In der Hitze jener Nacht
abhalten lassen.
Die Männer um ihn herum ließen sich ganz augenscheinlich von ihm in irgendeiner Sache beraten. Maggie nahm die Gespräche um sich herum nur mit halbem Ohr wahr. Aber so war es immer schon gewesen. Alle Welt scharte sich sofort um Justice, weil er den Leuten das Gefühl gab, alles unter Kontrolle zu haben.
Ihr erging es nicht anders. Sie sah Justice an und wusste, dass sie ihn mit jeder Faser ihres Körpers brauchte. Er war der Einzige für sie. Seufzend drehte sie den Kopf und lächelte die Frau an, die neben ihr stand und munter drauflos plauderte.
Als Justice einen Moment später hinter sie trat und die Hand auf ihre Schulter legte, erschrak Maggie. Hitze durchströmte sie, als er zärtlich ihren Nacken streichelte. Sie schloss die Augen, seufzte leise und holte tief Luft, um Haltung zu bewahren. Dann wandte Maggie sich zu ihm um. „Und? Amüsierst du dich?“
Er senkte den Kopf und murmelte dicht an ihrem Ohr: „Nein, natürlich nicht. Aber das würde ich vielleicht, wenn du mit mir tanzt.“
Maggie lächelte. „Glaubst du, das klappt mit deinem Bein?“
„Dem Bein geht’s gut. Tut kaum noch weh.“ Er streckte eine Hand aus. „Also? Schenkst du dem Kerl, der dich hierher geschleppt hat, einen Tanz?“
„Oh, Liebling. Wie könnte ich da ablehnen?“
Als Justice sie durch die Menge auf die überfüllte Tanzfläche führte, hatte Maggie das Gefühl, vor Stolz zu platzen. Es gab einige Frauen in dem Saal, die alles dafür gegeben hätten, von Justice aufgefordert zu werden. Aber zumindest an diesem Abend war sie diejenige, der diese Ehre zuteil wurde.
Während er sie über das Parkett führte, fühlte Maggie, dass sie genau dort war, wo sie hingehörte: in seine Arme. Justice zog sie eng an sich, und sie spürte, wie erregt er war. Es fehlte nicht viel, und Maggie hätte beinah wonnevoll aufgeseufzt.
Souverän tanzte Justice mit ihr zur Musik, Maggie lächelte und genoss den Moment. Als er jedoch eine Sekunde lang ins Wanken geriet, zögerte sie. „Alles in Ordnung?“
Er biss die Zähne zusammen. „Mir geht’s gut.“
„Wir müssen nicht tanzen, Justice.“
Hörbar atmete er aus. „Ich sagte doch, es geht mir gut, Maggie. Der Schmerz hält sich wirklich in Grenzen.“
„Ich mache mir nur Sorgen.“
„Das musst du aber nicht, verdammt noch mal“, raunte er düster. „Ich brauche deine Sorge nicht, okay? Können wir jetzt wieder tanzen?“
Für Maggie war die Magie des Moments plötzlich verschwunden. Ich brauche dich nicht . Seine Worte hallten in ihr wider. „Das ist ja das Problem, Justice“, platzte es aus ihr heraus, während sie weitertanzten.
„Bitte?“ Er sah sie finster an, und sie spürte, dass sie unter seinem gefährlichen Blick warm erschauerte.
„Du brauchst mich nicht.“
„Ich habe gesagt, ich brauche deine Sorge nicht – das ist ein Unterschied.“
„Nein“, widersprach sie und sah ihn fest an, nachdem sie eine Drehung vollführt hatten. „Das macht keinen Unterschied. Ich brauche dich . Das war schon immer so.“
„Aber das ist doch gut, denn …“
„Nein“, unterbrach sie ihn wieder, ohne dabei auf die Leute um sie herum zu achten. Wahrscheinlich war die Musik sowieso viel zu laut und übertönte ihr Gespräch. „Das ist nicht gut, Justice. Das ist der Grund, warum ich nicht mit dir zusammen sein kann.“
„Du bist gerade mit mir zusammen.“
Sein Griff wurde fester, Justice kniff die Augen zusammen. Beim Anblick seiner finsteren Miene schüttelte Maggie den Kopf. „Aber nicht mehr lange. Ja, ich brauche dich. Und nein, ich kann nicht mit dir zusammen sein, wenn du mich nicht brauchst.“
„Was zum Teufel meinst du damit?“, fragte er und zog sie noch näher an sich, als wollte er verhindern, dass sie floh. „Natürlich brauche ich dich.“
Sie lachte traurig. „Nein, tust du nicht. Du wolltest mich ja nicht einmal an dich heranlassen, als vor ein paar Minuten dein Bein geschmerzt hat.“
„Das ist der Unterschied, Maggie. Ich brauche keine Therapeutin.“
„Nein. Du weigerst dich, dir von anderen Menschen helfen zu lassen. Du würdest niemals zugeben, dass du nicht alles alleine regeln kannst. Denn am Ende siegt immer dein Stolz, Justice.“
Er senkte die Stimme, denn um sie herum waren viel zu viele Leute – die wahrscheinlich alle mithörten. „Ohne meinen Stolz wäre die Ranch niemals zu einer der größten Rinderfarmen im ganzen Land geworden. Und ohne meinen Stolz hätte ich niemals überwunden, dass du
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