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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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standen gleichmäßig in der Suite verteilt, die Arme in die Seiten gestemmt. Statt hier einen Durchbruch zu versuchen, hätte sie genauso gut gegen die Verteidigungslinie der Chicago Bears anrennen können.
    »Kommen Sie, meine Liebe.« Er klopfte neben sich auf das dicke Sofakissen. »Setzen Sie sich zu mir. Ich möchte alles über Sie erfahren. Wie kommt es, dass ich Ihr exquisites Gesicht noch nie auf dem Titelblatt eines internationalen Magazins gesehen habe?«
    AJ ging durchs Zimmer, und alle Augen folgten ihren Bewegungen. Hatte er gerade das Licht gedimmt? Ein wenig, vermutlich. Oder die Stromversorgung spinnt. »Oh, du meine Güte, Mr. Raazaq, erzählen Sie mir bitte nicht, dass Sie diese dummen Klatschblätter lesen.« Sie lächelte und setzte sich zu ihm auf das Sofa. Nicht zu nah.
    Das Licht wurde noch eine Stufe dämmeriger, während die süßen Klänge einer italienischen Arie zu hören waren.
    Raazaq lächelte. Unglücklicherweise erreichte das Lächeln nicht die Augen, in deren undurchdringlichen schwarzen Tiefen etwas sehr viel Verstörenderes glitzerte. »Fazur, bitte. Ja, ich habe ein gewisses Interesse an der Modeindustrie. Woher kommen Sie, Miss Cooper?«

    AJ schlug die nackten Beine übereinander. Sie hätte den Drink annehmen sollen. Dann hätte sie zumindest etwas zum Festhalten in der Hand gehabt. »Eigentlich aus Illinois. Inzwischen lebe ich die meiste Zeit aus dem Koffer. Ich reise, der Arbeit wegen, viel herum. Nicht sonderlich aufregend, fürchte ich.«
    Die Lichter verdunkelten sich eine weitere Stufe.
    Definitiv Absicht. »Fazur, mein Lieber, werde ich langsam blind?« Sie zwinkerte zur Decke hinauf. »Es wird schrecklich dunkel hier drin.« Übersetzung: Kane, pass bitte auf!
    »Ich fürchte, meine Augen sind … sehr empfindlich. Ich bevorzuge dämmriges Licht.«
    »Das Dinner ist serviert, Monsieur.«
    Raazaq schaute auf, dann wandte er sich an AJ und streckte ihr im Aufstehen die Hand entgegen. »Wollen wir, meine Liebe?«
    Ihre Hand haltend, geleitete er sie ins Speisezimmer, wo zwei weiß befrackte Kellner den Mahagonitisch flankierten. Einer rückte AJ den Stuhl zurecht und platzierte mit dramatischer Schleuderbewegung eine Serviette auf ihrem Schoß. Er schaute zu Raazaq. »Den Wein, Monsieur?«
    Raazaq sah AJ an. »Möchten Sie Wein, meine Liebe?«
    »Nein, danke. Aber Wasser wäre schön.«
    »Bitte fühlen Sie sich nicht verpflichtet, meinetwegen Wasser zu trinken. Ich hätte nichts dagegen, wenn Sie Wein trinken möchten.«
    »Wasser ist wunderbar, nachdem ich den ganzen Tag draußen in der Hitze war. Ich finde es erfrischender als Alkohol.«
    Raazaq winkte den Kellner fort. Der andere Kellner servierte das Essen. Lamm und Reis. Es duftete köstlich.
    »Danke, dass Sie meiner Einladung so kurzfristig nachgekommen sind, Miss Cooper.« Sein Lächeln war zu weiß, zu
routiniert und zu perfekt. »Ich nehme an, Sie und Mr. Wright haben Ihr Projekt abgeschlossen und reisen demnächst ab?«
    »Ein paar Tage noch. Und ich fahre nur ungern. Ich habe vor jeder Menge interessanter Sehenswürdigkeiten posiert, bin aber nicht dazu gekommen, mir etwas wirklich anzusehen.« Sie lächelte, obwohl er seinen Stuhl beim Zurechtschieben näher rückte. Zu nah. Er drang in ihre Sphäre ein, und sie hätte ihn am liebsten fortgescheucht oder weggestoßen. Obwohl sie genau wusste, wie gefährlich und wozu er fähig war, fühlte sie sich relativ sicher. Falls er mit ihr schlafen wollte, und aus den Berührungen und lüsternen Blicken zu schlie ßen wollte er das, dann hatte er jedenfalls nicht vor, sie gleich bei der ersten Verabredung zu verschrecken. Hoffte sie.
    »Ich finde Ägypten faszinierend und würde das Land gern erkunden, sobald Kane mit seinen Modefotos -«
    Sie blickte zu dem Kellner auf, der um sie herumschlich, und tat überrascht, als er ihr ihren Ohrring reichte. Sie berührte das nackte Ohrläppchen, als erwarte sie, ihn dort zu finden. »Oh, danke. Ich hatte das nicht bemerkt.« Sie hatte den Ohrring natürlich mit Absicht verloren. Sie »entdeckte« das winzige goldene Rückteil auf dem Tisch neben ihrem Teller, da, wo es ihr »heruntergefallen« war, und legte den Ohrring daneben.
    »Ich wäre hocherfreut, Ihnen die Gegend zeigen zu dürfen«, murmelte Razaaq. »Ich kenne einige abgelegene Sehenswürdigkeiten, die nur wenige Touristen je zu sehen bekommen.«
    Oh, das glaubte sie gern. Er kannte vermutlich jeden Hinterhof, der sich zum Abladen von Leichen eignete.
    »Wohnen

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