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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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konnte spüren, wie sich ihr Herz verkrampfte.
    „Ich kann dich nicht ansehen?“, wiederholte er in ungläubigem Ton. „Machst du dich lustig über mich? Ich kann nicht aufhören, dich anzusehen, Kenzie.“

4. KAPITEL
    Kenzie stockte der Atem bei Aidans Worten. Sie wusste nicht, wie sie sie interpretieren sollte, vor allem nicht seinen Blick. Er sah sie an, als könnte er ihr bis ins Herz und in die Seele schauen, wo sich all der Schmerz und Kummer aufgestaut hatten.
    Sie war über ihn hinweggekommen. Vor Jahren schon. Sie dachte kaum noch daran, wie schön es mit ihm gewesen war, wie er sie einst zum Lachen gebracht hatte, wie sie diskutiert hatten, wie glücklich er sie gemacht und wie er sie mit der körperlichen Liebe bekannt gemacht hatte.
    Er konnte sie heute nicht mehr beeindrucken. Weder mit seinem fantastischen Körper noch mit seinen Blicken. Auch die Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit konnte daran nichts ändern.
    Na schön, räumte sie ein. Die Erinnerungen gingen ihr vielleicht schon ein bisschen nahe. Schließlich war er einen wundervollen Sommer lang das Beste in ihrem Leben gewesen – bevor er ihr den Rücken gekehrt hatte, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen.
    Kenzie merkte, dass sie wütend wurde. Gut. Sie durfte sich auf keinen Fall davon beeindrucken lassen, dass er leibhaftig vor ihr stand und so gut aussah, dass sie Lust bekam, über ihn herzufallen. Allein bei dem Gedanken daran wurde ihr schon heiß. Es war unglaublich. Scheinbar konnte sie über ihn hinweg sein, und gleichzeitig erregte sein Anblick sie. Sie hatte keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hatte. Nicht den Schimmer einer Ahnung.
    Sie war nicht mehr das naive junge Mädchen von damals, sondern eine Frau mit stählernem Willem, der ihr in schweren Zeiten geholfen hatte.
    Ihr war bewusst, dass die meisten Menschen nur ihre sorgfältig kultivierte äußere Erscheinung sahen und sie deswegen unterschätzten. Sie war jemand, der nicht kleinzukriegen war. Sie war damit fertig geworden, dass sie schon früh ihre Eltern verlor, und hatte eine Teenagerzeit überstanden, in der sie als Unterstützung niemand anderen als Blake gehabt hatte. Sie hatte im Blickpunkt der Öffentlichkeit gestanden, die Höhen und Tiefen des Fernsehruhms erlebt und musste zuletzt auch noch den Tod ihres Bruders durchstehen. All das hätte die meisten Frauen wohl ziemlich mitgenommen, aber sie war nicht so leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Sie war fest entschlossen, diesem Durcheinander auf den Grund zu gehen. Egal, was es war, sie würde tun, was nötig war, selbst wenn sie ihre Schönheit, ihr Geld oder ihren Körper dafür einsetzen musste.
    Sie würde es tun.
    Für Blake.
    „Ich hörte dich vorhin mit dem Feuerinspektor reden und hatte das Gefühl, dass er sich fragt, ob ich etwas damit zu tun habe“, begann sie.
    Aidan sah sie nur an und schwieg, was nicht gerade hilfreich war.
    „Das Einzige, was ich von all dem weiß, ist, dass Tommy seine Arbeit nicht richtig getan hat, falls er glaubt, dass Blake der Feuerteufel war.“
    Bei diesen Worten wurden Aidans Züge weicher, und in seinen Augen erschien ein Ausdruck des Bedauerns, der sie veranlasste, den Kopf zu schütteln, bevor er etwas sagen konnte.
    „Sag es bloß nicht“, warnte sie ihn, weil sie es weder von Aidan noch von irgendjemand anderem hören wollte. Sie kannte Blake. Er hätte nie so etwas Schreckliches getan. Sie hätte bis vor Kurzem geschworen, dass Aidan das ebenfalls wusste, aber offensichtlich irrte sie sich da.
    „Es gibt Beweise“, begann er.
    Wieder schüttelte sie den Kopf. „Indizien.“ Kenzie schluckte, weil der Kloß in ihrer Kehle sie am Sprechen hinderte. „Wie ich sehe, bist du als Kollege und Freund nicht besser, als du es als Boyfriend warst.“
    Aidan setzte zu einer Antwort an, doch in dem Moment erschienen die Krankenschwester und ein Arzt und schickten ihn hinaus.
    Kenzie schloss die Augen und öffnete sie erst wieder, als das Rascheln des Vorhangs ihr verriet, dass er gegangen war.
    Aidan kam sich schrecklich mies vor, als er die Notaufnahme verließ. Kenzie hatte ihm in die Augen geschaut und etwas verstanden, das sie nicht verstehen wollte – er wusste, dass Blake in diese Brandstiftungen verwickelt war.
    Zwar waren auch seine Gefühle sehr zwiespältig, was diese Angelegenheit betraf, aber Fakten waren nun mal Fakten. Blake war von verschiedenen Zeugen bei jedem der Brände am Tatort gesehen worden. Bei der Durchsuchung seines Hauses waren

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