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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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aus dem Gleichgewicht brachte und sie gefallen wäre, hätten die Kerle sie nicht festgehalten.
    Die Männer lachten, was sie aber nicht noch mehr aufbrachte, sondern wie eine Ohrfeige zur Ruhe brachte.
    Der Gang war schlecht beleuchtet. Nur Notbeleuchtung. Es war brütend heiß, doch sie zitterte, nachdem sie den Widerstand aufgegeben hatte. Der einzige Effekt auf ihre
Häscher war, dass sie fester zupackten - weil sie vermutlich mit einem plötzlichen Sprung rechneten.
    Aber sie machte keinen Mucks. Nicht der richtige Zeitpunkt. Wenn der erst da war, musste es auch klappen. Möglicherweise würden die Kerle sie wirklich loslassen, und dann musste sie konzentriert sein und wissen, was sie zu tun hatte.
    War Kane am Leben? Würde sie selbst noch lang genug leben, um es herauszufinden?
    Wenn sie nicht zu dem Treffen mit Walsh erschienen, würde Walsh dann nach ihnen suchen? Rechtzeitig? Sie wagte nicht einmal, daran zu denken, dass die Einsatztruppe auftauchte und sie rettete. Wenn sie nur daran dachte, brachte die Ironie sie schon zum Lachen.
    Sie war die Einsatztruppe.
    Falls Kane nicht tot war - bitte, lieber Gott, Kane durfte nicht tot sein -, dann war er zumindest ernsthaft verwundet. Walsh und seine Leute waren draußen. Verstärkung würde nicht kommen. Nicht jetzt, jedenfalls.
    AJ suchte den Gang im Vorbeigehen nach möglichen Verstecken, Ausgängen und irgendetwas ab, das sich als Waffe benutzen ließ.
    Auf einem halbrunden Tisch stand eine riesige Vase mit leicht verwelkten Blumen und Palmwedeln. Die Vase war aus Metall, über einen Meter hoch und vielleicht einen Zentner schwer.
    Wenn sie nicht einen der Männer dazu bekam, sich reglos direkt darunter zu stellen, würde sie ihr kaum etwas nutzen. Ein diskret an der Wand platzierter Feuerlöscher war entfernt worden. Aber der hochbeinige Aschenbecher sah recht solide aus …
    Sie überquerten ein Stück nackten Marmorboden, den Vorplatz des Lifts. Zwei Sessel, ein Sarkophag, noch mehr schwere Vasen, noch mehr verwelkte Blumen. Ihre nackten
Füße stießen wieder auf Teppich. Sie waren, weiß der Teufel wohin, ans andere Ende des Gebäudes unterwegs. Wer wohnte sonst noch auf diesem Gang? Nur sie beide und Raazaqs Leute?
    Obwohl sie absichtlich Radau geschlagen und wie eine Verrückte gekreischt und geschlagen hatte, hatte niemand den Kopf zur Tür herausgestreckt, um zu sehen, was los war.
    So viel zum Thema Einsatztruppe.
    Zur Hölle mit ihrer Wissbegierde.
    Sie war auf sich selbst gestellt.
    Am Ende des endlos langen Gangs angekommen, stießen die Gorillas die Doppeltür zu einer opulent eingerichteten Suite auf und schoben sie hinein.
    Fazur Raazaq.
    Keine Überraschung.
    Ihre Häscher zerrten sie mit starkem Griff über den kühn gemusterten Teppich und stellten sie vor ihren Boss, der wie ein Sultan auf einem der Ledersofas lagerte. Es befanden sich fünf weitere Männer im Raum, inklusive des rothaarigen Burschen, die sie allesamt anstarrten, als hätten sie noch nie eine nackte, blutverschmierte Frau gesehen, was in der Summe neun von denen machte.
    Raazaq mitgerechnet, stand es also zehn gegen eins.
    Nicht leicht, aber machbar, dachte AJ, deren Verstand förmlich raste. Sie hatte im Training eine vergleichbare Übung mit fünfzehn Kerlen absolviert. Neun hatte sie gekillt, bevor sie gekillt worden war. Und das hier würde sie sehr viel ernster nehmen.
    Die Männer trugen, was der Modehit des Tages zu sein schien: schwarze Hosen, weiße Hemden, Schweiß und eine Ruger in einem braunen Schulterhalfter.
    AJ war reichlich underdressed.
    Sie reckte das Kinn, sah Raazaq mit zusammengezogenen
Augen an und ignorierte seine Männer. »Hallo, Fazur«, sagte sie kalt. »Was für eine Überraschung. Aber ich glaube wirklich nicht, dass wir einander schon so gut kennen, dass ich mich hier nackt vor Sie hinstellen sollte.«
    Sie tat nichts, um sich zu bedecken. Es war sinnlos. Sie hatten alle längst alles gesehen, was es zu sehen gab. Nicht, dass sie nicht mehr hingesehen hätten. Den Feind nackt in einen Raum zu zerren, war ein ziemlich effektives Mittel, um ihn zu verwirren. Sie mussten es ins T-FLAC-Handbuch aufnehmen.
    Sie stand entspannt da, die Hände an den Seiten. AJ machte es wie der Kaiser aus dem Märchen und bildete sich ein, sie sei voll bekleidet - und bewaffnet. Sie brauchte all ihre Einbildungskraft.
    Zwar rührte sich keiner der Männer - ihr Boss war schließlich da -, aber sechs der neun sahen sie an, als sei sie das letzte Steak auf einem

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