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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Gerätschaften an. »Müsste noch heiß sein .«
    Sable fand ein paar Kaffeebecher aus Glas im Schrank und goss zwei davon voll. Sie konnte die Augen ihrer Cousine geradezu auf sich spüren. »Was denkst du, Hil ?«
    »Wie gesagt, das ist ein nettes Plätzchen .« Hilaire beugte sich über die Spüle, um aus dem Fenster zu sehen. »Sie hat sogar einen Backsteingrill gleich hier draußen im Garten – und einen elektrischen Bratspieß. Mann, soll ich uns etwas darauf grillen ?«
    »Hil !« Sable streckte ihr den Becher hin. »Bitte bleib ernst .«
    Seufzend nahm Hilaire ihn entgegen. »Du gehörst nicht hierher, Cousine. Nicht hierher und nicht zu ihm .«
    Genau das war auch Sables Gefühl, was sie jedoch nie zugegeben hätte. »Er versucht mir zu helfen – mich zu beschützen .«
    »Also, zunächst mal: Er ist Polizist und kein Bodyguard. Er hätte dich gestern Abend fast umgebracht, oder hast du das mit den Schüssen schon vergessen ?«
    »Er hat mir das Leben gerettet .« Sable warf fast die Thermoskanne um und schob sie vorsichtig weiter nach hinten. »Ich will nicht darüber reden .« Sie verließ die Küche und kehrte zu ihrem Posten am Fenster zurück.
    Hilaire folgte ihr. »Isabel, ich liebe dich wie meine eigene Schwester, aber du weißt, dass ich recht habe. Bedenke doch, was das letzte Mal passiert ist, als du dich mit Jean-Del eingelassen hast – was sie dir angetan haben. Glaubst du wirklich, jetzt wäre alles anders ?«
    Sable wirbelte herum. »Wir haben keine solche Beziehung. Er versucht nur, mir zu helfen .«
    »Oh chère . « Ihre Cousine kam herüber und umarmte sie. Dann hielt sie sie ein Stück von sich und sah ihr in die Augen. »Du bist nie über ihn hinweggekommen, oder ?«
    Sable zuckte die Achseln. »Ich werde schon klarkommen, Hil. Sollte zwischen mir und J.D. irgendwas passieren, wird es nicht so sein wie damals auf der Tulane .«
    »Weil Marc LeClare dein echter Daddy war ?« Ihre Cousine schüttelte den Kopf. »Seine Freunde und Familie werden dich genauso wenig akzeptieren wie vor zehn Jahren. Und wenn du der ganzen Welt von Marc und deiner Mama erzählst – es wird alles nur noch schlimmer machen. Begreifst du das denn nicht ?«
    Sable wandte sich wieder dem See zu. »Mir ist nur wichtig, dass ich herausfinde, wer meinen Vater umgebracht hat .«
    »Und ich wünsche mir, dass Harry Connick jr. zu Mardi Gras nichts als eine Federmaske und eine doppelte blaue Perlenkette trägt .« Hilaire nahm auf dem Korbschaukelstuhl Platz und legte den Kopf an die hohe Rückenlehne. »Ich hoffe fast, dass er mein Boot klaut. Ich will dich nicht hier mit ihm allein lassen .«
    »Du musst in den Laden zurück, bevor Lacy ihn an einen Wanderzirkus verkauft .« Sable öffnete das Fenster ein Stück, damit sie die Geräusche vom See hören konnte. »Mach dir um mich keine Sorgen. Ich glaube, ich kann mich beherrschen .«
    »Hm. Ich hab gesehen, wie er dich ansieht, Herzchen, und ich wette, er besorgt eine ganze Kiste voller Kondome, wenn er schon einkaufen geht .«
    Die Erinnerung an einen Abend, als J.D. sie mit in den Drugstore genommen hatte, um genau das zu tun, ließ Sable schlucken. Er hatte sie fast hineinzerren müssen, und es war ihr so peinlich gewesen, vor allem, weil der Verkäufer sie so angesehen hatte.
    Wozu soll das gut sein? , hatte sie protestiert. Das ist Männersache.
    Ich vergesse es vielleicht, und ich zähle darauf, dass du dann wenigstens dran denkst, sagte er lachend. Und außerdem sind wir beide katholisch, das heißt, wenn du schwanger wirst, werden unsere beiden Familien uns mit Schrotflinten zur Heirat zwingen.
    Leicht verbittert hatte sie auf das Regal mit den Kondomen gestarrt. Du würdest jemanden wie mich doch niemals heiraten.
    Er hatte aufgehört zu lachen und sie in die Arme genommen, direkt vor dem Verkäufer und allen Kunden. Nein, ich würde jemanden wie dich nicht heiraten. Ich will nicht jemanden wie dich. Ich will dich.
    »Was ist denn da drin ?« Hilaire stand auf und öffnete den großen Schrank ihr gegenüber, und eine teure Stereoanlage kam zum Vorschein. »Hab mich schon gewundert, wozu sie die ganzen CD s da auf der Kommode liegen hat .« Sie drückte auf den Knöpfen herum. »Willst du Musik oder Radio hören ?«
    »Radio .« Vielleicht gab es etwas Neues über die Beerdigung ihres Vaters. Sable presste die Stirn gegen die Fensterscheibe und schloss die Augen, während sie sich an den einzigen Abend erinnerte, den sie mit Marc verbracht hatte. Jetzt war er

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