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In der Oase des Scheichs

In der Oase des Scheichs

Titel: In der Oase des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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er selbstvergessen in die Dunkelheit. „Natürlich nicht“, sagte er schließlich, so als hätte sie einen unvernünftigen Vorschlag gemacht.
    „Dann ist das Gespräch heute Nachmittag also gut verlaufen?“ Vielleicht ging sie zu weit mit dieser Frage, schließlich war er ihr Chef, aber sie musste endlich Gewissheit haben.
    „Ja. Zahara und ich sind uns einig.“
    Vor ihren Augen verschwamm alles. Nun gab es keinen Zweifel mehr. Er gehörte zu Zahara. Und gleich würden die beiden ihre Verlobung bekannt geben. Dann wird sie den funkelnden Diamantring tragen, den ich ausgesucht habe, dachte Claudia traurig.
    „Das freut mich. Sie schien vorhin ganz außer sich zu sein.“
    „Ich weiß. Aus irgendeinem Grund hielt sie uns beide für ein Paar.“
    „Wie abwegig.“
    „Das habe ich auch gesagt. Zahara meinte, sie habe ein Gespür für so etwas. Sie glaubt, ich sei in Sie verliebt.“ „Sie in mich verliebt?“, stieß Claudia hervor. „Ja. Deshalb hat sie die Szene gemacht. Normalerweise ist sie ein ziemlich vernünftiger Mensch.“
    „Und ziemlich attraktiv“, rutschte es Claudia heraus.
    „Ja, auch das.“
    „Dann ist also alles in Ordnung?“
    „Absolut.“ Er drehte sich um, um in den Ballsaal zurückzugehen.
    Claudia folgte ihm. Sie hatte Zaharas Kommen nicht bemerkt. Nun sah sie, wie Sam plötzlich die Augenbrauen hochzog und ein kleines Lächeln seinen Mund umspielte. Das genügte ihr. Er freute sich, seine Braut zu sehen. Auch sie wandte sich jetzt um und erblickte Zahara, strahlend schön in einem wundervollen bodenlangen Kleid aus elfenbeinfarbener Seide, das ihren Körper so perfekt umspielte, als sei es ihr auf den Leib geschneidert. Was es laut Amina auch war.
    Zaharas Wut war verflogen, sie wirkte ruhig und gelassen. „Vernünftig“ hatte Sam gesagt. Die perfekte Eigenschaft für eine Ehefrau. Alle Anwesenden hatten sich ihr zugewandt. Zahara war der Star des Abends. Zusammen mit Sam.
    Die Gespräche verstummten, als sie über den glänzenden Marmorboden schritt. Nie werde ich mich mit hohen Absätzen so anmutig bewegen können, dachte Claudia. Doch Zaharas Auftritt war perfekt. Sie kam geradewegs auf Sam zu und küsste ihn leicht auf die Wange. Claudias Herz schlug schneller. Wie lange würde sie es ertragen, die beiden zusammen zu sehen?
    „Hast du es ihr gesagt?“, flüsterte Zahara.
    „Noch nicht.“
    Claudia blickte von Sam zu Zahara. Was gesagt? Von der bevorstehenden Verlobung wusste sie, und dass sie sich demnächst einen neuen Job suchen musste, lag auf der Hand.
    „Es tut mir leid wegen heute Nachmittag.“ Zahara sprach nun mit tiefer melodischer Stimme und einem wohlklingenden Akzent. Völlig anders als bei ihrem Wutausbruch einige Stunden zuvor. „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich hatte Angst … Ich dachte … ach, es ist nicht so wichtig. Samir und ich haben uns dann unterhalten, und nun ist alles klar, nicht wahr?“
    Das vertraute Lächeln, das auf ihrem Gesicht lag, während sie Sam anblickte, sprach Bände. Wenn es Unstimmigkeiten zwischen den beiden gegeben hatte, so waren sie längst beseitigt.
    Claudia wusste, dass sie sich für Sam freuen sollte. Aber es überstieg ihre Kräfte, und sie vermochte die aufkeimende Eifersucht nicht zu unterdrücken. Für Sam und Zahara begann ein neues Leben, während ihr eigenes in Trümmern lag. Sie würde zurück nach Kalifornien fliegen und sich einen neuen Job suchen müssen. Und sie wusste ganz genau, dass sie keine vergleichbare Stelle finden würde und es keinen Vorgesetzten gab, der an Sam heranreichte. Warum war sie nur hierhergekommen? Die beiden zusammen zu sehen wurde ihr unerträglich.
    „Ich freue mich sehr für Sie“, sagte sie förmlich.
    „Danke.“ Zahara schenkte Claudia ein strahlendes Lächeln.
    Als das Dinner angekündigt wurde, führten Sam und Zahara die Gäste in den von Kerzen beleuchteten Speisesaal. Die Tische waren ganz in Weiß gedeckt und geschmückt mit bronzenen Vasen, in denen weiße Rosen standen. Sams Cousin Ahmad erschien und geleitete Claudia zu ihrem Platz. Es fiel ihr schwer, zu lächeln und höfliche Konversation zu machen. Dabei lag es nicht an Ahmad. Er war ein aufmerksamer Tischherr. Während der erste Gang serviert wurde, unterhielt er sie mit amüsanten Geschichten aus seiner und Sams Kindheit. Trotz ihrer Niedergeschlagenheit wurde sie in seinen Bann gezogen, während er erzählte, wie Sam und er im Golf segeln gelernt hatten, wie sie über die Dünen galoppiert und in

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