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In der Südsee

Titel: In der Südsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Louis Stevenson
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ich herbei, ihn zu retten, voll Mitleid und Trauer über die schlechte Tat dieses umnachteten Volkes. Ich gab mein Boot für das Leben des Fremden. Dies Boot stammte von James Hunnewell,eine Freundschaftsgabe. Es wurde zum Lösegeld für Euren Landsmann, damit er nicht verspeist werde von den Wilden, die Jehovah nicht kennen. Es war Mr. Whalon und der Tag der 14. Januar 1864.
    Was nun meine freundliche Tat betrifft, die Rettung Mr. Whalons, so kam der Same aus Ihrem großen Lande und wurde herbeigebracht von einigen Ihrer Landsleute, die die Liebe Gottes empfangen hatten. Er wurde in Hawaii eingepflanzt, und ich sorgte dafür, daß er in diesem Lande und in diesen dunklen Gegenden gepflanzt wurde, damit sie die Wurzel alles Guten und Wahren, die Liebe, empfingen:
Liebe zu Jehovah.
Liebe zu uns selbst.
Liebe zu dem Nächsten.
    Wenn ein Mann von diesen dreien zur Genüge besitzt, ist er gut und heilig wie sein Gott Jehovah in seinem dreieinigen Charakter (Vater, Sohn und Heiliger Geist), einer und drei, drei und einer. Hat er nur zwei und mangelt der einen, so ist es nicht gut, und wenn er eine hat und zwei fehlen ihm, so ist dies in der Tat nicht gut; aber wenn er alle drei umfängt, dann ist er in der Tat heilig nach der Lehre der Bibel.
    Ihre große Nation kann sich dieses großen Dinges rühmen vor allen anderen Nationen der Erde. Von Ihrem großen Lande wurde ein überaus kostbarer Same zum Lande der Finsternis gebracht. Er wurde hier gepflanzt, nicht mit Hilfe von Kanonen und Kriegsschiffen und Drohungen. Er wurde gepflanzt durch Unwissende, Arme und Verachtete. So geschah die Einführung des Wortes des allmächtigen Gottesin diese Inselgruppen von Nuuhiwa. Groß ist meine Schuld an die Amerikaner, die mich alle Dinge gelehrt haben über dies und das zukünftige Leben.
    Wie soll ich Ihre große Güte mir gegenüber vergelten? So fragte David Jehovah, und so frage ich Sie, den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Das ist meine einzige Gegengabe – die ich vom Herrn empfangen habe – die Liebe – ( aloha ).«
Elftes Kapitel
Langschwein – Ein Hochsitz des Kannibalismus
    Nichts erregt heftiger unsern Abscheu als der Kannibalismus, nichts erschüttert mit größerer Sicherheit die menschliche Gesellschaft, nichts, so könnten wir schließen, muß die Gemüter derjenigen, die ihm anhängen, sosehr verhärten und entwürdigen. Und doch machen wir auf Buddhisten und Vegetarier einen ganz ähnlichen Eindruck. Wir verzehren die Leiber von Geschöpfen, die uns verwandte Neigungen, Leidenschaften und Organe haben, wir essen Junge, wenn auch nicht unsere eigenen, und der Schlachthof hallt täglich wider von Schreien der Qual und Furcht. Wir machen Unterschiede, das ist wahr, aber die Abneigung vieler Nationen gegen das Fleisch von Hunden, Tieren also, mit denen wir aufs innigste zusammenleben, zeigt, wie fragwürdig die Unterscheidungen begründet sind. Das Schwein ist die Hauptnahrung der Eingeborenen auf den Inseln, und ich hatte oft Gelegenheit, da meine Phantasie durch die Kannibalenumgebung angeregtwar, den Charakter dieses Tieres und die Art seines Todes zu beobachten. Viele Insulaner leben mit den Schweinen wie wir mit unseren Hunden; beide bewegen sich in gleicher Freiheit in der Nähe des häuslichen Herdes, und das Inselschwein ist ein Kerl voll Lebendigkeit, Unternehmungslust und Klugheit. Es schält seine Kokosnüsse selbst und rollt sie, wie man mir erzählte, in die Sonne, damit sie platzen; es ist der Schrecken der Schafhirten!. Die alte Frau Stevenson beobachtete, wie eines in die Wälder flüchtete mit einem Lamm in der Schnauze, und ich sah, wie eines plötzlich zu der Überzeugung kam, die »Casco« ginge unter; es schwamm durch die Sturzwellen zur Reeling, um sich zu retten. Man erzählte mir in der Jugendzeit, daß Schweine nicht schwimmen können; ich habe eines gekannt, das über Bord sprang, vierhundert Meter schwamm bis zur Küste und zum Hause des früheren Besitzers zurückkehrte. Ich hatte einst, in Tautira, eine Schweinezüchterei von ziemlichem Ausmaß; zunächst herrschte in meinem Stall äußerste Zutraulichkeit; eine junge Sau mit Leibschmerzen kam herbei und flehte wie ein Kind um Hilfe; und ein stattlicher schwarzer Eber, den wir Catholicus nannten, weil er ein Sondergeschenk der Katholiken des Dorfes war, zeigte sehr bald Mut und Freundschaftlichkeit. Kein anderes Tier, weder Hund noch Schwein, durfte sich ihm nähern, wenn er fraß, und für menschliche Wesen bewies er das höchste

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