In der Hitze der Nacht
sanfte Erhebung ihrer Hüftknochen und die Andeutung eines dunklen Dreiecks zwischen ihren Oberschenkeln abzeichneten.
Er war müde und erledigt, und seine Erregung immer noch so quälend wie in dem Moment, als er sich neben sie gelegt hatte.
Halte dich von ihr fern, bevor du eine noch größere Dummheit machst, als sie im Krankenhaus zu verlieren.
Nachdem er sich kurz unten im Haus umgesehen hatte, war klar, dass Old Martin und seine Frau auch im Bett lagen und schliefen. Leise ging J.D. in die Küche, um sein Handy zu holen, das er dort zum Trocknen hingelegt hatte, und schlüpfte dann auf die Veranda hinaus. Er brauchte Zeit zum Nachdenken, um mit seiner Partnerin zu sprechen und um rauszufinden, was drüben in der Stadt los war. Außerdem musste er etwas Abstand zwischen seine Fantasien und Sables Körper bringen.
Sobald er draußen war, schaltete er das Telefon ein und stellte voller Dankbarkeit fest, dass es wieder funktionierte. Er sah auf die Uhr – 2:34 Uhr – und wählte Terri Vincents Privatnummer.
Es klingelte sechs Mal, ehe ein undeutliches, ungehaltenes »Lo ?« erklang.
»Terri, ich bin’s «
»Ich bin gerade eingeschlafen – ich kann nur hoffen, dass ›ich‹ Gott ist !« Ein Rascheln und ein Stöhnen waren zu hören. »J.D .?«
Er musste trotz seiner grüblerischen Stimmung lächeln. »Wie viele Partner hast du denn ?«
»Mehr als ich bewältigen kann .« Sie gähnte lautstark. »Nachdem Captain Pellerin damit fertig war, mir den Arsch aufzureißen, bat er mich, dir auszurichten, dass du, falls du nicht krank oder tot bist, vom Dienst suspendiert bist, mit Wirkung ab gestern. Also sag mir bitte, dass du kurz davor bist, deine Lunge auszukotzen .«
Er konnte sich vorstellen, was ihr Boss zu ihr gesagt hatte, unterbrochen von unflätigen Wörtern und wenig Mitgefühl. »Ich wurde heute Abend angeschossen – gilt das auch ?«
»Nur, wenn ein lebenswichtiges Organ getroffen wurde .« Ein Klicken und ein tiefer Atemzug waren zu hören, als Terri sich eine Zigarette ansteckte. »Wer schießt denn auf dich, und wie kann ich ihn dafür belohnen ?«
Er erzählte ihr, was im Einzelnen geschehen war, seit er Sable heute ins Mercy-Krankenhaus gebracht hatte. »Jetzt ist alles in Ordnung bei uns « , fügte er am Schluss hinzu, »aber ich muss sie an einen sicheren Ort bringen .«
Terri stieß den Rauch aus. »Also bring sie her, und wir nehmen sie in Schutzhaft, wie wir es schon heute früh hätten tun sollen. Unsere Schutzräume sind überaus sicher und werden von ein paar großen, bösen Männern mit vielen Waffen bewacht .«
»Nein .« Was er vorhatte, würde ihn wahrscheinlich seine Karriere kosten, aber darüber konnte er sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Er konnte Sables Sicherheit niemand anderem anvertrauen, ehe nicht derjenige, der versucht hatte, sie umzubringen, hinter Schloss und Riegel saß. »Ich habe nicht vor, sie auszuliefern, Ter .«
Einen Augenblick herrschte Totenstille, dann fauchte Terri: »Dir ist hoffentlich klar, dass du deinen bescheidenen Verstand verloren hast .«
»Wahrscheinlich .«
»Sie hat ein Auto gestohlen – «
Er rieb sich die Augen. »Sie hat es sich ausgeliehen .«
» Gestohlen, J.D. Und jetzt baust du dir ein nettes kleines Liebesnest im Sumpf mit ihr ?« Terri blieb die Stimme weg, und sie bekam einen Hustenanfall. »Herrgott, Pellerin wird dir nicht nur die Dienstmarke wegnehmen – er wird dir damit auch noch die Fresse polieren .«
»Damit kann ich leben .«
»Dann lass mich noch eins draufsetzen. Marc LeClare wurde ermordet, jemand hat ihm den Schädel eingeschlagen, bevor er den Brand gelegt hat. Ein Röntgentechniker, der Sable im Mercy behandelt hat, wurde erwürgt aufgefunden. Ist dir aufgefallen, dass die Männer um sie herum sterben wie die Fliegen ?«
»Das ist nicht ihre Schuld .«
Sie sog etwas Rauch ein und stieß ihn wieder aus. »Hat sie dir schon irgendetwas gesagt? Oder ist ihre Erinnerung immer noch auf Urlaub ?«
»Wir hatten noch keine Zeit zum Reden .«
»Sable Duchesne kommt vom Bayou, und Leute vom Bayou halten zusammen. Sie könnte versuchen, jemanden zu decken .«
»Nein, sie nicht .« Er versuchte sich zu beherrschen. »Sie ist heute Abend allein zu Caine Gantry gegangen. Als ich hinkam, war er drauf und dran, sie windelweich zu prügeln. Vor seiner ganzen Mannschaft .«
»Blödsinn .« Aber plötzlich klang Terri unsicher. »J.D., ich habe heute Abend die Mordwaffe gefunden. Es ist ein Austernhammer
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