom ihren Avalon hat, dachte ich, du bräuchtest auch ein neues Spielzeug“, verkündete Rick. Er öffnete die Fahrertür des Road Runners und streckte einen Arm aus. „Schau ihn dir an. Genau der gleiche, den du früher hattest.“
    „Das grüne Monster!“, hörte er seine Mutter rufen. „Wo hast du den denn aufgetrieben?“ Sie lief schnell zu den beiden Männern und schaute sich den Wagen aus der Nähe an.
    Rick beobachtete seine Mutter aufmerksam, die mit offenem Mund um das Auto herumging. Sie trug, wie so oft, helle Kakihosen, ein weißes Poloshirt und hellbraune Mokassins.
    „Ich war letzte Woche in Reno und hab ihn einem Ehepaar abgekauft.“
    Sein Vater ging ebenfalls um den Wagen herum und betrachtete ihn ungläubig. „Du hast ihn gekauft?“
    Rick neigte eigentlich nicht zu Spontankäufen, doch als er merkte, wie begeistert seine Eltern waren, bereute er nicht, den Wagen doch noch erstanden zu haben. Er hatte ihnen einfach eine Freude machen wollen.
    „Ja. Ich bin durch Zufall auf ihn gestoßen. Ich war mit einer Freundin in Reno“, erklärte er. „Und als ich ihr erzählt habe, dass wir früher auch so ein Auto hatten und warum du es verkaufen musstest, schlug sie mir vor, das Prachtstück zu kaufen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Also dachte ich, warum nicht?“
    Seine Mutter lächelte. „Sie?“, fragte sie nach.
    Er wunderte sich nicht über diese Frage. Schließlich drängte ihn seine Mutter schon seit knapp einem Jahr immer wieder sanft, sich doch mit einer netten jungen Frau zu verabreden.
    „Sie ist nur eine Freundin, Mom.“ Er spürte einen Stich im Herzen und wechselte das Thema. „Der hat einen tollen Motor, Dad, und fast vierhundert PS. Der ist in ein paar Sekunden von null auf hundert.“
    „Wie bitte?“, meinte seine Mutter. „Sag jetzt nicht, dass du mit dem Ding durch die Gegend gerast bist!“
    Er zuckte mit den Schultern und warf seinem Vater einen vielsagenden Blick zu. „In Nevada gibt’s einige sehr lange gerade, wenig befahrene Straßen.“
    „Na, toll“, erwiderte seine Mutter. Das bedeutet also, man hätte dich erst in ein paar Monaten dort gefunden.“
    „Paula, du machst dir zu viele Sorgen“, versuchte ihr Mann sie zu beruhigen.
    „Mom, ich bin kein unerfahrener Teenager mehr“, sagte Rick. „Ich will den Wagen ja auch gar nicht fahren. Dad soll es tun.“
    „ Du hast das Auto wirklich für mich gekauft?“, fragte sein Vater noch einmal ungläubig.
    „Was soll ich denn mit so einem Auto in der Stadt? Ich würde ihn nur hin und wieder fahren, wenn ich euch besuche.“ Rick steckte die Hände in die Hosentaschen und lächelte. „Betrachte ihn als ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk.“
    Sein Vater war gerührt, und Rick freute sich, dass er ihm endlich einmal etwas Gutes hatte tun können.
    Das war Jessies Idee gewesen. Schnell versuchte Rick diesen Gedanken zu verdrängen.
    Es war ihm unendlich schwer gefallen, Jessie in Tulouse zurückzulassen. Das war jetzt vier Tage her.
    Seitdem hatte er erkannt, dass er sie brauchte. Keiner Frau außer Natalie hatte er sich je so verbunden gefühlt. Keine hatte ihm so wie Jessie zeigen können, dass das Leben schön war und es sich lohnte, für sein Glück zu kämpfen.
    Jessie war einfach Jessie, weder anmaßend noch kleinmütig, sondern klug und mitfühlend. Sie war wunderbar.
    Doch was hatte er ihr zu bieten? Diese Frage lähmte ihn. Wenn er sah, wie seine Eltern in ihrem kleinen Haus den Ruhestand genossen, fragte er sich, ob er dies auch jemals erleben würde. Vielleicht zusammen mit Jessie? Sosehr er sich auch wünschte, mit ihr zusammen zu sein, so wenig glaubte er, ihr das Leben bieten zu

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