In der Hitze der Nacht
genügte ihm das. Denn er würde dafür sorgen, dass sie ihn vor Ende der Dreharbeiten noch viel mehr mögen würde. Die letzten beiden Tage hatten ihn in seiner Absicht nur noch bestärkt, sie auf lange Sicht in seinem Leben haben zu wollen.
Als sie sich dem Hintereingang der Hazienda näherten, blieb sie plötzlich stehen.
„Was hast du?“
Ivy warf einen Blick auf den hell erleuchteten Patio der Hazienda und die Balkone. „Du musst mich nicht bis zu meinem Zimmer bringen. Finn wartet auf dich.“
Garrett bemerkte, dass sie nicht wollte, dass irgendjemand sie zusammen sehen würde. Insbesondere nicht, wenn sie nur mit einem Morgenmantel bekleidet war. „In Ordnung. Ich werde einfach hier warten, bis du hineingegangen bist.“
Sie nickte und entzog ihm ihre Hand. „Gut. Danke.“
Da sie verunsichert innehielt, sah er ihr in die Augen. „Was ist los?“
„Kann ich dich etwas Persönliches fragen?“
„Sicher.“
Ivy suchte sichtlich nach den richtigen Worten. „Ich will nur wissen – wie ist deine Beziehung zu Helena jetzt? Ich meine, seitdem sind mehr als zwei Jahre vergangen. Siehst du sie immer noch?“
Garrett zögerte. Er sollte ihr einfach die Wahrheit über Helena erzählen. Sie würde furchtbar wütend werden, was er nicht verübeln könnte. Aber das würde er schon wieder in Ordnung bringen. Allerdings wusste er auch, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für sein Geständnis war. Ivy hatte morgen früh wichtige Dreharbeiten, von denen abhing, ob sie die Hauptrolle behalten würde. Und er würde nichts tun, was sie von ihrer Arbeit ablenken könnte. Doch einen Teil der Wahrheit könnte er ihr sagen. „Nun, ich habe Helena nicht mehr gesehen, seitdem ich aus Kolumbien ausgeflogen worden bin. Sie hat mir noch eine Karte mit Genesungswünschen ins Krankenhaus und dann im ersten Jahr eine Weihnachtskarte geschickt. Das war alles.“
„Hast du versucht, mit ihr in Verbindung zu bleiben?“,fragte sie nach langem Schweigen.
Er zuckte die Achseln. „Sicher. Ich habe ihr einen Brief geschrieben, nachdem ich in die USA zurückgekehrt war, und sie hat mir die Weihnachtskarte geschickt. Aber danach … Es machte keinen Sinn, unsere Beziehung fortzusetzen, weil wir so gut wie keine Gelegenheit hatten, uns wiederzusehen. Sie war in Kolumbien, wohin ich nicht zurückkehrte.“
Sie betrachtete ihre Hände, und als sie Garrett dann ansah, verriet ihr Gesichtsausdruck keinerlei Empfindungen. „Verstehe.“
„Wirklich?“
„Ich habe davon gehört“, begann Ivy vorsichtig, „dass zwei Menschen manchmal unter extremen und lebensbedrohlichen Umständen eine kurze, sehr intensive Beziehung haben, die aber nach Ende dieser Phase der Gefährdung normalerweise nicht fortbesteht.“
„Richtig. Wenn man nicht weiß, ob man überlebt, will man seine eigene Existenz bestätigen und sich lebendig fühlen. Und mit Sex lässt sich nun einmal die intensivste körperliche Nähe herstellen.“ Als sie einen Moment lang schwieg, hätte Garrett alles gegeben, um zu erfahren, was ihr durch den Kopf ging.
„Wie stehen die Chancen, dass du sie wiedersehen wirst?“, fragte Ivy schließlich.
„Helena?“ Er zuckte die Achseln. „Höchstwahrscheinlich werde ich sie nie wiedersehen.“ Er wusste nicht, ob Ivy aus Erleichterung kurz die Augen schloss.
Als sie die Augen wieder aufschlug, wirkte sie sehr gefasst. „Nun, solange keiner von euch beiden erwartet hat, dass daraus eine dauerhafte Beziehung werden könnte, hat es vermutlich nicht geschadet, nicht wahr?“
„Absolut. Ich kann mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass keiner von uns beiden solche Erwartungen hegte.“
Sie nickte und wandte den Blick ab. „Ich sollte dich jetzt wahrscheinlich zu Finn gehen lassen.“
„Dann sehe ich dich morgen am Set. Und, Ivy, diese letzten beiden Tage …“
„Schon in Ordnung“, unterbrach sie ihn. „Du musst nichts sagen. Ich bereue keine Minute davon.“ Sie lächelte. „Wahrscheinlich sollte ich dir danken.“
„Wofür?“
„Nun, dafür, dass ich morgen mit einer völlig anderen Haltung an die Dreharbeiten herangehe. Du wirst schon sehen.“
Sie lächelte ihn so süß und sexy an, dass Garrett sie am liebsten in seine Arme gezogen und heiß geküsst hätte. Stattdessen beobachtete er sie dabei, wie sie sich umdrehte und zum Patio ging. Sie hatte die Hände tief in den Taschen des Morgenmantels vergraben, und unter dem seidigen Stoff zeichneten sich verführerisch die Rundungen ihres Pos
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