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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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prüfen, um zu sehen, ob er noch am Leben war. Nur gestern Abend war eine Ausnahme, als diese Hitze aufgeflammt war.
    Ihr Puls flatterte verstörend, als er auf sie zukam. Er blieb direkt vor ihr stehen und ließ die Finger einer Hand ihren Hals hinaufgleiten. »Was -« Sie leckte sich die Lippen. »Was machst du da?« Bei der Vorstellung, er könne sich wieder ihres Mundes bemächtigen, schmolz sie förmlich dahin.
    »Ich hab deinen Ohrhörer gesehen.«
    Den Ohrhörer? Er hatte ihn von dort drüben sehen können?
AJ schlug ihm auf die Finger. Sie hatte gedacht, er liebkose ihr Ohr. Natürlich hätte ein Androide wie Kane das nie getan, aber so angespannt, wie ihre Nerven heute Abend waren, war ihr voreiliger Schluss wohl verzeihlich. »Ich bringe es in Ordnung.« Sie tat einen Schritt rückwärts.
    Kane ließ die Hand sinken und grub beide Hände in die Hosentaschen. »Du kannst so gehen.«
    Toll, vielen herzlichen Dank, Euer Exzellenz. »Wir sehen uns«, sagte sie und öffnete die Tür.
    »AJ?« Sie drehte sich mit hoch gezogenen Augenbrauen um. Die leichte Besorgnis, die sie in seinen dunklen Augen zu sehen glaubte, ließ seinen, wie üblich abgehobenen Gesichtsausdruck ein wenig menschlicher erscheinen. Sogar dann noch, wenn seine Sorge nur ein Produkt ihrer Phantasie war. »Sei vorsichtig«, sagte er sanft. »Nimm dich in Acht und halte deine Sinne zusammen.«
    »Keine Sorge«, sagte sie kurz angebunden. »Ich tue, was immer es braucht, um den Job zu erledigen.«
     
    Kane holte sich eine Flasche Saft aus der Minibar und schraubte den Deckel ab. Es hat seinen Grund, dass Einsatzkräfte sich besser nicht miteinander einlassen, dachte er, während er im Zimmer auf und ab ging. Um die Jungs, mit denen er gearbeitet hatte, hatte er sich nie bis tief in die Magengrube gesorgt. Nicht, dass er sich um Cooper gesorgt hätte. Sie würde tun, wozu man sie hergeschickt hatte. Das wusste er. Verdammt, sie war bereit, alles zu tun, ihren Fehler vom ersten Versuch wieder gutzumachen. Und vielleicht war es das, was ihm Sorgen machte. Dieses alles . Hieß das, sie würde unnötige Risiken eingehen? Wirkliche Risiken?
    Über den kleinen Lautsprecher auf dem Esstisch kamen deutlich rhythmische Atemgeräusche. Leichtes Echo. Sie war bereits im Lift. Musste hastig den Gang hinuntergelaufen
sein, um da schnell hinzukommen. Er sagte nichts zu ihr. Er lauschte nur auf die beschleunigten Atemzüge und ertappte sich dabei, wie er mit ihr im Takt atmete.
    Sie stand jetzt mitten im Aufzug. Ja. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Schöne, ruhige Atemzüge. Das ist mein Mädchen.
    Sie würde es gut machen, dachte er, während er weiter von einem Ende des Zimmers zum anderen lief. Er atmete besser wieder normal, bevor er noch in Ohnmacht fiel. In einer Stunde oder so würde sie wieder hier oben sein und ihn in den Wahnsinn treiben.
    Warum, zum Teufel, hatte er dann ein Loch von der Grö ße des Grand Canyons im Magen? Und warum war er eine einzige, bebende Herzrhythmusstörung?
     
    Raazaq wartete, flankiert vom Fischgesicht und zwei weiteren, ebenso unattraktiven Leibwächtern, unten in der Lobby, als AJ um sieben nach acht unten ankam.
    Fazur Hessan Ali Raazaq war auch unter Aufbietung aller Fantasie kein Adonis. Ohne seinen Einfluss und seinen Reichtum wäre er ein einsamer Bursche gewesen. Ein ganzes Stück kleiner als AJ, mit kleinen Händen und dunklen, schwerlidrigen Augen. Aus irgendeinem Grund misstraute AJ Männern mit kleinen Händen. Also, Kanes Hände waren riesig …
    »… Suite, wo mein persönlicher Koch für uns das Abendessen vorbereitet hat.«
    Ein Dinner in Raazaqs Suite und nicht im öffentlichen Restaurant. Verflucht.
    Ich hoffe, du hast das gehört, Kane.
    AJ lächelte und kehrte mit den vier Männern zum Lift zurück. Raazaq legte ihr die Hand in den Rücken. Sie widerstand dem Drang, sie abzuschütteln wie eine große behaarte
Giftspinne. Aber die Hand fühlte sich exakt so an und verursachte ihr exakt das gleiche Gefühl in der Magengegend.
    Ein Schauder lief ihr über den Rücken.
    Der Aufzug bewegte sich sanft ins oberste Stockwerk.
    AJ ging Raazaq ins opulente, rot und goldene Wohnzimmer der Penthouse-Suite voraus.
    »Einen Cocktail vor dem Dinner, meine Liebe?«
    »Nein, danke.« Anstatt sich zu setzen, wanderte AJ durchs Zimmer und studierte zum Schein die Kunstgegenstände, während sie sich in Wirklichkeit den Zuschnitt der Suite einprägte und die Anwesenden durchzählte. Alles in allem sechs Bodyguards

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