In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight
und oft gewollt. Solange sie geblieben waren. Kane war da auch nicht anders - das hatte er ihr heute im Hotel bewiesen. Fünfmal in zwanzig Minuten.
Fein. Sie würde es auf jede Art nehmen, in der er geben wollte. AJ versuchte, den hitzigen Nebel aus dem Hirn zu bekommen, um zu begreifen, warum das hier nicht funktionierte. Sie glaubte keinen Moment daran, dass ihre Gefühle einseitig waren. Sie spürte, dass sein ganzer Körper unter Spannung stand, er sendete förmlich knisternden elektrischen Strom aus. Nein, zur Hölle, das hier war nicht einseitig.
Hatte er die Regeln geändert?
Perverser Bastard.
Der harte Griff, mit dem er sie am Oberarm packte, strafte seinen gelassenen Ton und seinen Mangel an Tatkraft Lügen. Doch im Gegensatz zu seiner mächtigen Erektion, die gegen ihren Schenkel pochte und pulsierte, hielt er unnatürlich still.
Sie schnaubte frustriert. »Verdammt, Kane. Ich bitte dich doch nicht, mich zu heiraten. Ich bitte dich um ein wenig körperliche Wärme. Ein wenig …«
»Ablenkung?«, fragte er kalt.
»Soweit ich mich erinnere, hattest du im Aufzug nichts gegen ein wenig Ablenkung einzuwenden.«
»Das war etwas anderes.«
»Warum, weil du damit angefangen hast?«
Sein Schweigen dröhnte laut und klar in ihren Ohren.
»Was soll daran schon verkehrt sein, wenn wir beide es doch wollen?« Und mein Herz wird auch nicht in Stücke brechen, wenn ich nicht mehr die passende Trophäe für dich bin. Es wird nicht so wehtun, dich einfach weggehen zu sehen. Sie spürte verärgert, dass ihr die Tränen kamen. Warum war sie niemals gut genug?
»Das ist nicht nur lächerlich unprofessionell mitten in einem Einsatz«, erklärte er mit dankenswerterweise bebender Stimme, »dein Bruder würde mich zudem kastrieren, falls er es je herausfände.«
Tut mir Leid, dass dein Herz einen Sprung abbekommen hat, meine Kleine. Aber nicht jeder Kerl ist so oberflächlich wie dieses Arschloch. Eines Tages wirst du einen Mann treffen, der hinter die Fassade sehen kann und begreift, wie schön deine Seele ist.
Wann? , gestand sie. Wann wird ein Mann hinter dieses verfluchte Gesicht sehen und erkennen, dass ich eine richtige Frau bin und keine fleischgewordene Männerphantasie? Die Liebe kotzt mich an! Ich werde mich nie, nie, nie mehr verlieben. Ich brauche und ich will auch keinen Mann, um zu wissen, wer ich bin.
Erinnerungen. Erinnerungen brachen über sie herein, zerrten an den wirren Nerven und ließen sie, verdammt, an sich selber zweifeln. Nicht jetzt, schrie sie. Nicht jetzt, wo mein Körper pocht, und der Mann, der mir Vergessen bringt, nur eine Erektion weit entfernt ist.
Was sollte daran falsch sein, wenn zwei Erwachsene einvernehmlichen Sex hatten? Es handelte sich um einen biologisch bedingten Drang, der nichts mit Gefühlen zu tun hatte. Gute, altmodische Lust. Musste man dazu noch viel sagen? Wenn Kane sich nur endlich hätte gehen lassen. Um Himmels willen, da tat sie zum ersten Mal überhaupt selbst den ersten Schritt, und der Kerl entdeckte plötzlich seinen Stolz.
Glücklicherweise war es so dunkel, dass sie sein spöttisches Gesicht nicht sehen musste. »Ob du es glaubst oder nicht, mein Bruder bestimmt nicht über mein Sexleben.« Sie hielt inne und presste die Faust auf die Brust, wo sich gerade ein altbekannter Schmerz meldete. Verdammt. Verdammt.
»Woher der plötzliche Sinneswandel, Wright?«, fragte sie mit belegter Stimme. »Wolltest du einfach nur wissen, ob ich dich ranlasse? Bin ich nur die nächste Kerbe auf deinem Gürtel?«
»Das ist nicht -«
»Nein? Dann erkläre mir deine Zurückhaltung, bitte. Was ist los? Erst kannst du nicht genug von mir kriegen, dann willst du mich plötzlich nicht mehr in der Nähe haben. Was ist los?«
»Ich habe einen verfluchten Fehler gemacht«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.
Ein bitteres Lachen drang aus ihrer Kehle. »Oh, ja. Du hast diesen verfluchten Fehler aber mehr als einmal gemacht. Du fährst sowieso zur Hölle, warum nicht für ein paarmal mehr?«
»Wir sollten diesen Fehler nicht auch noch schlimmer machen.«
»Gott«, sagte AJ und machte sich nicht die Mühe, ihre Wut zu verbergen. »Da fühlt ein Mädchen sich so richtig gut, wenn sie hört, dass sie ein Fehler war.«
»Ich will mich nicht meiner Verantwortung -«
»Gut!« Sie schaute in seine ungefähre Richtung. »Denn ich will auch nicht in irgendjemandes Verantwortung stehen. Dann sind wir quitt.«
»Nein, verdammt. Das ist nicht das, was ich - verdammt
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