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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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verhungernden Planeten. Der Gedanke jagte ihr einen angewiderten Schauder über den Rücken.
    Sie hätte nicht verletzlicher sein können, sogar wenn sie es versucht hätte. Der rothaarige Bursche, der sie vorhin abgetastet hatte, hockte mit einer Arschbacke auf Raazaqs Sofalehne. Rotgesichtig, aber unfähig, den Blick von AJs Busen zu lösen, stellte er sich hinter das Sofa. Als er sah, wie sie ihn ansah, errötete er noch tiefer. AJ machte sich nicht die Mühe, Blickkontakt mit den anderen Männern zu suchen, aber sie behielt sie im Augenwinkel.
    Das Wohnzimmer der Suite maß um die zweihundert Quadratmeter und war mit schönen Möbelstücken und authentisch wirkendem Schnickschnack angefüllt. Hinter einer Gruppe aus drei weißen Ledersofas und mehreren Beistelltischen stand ein Esstisch aus Teakholz mit mindestens zwölf Plätzen. Dahinter erhob sich die Fensterfront, die die Vorderseite des Hotels überblickte.

    Es gab Dutzende von Gegenständen, die sie als Waffe benutzen konnte, falls sie die Gelegenheit bekam. Doch die Waffen, die Raazaqs Männer trugen, interessierten sie weit mehr.
    Raazaq schnippte zweimal mit den Fingern, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Als AJ den Blick auf ihn richtete, hatte er beide Arme über die Sofalehne gebreitet und betrachtete sie mit schwarzen, undurchdringlichen Augen. Er trug, trotz der erdrückenden Hitze im Raum, einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und eine Krawatte der alten Schule.
    Er war der einzige Mann im Raum, der nicht schwitzte.
    »Was machen Sie hier, Miss Cooper?« Raazaqs Tonfall war hart und unnachgiebig. Er versuchte noch nicht einmal, sie zu becircen.
    »Warum fragen Sie das nicht Ihre Gorillas? Die haben mich doch hierher gezerrt«, geiferte sie. »Wie können Sie es wagen, mir diese Neandertaler aufs Zimmer zu schicken? Sie haben Kane umgebracht ! Wussten Sie das? Sie haben ihn kaltblütig umgebracht.« Angst in Wut. Angst in Wut . »Sie haben ihn direkt vor meinen Augen erschossen! Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, haben sie mich verschleppt !« Ihre Stimme wurde lauter. »Wie können Sie es wagen!«
    Raazaq erhob sich aus der entspannten Position auf dem Sofa und nickte den beiden Männern zu, die AJ festhielten. Sie ließen sie auf der Stelle los. Sie wich keinen Schritt zurück, bei Gott, sie hätte es gern getan. Sie schaute dem Unhold unverwandt ins Auge, während er den Couchtisch umrundete und vor ihr zum Stehen kam. Der beißend süßliche Geruch seines Eau de Toilette ließ ihre Augen brennen. Und das leere Glitzern seiner Augen ließ ihr die Knie weich werden. Es bedurfte all ihrer Kraft, stillzustehen und sich nicht zu bedecken.

    »Ich wiederhole«, sagte Raazaq tonlos, »was machen Sie und Ihr Boss hier, Miss Cooper?«
    AJ rieb sich die Oberarme, wo sich die Finger der Kerle ins Fleisch gegraben hatten, und schenkte Raazaq einen kalten, hochmütigen Blick. »Ich weigere mich, eine Unterhaltung mit Ihnen zu führen, solange ich hier unbekleidet herumstehen muss.«
    »Ich wiederhole -«
    »Und ich wiederhole -«
    Raazaq schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. AJ japste unwillkürlich, als ihr Kopf zur Seite flog. Ein Schmerz durchzuckte ihren Kopf und vor ihren Augen tanzten Sterne. Sie hatte Glück, dass er nicht die Faust benutzt hatte. Die Hand an die stechende Wange gelegt, geriet AJ unter der Wucht des Schlages ins Stolpern.
    Hurensohn.
    Der Zorn überrollte sie, und AJ stand einen Herzschlag davor, dem kleinen Bastard einen Kopfstoß zu versetzen und ihn dann windelweich zu prügeln . Bleib bei deiner Rolle, jetzt die Beherrschung zu verlieren, könnte bedeuten, den Krieg zu verlieren. Verdammt, wenn Kane noch am Leben war, musste sie alles tun, um zu ihm zu kommen.
    Aber erst musste sie den Job erledigen, um dessentwillen man sie nach Ägypten abkommandiert hatte.
    Sie hob den Kopf und berührte die heiße Wange. »Haben Sie irgendeine Vorstellung, wie viel dieses Gesicht wert ist?«
    »Beantworten Sie die Frage.«
    »Wir hatten eine Panne mit dem Auto«, erklärte sie und hielt Blickkontakt. »Wir mussten laufen.«
    »Sind Sie mir hierher gefolgt?«
    AJ verdrehte die Augen und lachte spöttisch. »Mein Gott, sind Sie eingebildet! Wir haben doch nur zusammen zu Abend gegessen, Fazur. Ich riskiere doch nicht mein Leben,
um einen Mann zu sehen. Das habe ich gar nicht nötig. Die Männer durchqueren die glühende Wüste für mich , Süßer. Nicht andersherum. Also vergessen Sie das und besorgen Sie mir etwas zum

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