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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Anziehen.«
    Seine schwarzen Augen wanderten langsam ihren Körper hinunter. Die feinen Haare in AJs Nacken prickelten, und ihr Herz pochte langsam und schwer, als könne jeder Schlag der letzte sein.
    »Ist irgendwas hiervon Ihr Blut?«, fragte er mit kalter Stimme. Er stand unangenehm nah vor ihr. AJ konnte die Wärme seines Körpers spüren und seinen Atem riechen. Sen-Sen-Pastillen, um den Tabakgeruch zu überdecken. Seine dunklen Augen glänzten fast schon fiebrig.
    AJ dachte an die kleinen Mädchen, die Raazaq letzten Monat getötet hatte. Seine Terrorakte hatten in all den Jahren die Leben von hunderten und tausenden von Menschen zerstört. Und jetzt plante der Hurensohn etwas noch Größeres, noch Schrecklicheres.
    Diesmal nicht. Sie war hier, um ihn zu stoppen, und sie würde ihn stoppen. Ihn umzubringen würde ihr ein Vergnügen sein.
    »Nein, wie ich Ihnen gerade erklärt habe, ist es Kanes«, sagte sie kühl. »Ihre Männer haben ihn erschossen, wissen Sie noch? Mein Gott, als ich diesen Auftrag angenommen habe, wusste ich, dass er mich in einen etwas gewalttätigeren Teil der Welt führt. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich Zeugin eines Mordes würde.«
    Sie studierte ihn eingehend und bemerkte eine kleine Pockennarbe, genau zwischen den dicken schwarzen Brauen. Ein guter Zielpunkt, stellte sie fest.
    »Ja, sie haben ihn erschossen. Möchten Sie wissen, warum?«
    »Ich schätze, weil Sie es ihnen befohlen haben.«

    »Das habe ich. Glauben Sie wirklich, dass der Mann für den Sie gearbeitet haben, Fotograf war?«
    »Natürlich ist er das. Ich stehe schon seit Wochen vor seiner Kamera. Seine Bilder erscheinen ständig in irgendwelchen Magazinen. Sicher haben sogar Sie schon welche gesehen. Ich kann nicht glauben, dass Sie ihn haben umbringen lassen.« Sie zwinkerte und hoffte, wie unter Schock zu wirken. In Wirklichkeit kämpfte sie gegen die aufsteigenden Tränen. »Was glauben Sie denn, was er ist?«
    »Undercover-Einsatz.«
    »Undercover? … Sie meinen, so was wie ein Spion?« Sie verdrehte die Augen. »Oh, bitte, Sie brauchen nur einen National Geographic aufzuschlagen, dann wissen Sie es. Mein Gott, Sie sind paranoid, oder? Wollen Sie die neuesten Nachrichten hören, Romeo? Ich melde das den örtlichen Behörden, sobald ich kann, und dann sperren die Sie ins Gefängnis, wo Sie hingehören.«
    Er lachte leichthin. Es war ein charmantes Lachen. Für einen Psychopathen. »Meine liebe Miss Cooper, ich bin die örtliche Behörde. Und in weniger als vier Stunden regiere ich die Welt. Ich stecke mich selber dahin, wo ich hingehöre.«
    Ein Psychopath mit einer Mission. »Wa-was soll das hei ßen?«
    »Wissen Sie, wer sich gegenwärtig hier im Hotel befindet?«
    Abgesehen von meinem Präsidenten und der Königin von England?
    »Wer?«
    Raazaq ratterte eine furchteinflößend lange Liste herunter. »Sie sind zu einem geheimen Friedensgipfel hierher gekommen.« Er zuckte die Achseln. »Oder glauben das zumindest. Im Moment halte ich ihr Schicksal in meinen Händen.« Er verschränkte die langfingrigen Hände und lächelte.

    Sein Lächeln ließ AJ das Mark in den Knochen gefrieren. »Psychopath« beschrieb diesen Kerl nicht einmal annähernd.
    Sie zwang sich zu einem kurzen Lachen. »Wenn Sie die Welt regieren, könnten Sie mir dann ein Handtuch auftreiben?«
    Sie wünschte, er wäre wenigstens einen Schritt zurückgewichen. Er stand mitten in ihrer Intimsphäre. Nackt zur Schau gestellt zu werden, fing langsam an, an ihren Nerven zu zehren. »Es sei denn, Sie haben vor, den Präsidenten und die Queen hier gleichfalls nackt vorführen zu lassen? Irgendwie kann ich mir Ihre Majestät so nicht vorstellen.«
    Raazaq studierte sie mit zusammengezogenen Augen. Er war offenkundig verflucht stolz auf seinen Plan und wollte sie angemessen beeindruckt sehen. »Mein Hotel ist spektakulär genug, Präsidenten und Könige zu beherbergen, nicht wahr? Sie haben die Einladung allesamt hocherfreut angenommen. Meine spektakuläre Pyramide zu sehen zu bekommen und gleichzeitig den Weltfrieden zu schaffen. Diese Idioten.« Er lachte verschlagen. »Ich bin ein Meister des Marionettenspiels. Ich manipuliere die Menschen mit einem Fingerschnipsen. Haben Sie sich nicht gefragt, warum Ihr Wagen nicht mehr funktioniert hat?«
    Sie zuckte die Achseln. »Das ist mir egal.«
    »Ah, aber das sollte es nicht. Weil es nur ein kleines Beispiel für meine Möglichkeiten ist.« Raazaq lächelte wieder dieses nichts sagende Lächeln. »Ich

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