Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
erschienen. Cort bezweifelte, dass sie überhaupt bei Elizabet abgesagt hatte.
    Die Missbilligung, die er verspürte, ging in Verärgerung über. Gott, ich bin schon genauso spießig wie meine Mutter.
    Im Hauptquartier setzte er sich mit dem Leiter seines Sonderkommandos in Verbindung, aber niemand hatte Neuigkeiten oder weiterführende Hinweise für ihn. Es würde noch einmal zwischen vierundzwanzig und achtundvierzig Stunden dauern, bis die am Tatort gesammelten Beweisstücke ausgewertet sein würden. Nachdem er ein paar Anrufe erledigt hatte, konnte Cort selbst ein paar Leute draußen am Atchafalaya befragen.
    Oder vielmehr, das hätte er getan, wenn nicht Terri Vincent wenige Minuten nach seiner Ankunft in seinem Büro aufgetaucht wäre. Sie kündigte sich nicht an, nicht einmal durch ein Klopfen – sondern seine Tür flog einfach auf, und sie kam reingeschlendert. »Hey, Marshal .« Sie trug einen ihrer üblichen unsäglichen Hosenanzügen, und ihr Blazer war schon wieder zerknittert. »Wie geht’s, wie steht’s ?«
    »Ich bin beschäftigt .« Obwohl er gar nicht telefonieren musste, nahm er den Hörer ab. »Haben Sie was für mich, Sergeant ?«
    »Ja .« Sie grinste. »Fünf-fünf-fünf, sechs-drei-acht-sieben .«
    Er drückte den Telefonhörer an seine Schulter. »Was ?«
    »Fünf-fünf-fünf, sechs-drei-acht-sieben. Das ist die Nummer des telefonischen Wetterberichts, der wird stündlich aktualisiert, und das Band läuft in einer Endlosschleife. Ich benutze sie ständig, wenn ich jemanden loswerden will .« Sie pflanzte sich in den Stuhl vor seinem Schreibtisch, lehnte sich zurück und stellte einen Fuß an die Tischkante. »Oder hättest du lieber die für die Gezeitenvorausberechnung am Golf ?«
    Er legte den Hörer auf. »Was willst du, Terri ?«
    »Mein Chef will, dass wir zusammenarbeiten, schon vergessen ?« Sie fuhr mit der Stiefelspitze die Schreibtischkante entlang. »Das würde es erforderlich machen, dass wir beide uns zur selben Zeit am selben Ort befinden und dasselbe tun .«
    Er stand auf und griff nach der NOFD -Windjacke, die er trug, wenn er dienstlich unterwegs war. »Ich fahr zum Bayou raus .«
    »Oha, zu spät. Ich habe Gantry schon gestern Abend vernommen. Ich hatte gehofft, dass du mit mir die Witwe befragen würdest .« Sie stand auf und reckte sich, wobei sie sich die Hände ins Kreuz stemmte. »Sie hat noch keine Aussage gemacht, und da du doch so gut mit Frauen kannst …« Sie wackelte vielsagend mit ihren schmalen, dunklen Augenbrauen.
    Er kam um den Schreibtisch herum. »Lass uns zwei Dinge klarstellen. Du bist die Partnerin meines Bruders, nicht meine .«
    Sie legte den Kopf auf die Seite. Sie war so groß, dass sie sich nicht den Hals verrenken musste, um zu ihm aufzublicken, wie die meisten Frauen. »Deine Beobachtungsgabe ist wirklich bemerkenswert. Und was noch ?«
    »Ich leite diese Brandermittlung, nicht du .«
    »Na schön, Marshal, so, wie ich es sehe, können wir quer durch den ganzen Sumpf jagen, mit Leuten reden, die nicht mit uns reden wollen, und wahrscheinlich rein gar nichts rausfinden « , sagte sie mit zuckersüßer Stimme. »Oder wir können die Frau befragen, die mit dem Opfer verheiratet war, jeden seiner Schritte kannte, die letzten zwanzig Jahre mit ihm geschlafen hat und eine persönliche Freundin deiner Familie ist .« Sie tat, als denke sie nach. »Also, was sollen wir machen ?«
    Die Frage war eher, ob er sie erdrosseln oder einfach gehen sollte. Mit einem leichten Stich des Bedauerns entschied er sich dafür, zur Tür zu gehen. »Lass uns die Witwe befragen .«
    »Lauschiges Plätzchen, das J.D.s Freundin da hat « , sagte Hilaire, als sie wieder aus den Schlafzimmern auftauchte, die sie in Augenschein genommen hatte. »Kein Fernsehen, aber alle möglichen CD s und Bücher. Zwei riesige, bequeme Betten, beides Doppelbetten. Sie hat sogar einen hübschen kleinen Whirlpool für zwei im Bad .«
    Unfähig, ihre innere Unruhe abzuschütteln, war Sable vor dem Fenster mit Seeblick auf und ab gegangen und hatte nach Anzeichen für J.D.s Rückkehr Ausschau gehalten. Sie wollte nicht über die Besitzerin des Cottage nachdenken, und schon gar nicht sich mit ihrer Cousine darüber streiten. Sie wandte sich um und ging in die Küche. »Wie wär’s, wenn ich uns was zu trinken mache ?«
    » Grand-mère hat uns eine Thermoskanne von ihrem Kaffee in den Korb gepackt .« Hilaire folgte ihr, blickte sich um und sah sich die weißen Schränke und kleinen, gepflegten

Weitere Kostenlose Bücher