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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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den Laden übertragen, und vor dem Abendessen wird sie mich wahrscheinlich nicht ruiniert haben. Warum ?«
    »Ich muss mir dein Boot ausleihen .«
    Hilaires hübsche Augen nahmen einen skeptischen Ausdruck an. »Also, ich weiß nicht, Jean-Del. Dieses Boot bedeutet mir mehr als die Aussteuertruhe aus Kirschholz meiner Mama .«
    »Ich pass auf, dass ihm nichts passiert. Wir brauchen ein paar Vorräte .« Er deutete auf den hübschen Jachthafen, der ein paar Meilen Ufer abwärts lag und wo es einige Geschäfte gab. »Ich will Sable nicht allein lassen, und es ist besser, wenn niemand sie sieht .«
    »Was ist mit dir ?« , fragte ihre Cousine. »Caines Männer suchen auch nach dir .«
    Er nahm ihr den Strohhut vom Kopf und setzte ihn sich selbst auf. »Besser ?«
    Hilaire verdrehte die Augen. »Macht dich zu einem noch besseren Ziel .«
    »Schon gut, Hil « , sagte Sable. »Er weiß, was er tut .«
    »Ich hoffe, ich werde das nicht bereuen, Jean-Del .« Seufzend übergab sie ihm die Schlüssel. »Und verlier meinen Hut nicht .«
    Er half ihr, auf den Anleger zu steigen und schenkte ihr sein atemberaubendes Lächeln. »Das wirst du nicht, Herzchen .«
    Als sie den Landesteg verließen und dem Bretterweg in das Wäldchen hineinfolgten, bemerkte Sable Anzeichen dafür, dass sich jemand regelmäßig um das Grundstück kümmerte. Der Bodendecker unter den Bäumen hatte sich frei entfalten dürfen, aber die Blumen und Sträucher, die rechts und links den Holzsteg säumten, waren säuberlich zurückgeschnitten worden. »Hat dein Bekannter einen Gärtner ?«
    »Nein, sie kümmert sich selbst darum .« Er führte sie ein paar Treppenstufen hinunter und über eine großzügige, kurz gemähte, grüne Rasenfläche zu einem bezaubernden kleinen Cottage mit rotem Dach.
    Während Sable zusah, wie J.D. aus einem Blumentopf auf der vorderen Veranda einen Schlüssel holte, spürte sie, wie ihre Cousine sie anstupste. »Was denn ?«
    » Sie kümmert sich selbst darum « , wiederholte Hilaire im Flüsterton und verdrehte dabei die Augen. »Und : S ie lässt einen Schlüssel für ihn zurück. Das schießt ja wohl den Vogel ab .«
    »Na und, dann hat er eben eine weibliche Bekannte .« Sable bemühte sich, nicht weiter darüber nachzudenken. »Er hat auch eine weibliche Partnerin. Vielleicht ist sie es ja .«
    »Eine Polizistin mit einem solchen Grundstück ?«
    »Okay, dann eben eine Freundin der Familie .« Jean-Del kam aus einer Familie mit Geld, er musste also auch Leute mit Geld kennen.
    »Ja, klar « , schnaubte Hilaire. »Ich wette, der Mann kann sich vor weiblichen Freundinnen der Familie kaum retten .«
    J.D. ließ sie in das Cottage, das wunderschön mit zierlichen, weißen Korbmöbeln eingerichtet war und einen Hauch von Frische und Nautik verströmte. Die Kombination war ungewöhnlich – maskulin und feminin zugleich –, aber Sable gefiel es. Er probierte einen Lichtschalter aus, und ein Deckenventilator erwachte zum Leben und begann träge, sich zu drehen.
    »Da hinten ist die Küche mit der Speisekammer « , sagte er und zeigte auf eine Tür zu ihrer Linken. »Bad und Schlafzimmer sind auf der anderen Seite .«
    Sable reichte ihrer Cousine den Korb. »Würdest du den in die Küche stellen, Hil ?« Als ihre Cousine verschwunden war, machte sie eine Kopfbewegung Richtung See. »Du kommst doch wieder ?«
    »Ja, natürlich .« Er kam näher und ergriff ihre Hand. »Mir gefällt es auch nicht, dass ich dich aus den Augen lassen muss .«
    »Das ist es nicht .« Sie blickte auf den hübsch gemusterten Teppich zu ihren Füßen. »Hilaire bringt dich um, wenn du mit ihrem Boot abhaust .«
    »Dann beeile ich mich mal lieber .« Er strich ihr kurz über die Wange und hob ihr Kinn, um ihr einen raschen, festen Kuss zu geben. »Und du bleibst hier drin und siehst zu, dass du nicht in Schwierigkeiten gerätst .«
    Sie nickte und versuchte, das Gefühl drohender Gefahr zu verdrängen, während sie ihm hinterherblickte.
    Cort erledigte zu Hause ein paar Telefonate und ging an seinem Computer ein paar Fallakten durch. Dann zog er sich an und ging nach unten, um vor der Arbeit noch einen Kaffee zu trinken. Seine Mutter fing ihn in der Küche ab und drängte ihn mit sanfter Gewalt dazu, einen leichten Brunch mit ihr einzunehmen.
    »Ich konnte vorhin nicht zu Ende frühstücken, und ich bekomme dich kaum noch zu Gesicht « , tadelte Elizabet. »Du kannst doch bestimmt ein halbes Stündchen für mich erübrigen, bevor du zur Arbeit fährst, oder

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