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In der Oase unserer Traeume

In der Oase unserer Traeume

Titel: In der Oase unserer Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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dass ich aufhöre. Du willst, dass ich bei dir bin und dir die Kleider vom Leib reiße und …“
    Jamilah sprang aus dem Bett und warf den Telefonhörer wütend auf die Gabel. Als es beinahe in derselben Sekunde erneut klingelte, riss sie das Kabel aus der Steckdose.
    Erst als nach einer Weile die Wellen der Hitze abklangen, fiel sie in einen unruhigen Schlaf.
    Am nächsten Tag klammerte Jamilah sich an ihren Entschluss, Salman zu ignorieren, auch wenn sie sich vorkam, als würde sie auf einem wackligen Floß hilflos in meterhohen Wellen treiben.
    Schon früh an diesem Morgen waren weitere Nachrichten von Salman angekommen, doch sie schaute sie nicht einmal mehr an. Sehr zur Belustigung der Hausmädchen sendete sie alle Briefe ungeöffnet an ihn zurück.
    Zur Mittagszeit betrat Jamilah gerade ihr Büro, als sie hörte, wie ein Jeep auf dem Hof vorfuhr. Sie fuhr entsetzt herum, und ihr Herz klopfte mit dunkler Vorahnung. Salman!
    Er sehnte sich so sehr nach ihr, dass er zu den Ställen gekommen war, um sie zu holen. Jamilah spürte, wie ihr Widerstand schwand. Eilig lief sie zum Fenster und schaute hinaus. Sie hatte sich nicht geirrt.
    Salman stieg aus dem Jeep. Bei seinem Anblick setzte ihr Herz einen Schlag aus. Sein Gesichtsausdruck war so entschlossen, dass ihr ein Schauer den Rücken hinunterlief.
    Er war groß und dunkel und atemberaubend männlich. Jamilah fühlte sich schwach vor Sehnsucht nach ihm. Es war, als hätte sie ihn monatelang nicht gesehen. Ohne nachzudenken, ging sie zu ihm. Für einen langen Moment stand er einfach nur da, und sie sahen sich an.
    „Komm mit mir in den Palast, Jamilah“, brach Salman schließlich das Schweigen.
    Jamilah schüttelte den Kopf und wich vor ihm zurück. Jede Zelle in ihrem Körper schrie nach Salman, aber sie durfte nicht aufgeben. Sie konnte nicht aufgeben!
    In diesem Moment führte einer der Stallknechte nur wenige Meter von ihnen entfernt ein Pferd aus der Box. Jamilah sah, wie Salmans Augen zu dem Tier zuckten, bevor sein Blick wieder zu ihr zurückkehrte. Im Bruchteil einer Sekunde war jede Farbe aus seinem Gesicht verschwunden.
    „Verdammt, Jamilah. Ich bin noch nicht bereit hierfür“, stieß er zwischen den Zähnen hervor. Im nächsten Moment saß er wieder in seinem Jeep und fuhr mit quietschenden Reifen vom Hof.
    Jamilah fühlte sich, als hätte sie etwas unvorstellbar Grausames angerichtet. Zum ersten Mal seit ihrem Wiedersehen vor sechs Jahren hatte sie gespürt, dass sie die Macht hatte, Salman zu verletzen.
    Sie stand noch immer am selben Fleck, als sie Abdul bei einem der Ställe bemerkte. Er sah sie nur an und schüttelte langsam den Kopf. Jamilah wandte beschämt die Augen ab und fühlte sich noch schlechter als zuvor.
    In dieser Nacht tat Jamilah kaum ein Auge zu. Es waren keine weiteren Briefe oder Anrufe von Salman angekommen. Ihr Kopf schmerzte, und die Schuldgefühle raubten ihr den Atem, doch sie durfte Salmans beinahe übermächtigem Sog nicht nachgeben, oder sie würde untergehen.
    Am nächsten Morgen tat Jamilah jeder Muskel weh, und sie fühlte sich so erschöpft und fiebrig, als hätte sie eine Grippe in den Knochen. Aber sie zwang sich, aufzustehen und ihre Arbeit zu verrichten.
    Um vier Uhr nachmittags legte sie mit einem Seufzer den Stift zur Seite, um für heute Feierabend zu machen. Sie hielt bereits den Türgriff in der Hand, als das Telefon klingelte. Für einen Moment war die Versuchung groß, einfach nicht abzuheben, doch dann ging sie zurück und nahm den Hörer von der Gabel.
    „Ja, bitte?“
    Sie war so enttäuscht, dass nicht Salman ihr antwortete, dass sie einen Moment brauchte, um zu verstehen, was die Stimme am anderen Ende des Hörers sagte.
    „… Schwierigkeiten bei der Geburt“, hörte sie schließlich. „Wir fürchten um das Leben der Stute und des Fohlens. Der Tierarzt, der das Dorf normalerweise versorgt, ist für einige Tage unterwegs, und Sie sind die einzige Tierärztin im Umkreis. Wenn Sie einverstanden sind, ist der Helikopter in einer Viertelstunde bei Ihnen und holt Sie ab.“
    „Selbstverständlich“, antwortete Jamilah, ohne sich ihre Erschöpfung anmerken zu lassen.
    Als sie langsam auflegte, hätte sie vor Müdigkeit fast geweint. Das Beduinencamp, in das man sie fliegen würde, lag tief in den Bergen. Sie kannte die Gastfreundschaft der Beduinen. Vermutlich müsste sie die Nacht bei ihnen verbringen.
    Eilig suchte sie ihre Sachen zusammen, dann fuhr sie mit ihrem Auto zu dem

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