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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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vorher Marc umgebracht und dann versucht, dich umzubringen .«
    Sie schob die Gabelzinken durch die Grütze auf ihrem Teller. »Oder der Brandstifter glaubt, ich hätte gesehen, dass er Marc getötet hat .«
    » Grand-mère ?« Hilaire stürmte in die Küche und kam schlitternd zum Stehen, als sie Sable und J.D. sah. Sie trug eine altmodische weiße Trägerschürze über einem roten Puffärmelkleid mit sehr kurzem Rock, und einen Strohhut auf den Locken. J.D. fand, dass sie aussah, als sei sie einem Pin-up-Foto aus den 40er- Jahren entsprungen. »Ach, Gott sei Dank – ich hatte so gehofft, dass ihr noch da seid .«
    Sable stand auf und begab sich zu der jungen Frau, um sie zu umarmen. »Ich hätte noch bei dir im Laden vorbeigeschaut, bevor wir gehen .« Sie blickte wieder zu J.D. »Erinnerst du dich noch an meine Cousine, Hilaire Martin. Hil, das ist – «
    »Ich weiß noch, wer das ist .« Und danach zu urteilen, wie sie mit ihren langen Fingernägeln in seine Richtung schnippte, bevor sie Sable an den Händen fasste, waren ihre Erinnerungen offensichtlich keine sehr liebevollen. »Du musst sofort weg vom Bayou. Caine sucht nach dir .«
    J.D. ging zu den Fenstern, sah nach draußen und kam dann wieder zurück. »Weit und breit niemand zu sehen. Was will er denn ?«
    »Dee vom Roadhouse hat gesagt, dass gestern Nacht eine Polizistin dort war und ihn befragt hat. Und heute Morgen bei Sonnenaufgang hat er alle seine Boote rausgeschickt, aber nicht, um zu fischen. Jessie hat angerufen und gemeint, er wolle dich und den Cop suchen. Sie werden bald hier sein .«
    »Warum sollte Caine das tun ?« Sable zog die Augenbrauen zusammen. »Er konnte mich gestern Abend gar nicht schnell genug loswerden .«
    »Jessie meint, alle seien wütend, aber Caine der Schlimmste .« Hilaire schleuderte J.D. wieder einen finsteren Blick zu. »Es ist seine Schuld – er gehört nicht hierher. Er macht alle nervös .«
    Und Caine am allermeisten. J.D. fielen gleich mehrere Gründe dafür ein.
    »Ich geh zu Caine « , sagte Remy und stand vom Tisch auf. »Er rechnet damit, dass ich nach meiner Isabel suche. Ich kann ihn von hier weglocken .«
    »Hier .« Sable trat zu ihm und steckte ihm eine braune Pillenflasche aus Plastik in seine Hemdtasche. »Du nimmst die hier, wenn sie dran sind, oder du wirst überhaupt niemanden irgendwohin locken .«
    »Wir brauchen einen fahrbaren Untersatz « , sagte J.D. zu ihr. »Hat hier irgendjemand ein Auto, das wir benutzen können ?«
    Sable schüttelte den Kopf. »Die Leute gehen entweder zu Fuß oder benutzen Pirogen. Außerdem könnte die Polizei die Straßen überwachen .«
    »Ich bin mit dem Boot hier « , sagte Hilaire. »Ich kann euch beide vom Bayou wegbringen, ohne dass euch jemand sieht .«
    »Kannst du uns von hier zum See rüberbringen ?« , fragte er, bevor er seinen Kaffee ganz austrank.
    »Schon, aber was wollt ihr am See ?«
    »Zuflucht suchen an einem sicheren Ort .« Er stand auf und schüttelte Old Martin die Hand. »Danke, dass Sie uns aufgenommen haben .« Zu Remy sagte er: »Ich passe auf sie auf .«
    »Das will ich Ihnen auch raten, cher .« Remy schulterte seine Flinte. »Oder ich wecke Sie das nächste Mal nicht vorher auf .«
    »Hier, Isabel .« Colette brachte einen großen, zugedeckten Korb an den Tisch. »Ich hab euch ein bisschen was eingepackt. Hilaire, sei vorsichtig auf dem Wasser .« Sie wickelte voll Sorge die Hände in der Schürze ein und aus, als sie sich an Sable wandte. »Und du, chère, mach keine Dummheiten. Bleib bei Jean-Delano – damit er auf dich aufpassen kann .«
    Sable küsste sie auf die schmalen Wangen. »Das werde ich .«
    Cecilia sah Billys Lieferwagen erst, als sie zur Wäscheleine hinausging. Da er nicht im Wohnwagen war, stellte sie den Korb ab und lief nach vorne zu der schmalen Einfahrt.
    Billy lag zusammengerollt auf dem Vordersitz und hielt eine fast leere Whiskeyflasche in den Armen.
    Er schläft mit seiner wahren Liebe, dachte sie. Statt mit mir.
    »Psst .« Lilah winkte ihr vom Eingang ihres Wohnwagens aus zu. »Komm her .«
    Cecilia warf noch einen prüfenden Blick auf Billy, aber er schnarchte so laut, dass er vermutlich für die nächsten Stunden außer Gefecht war. Vorsichtig überquerte sie den Hof und ging zu Lilahs Wohnwagen. »Was ist denn ?«
    »Komm rein .« Lilah wirkte ungewöhnlich nervös. »Beeil dich .«
    Cecilia stieg die Stufen hinauf. Lilahs Wohnwagen war sehr schön und doppelt so breit wie die meisten, und sie hatte das

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