In der Hitze der Nacht
überzeugt.
»Du bist vor mir sicher. Ich werde dich nicht bespringen .«
»Das ist es nicht .« Eher, dass sie ihn bespringen würde.
»Du hast doch gesagt, du hättest keine Angst vor mir .« Er streifte ihr sanft den Morgenmantel von den Schultern und ließ ihn auf die Kleidertruhe fallen. »Hast du deine Meinung geändert ?«
»Ja. Nein. Ach, ich weiß nicht .« Die Erschöpfung ließ ihre Stimme dünn klingen. »Jean-Del, dieser Tag war ein einziger, endloser Albtraum. Ich kann nicht mehr klar denken .«
»Du brauchst einfach nur Schlaf .« Er geleitete sie zum Bett und zog den Quilt und die Laken zurück. »Leg dich hin .«
Mit einem Seufzer legte sie sich auf die dünne Matratze und rutschte dann auf die andere Seite hinüber, während er sich neben ihr ausstreckte. Sie versuchte, die schmale Lücke zwischen ihren Körpern zu bewahren, doch er zog sie an sich, bevor er die Decke über sie beide breitete.
»Entspann dich .« Sie fühlte seinen Atem warm an ihrem Haar, und die Hitze seines Körpers durchdrang den dünnen Flanellstoff ihres Nachthemds. »Geht’s mit deiner Schulter ?«
»Ja .« Sie spürte ihre Schulter gar nicht. Aber sie spürte andere Dinge und schob ihre Hüfte ein Stückchen nach vorne, damit sich die Wölbung ihres Pos nicht vorne an seine Jeans presste. Sie konnte die Seife riechen, die er zum Duschen benutzt hatte, und fühlte das regelmäßige Klopfen seines Herzes gleich unterhalb ihres Nackens.
Sag etwas. »Liegst du bequem ?«
»Mir geht’s gut .« Er fuhr ihr mit der Hand übers Haar und zupfte ein paar vorwitzige Strähnen zurecht. »Allerdings bin ich es gewohnt, mehr Platz zu haben .«
Hatte er nicht eine Freundin? »Ich hab zu Hause ein Doppelbett. So lang wie du, also ich meine, wie du groß bist. Du brauchtest vermutlich ein Kingsize-Bett .« Oh Gott, sie fing schon an zu faseln. Sie kniff fest die Augen zusammen und täuschte ein Gähnen vor. »Ich glaub, ich schlafe jetzt .«
Er legte den Arm quer über ihren Bauch. »Gute Nacht .«
Es würde keine gute Nacht werden – das wusste sie schon, nachdem sie ein paar Minuten vergeblich versucht hatte, sich in eine Art Bewusstlosigkeit zu zwingen. Während sie sich vorher müde und matt gefühlt hatte, schien jetzt jeder Zentimeter ihrer Haut nur noch aus empfindlichen Nerven zu bestehen. Es war nicht sehr hilfreich, ihm so nah zu sein, vor allem, weil er eine solche Hitze ausstrahlte, dass sie genauso gut nackt und ohne Decke hätte daliegen können und sie trotzdem die kühle Nachtluft nicht gespürt hätte.
Schweiß prickelte auf ihrer Stirn, als sie sich an das letzte Mal erinnerte, als sie ihm so nah gewesen war. Da er zu Hause bei seinen Eltern gewohnt und sie eine Zimmergenossin gehabt hatte, hatten sie zu Collegezeiten nie ein Bett geteilt. Aber das hatte sie nicht zu Keuschheit gezwungen – sie hatten sich mit einer Decke begnügt, die sie in einer schattigen Ecke des Parks auf dem Gras ausgebreitet hatten, und einmal hatten sie es nicht einmal mehr geschafft, vom Vordersitz seines Autos wegzukommen.
Damals war sie so tollpatschig und unerfahren gewesen, und Jean-Delano hatte ihr alles beibringen müssen. Aber er hatte ihr nie das Gefühl gegeben, ungeschickt zu sein. Er hatte sie nach und nach von Gutenachtküssen an lustvollere Freuden herangeführt und so die Zeit, die sie zu zweit verbrachten, in eine Reise der Empfindungen verwandelt. Er hatte ihr ihre Hemmungen genommen, intim zu werden, sie dazu gebracht, ihn zu erkunden, und ihr gezeigt, wie er es gern hatte. Und gleichzeitig hatte er ihr Dinge über ihren eigenen Körper beigebracht, die sie noch nicht gewusst hatte.
Berühr mich so, hatteerihreinmalinsOhrgeraunt,alssiemitdemAutoamSeestanden.ErhatteseineHandinihrenSlipgeschobenundgleichzeitigihreFingerindengeöffnetenSchlitzseinerJeans.AlssichihreHandumseineharte,seidigeMännlichkeitschlossundihnmitdemselben,langsamenRhythmusstreichelte,indemersieliebkoste,hatteergestöhnt. Ja, genau so.
Erhattesieniezuirgendwasgezwungen,dassienichtwollte,aberdaswarauchnienötiggewesen.InderNacht,alssiedasersteMalSexhatten,warsiemehralsbereitgewesen,sichdieKleidervomLeibzureißenundihnanzuflehen,mitihrzuschlafen.
Es ist bloß eine Reaktion des Unterbewusstseins, sagte sie sich, als sie verstohlen die Schenkel zusammenpresste, um dem anwachsenden, leeren Schmerz dazwischen entgegenzuwirken. Ich stehe unter dem Einfluss von Angst und Adrenalin, und mein Körper will ein bisschen Trost.
»Ist dir auch so heiß
Weitere Kostenlose Bücher