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In dieser ganz besonderen Nacht (German Edition)

In dieser ganz besonderen Nacht (German Edition)

Titel: In dieser ganz besonderen Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole C. Vosseler
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mal jeder einzeln, mal wild durcheinander Abby ein bisschen was über uns erzählten. Bissige Bemerkungen von Matt in Bezug auf Nathaniel inklusive.
    »Da drin ist noch viel Platz«, versicherte Matt jetzt auf meinen irritierten Blick hin und rieb sich über den Bauch, und glucksend schob ich meinen Teller näher zu ihm.
    Shane, der sich nach Chili Cheese Fries und House Salad ebenfalls einen überdimensionierten Burger vornahm, lachte, während Abby in ihrem Salat mit gegrilltem Lachs herumstocherte und uns reihum finstere Blicke unter zusammengezogenen Brauen zuwarf.
    »Also«, nuschelte Matt gemütlich mit halb vollem Mund, während er an einem Stück frittierten Fisch auf meinem Teller herumsäbelte, und schaute Abby an, die ihm gegenübersaß, »unsere Geschichten hast du gehört. Was ist deine?« Ein Bündel Pommes verschwand längs in seinem Mund.
    Abby legte ihre Gabel auf den Teller mit kaum angerührtem Salat und ließ sich mit vor dem Kreuz auf ihrer Brust verschränkten Armen in den Stuhl zurückfallen. Ihre Miene verfinsterte sich immer weiter, je länger sie schwieg, und Matt, Shane und ich wechselten fragende bis verunsicherte Blicke.
    »Das klingt alles ganz schön heftig«, fing sie dann mit spröder Stimme an. »Aber wie man sich in einen Geist vergucken kann«, ihre braunen Augen funkelten mich zornig an, beinahe hasserfüllt, »tut mir echt leid, aber da fehlt mir jedes Verständnis. Ihr habt ja keine Ahnung, wie es ist, wenn man eines Morgens aufwacht und hier«, sie tippte sich an die Schläfe, »hier drin hat sich über Nacht jemand breitgemacht. Jemand, der dir Horrorvorstellungen ins Hirn pflanzt, die dir Tag und Nacht Panik durchs Blut schießen lassen. Der mit deinem Körper spielt wie mit einer Marionette und dich zwingt, grausige Dinge zu tun und zu sagen. Und du kannst nichts« – widerwillig wischte sie ein paar Tränen aus den Augen und verschmierte damit einen Teil ihres großzügigen dunklen Augen-Make-ups – »einfach gar nichts dagegen tun. Du bist komplett machtlos, während du merkst, wie es dich von innen her auffrisst. Egal wie viel Willenskraft du aufbietest – du bist und bleibst einfach machtlos dagegen. Und das Schlimmste dabei ist, dass dir keiner glaubt, was gerade mit dir passiert, bis du selbst nicht mehr weißt, ob du besessen bist oder einfach nur verrückt. Dann sitzt du irgendwann einem Doc nach dem anderen gegenüber, die mit ihren Diagnosen und Ratschlägen völlig danebenliegen und dich mit Medis vollpumpen, unter denen du aufgehst wie ein Hefeteig und nur noch benommen durch die Gegend torkelst, während der andere in dir tobt und wütet und dich innerlich zerfleischt. So lange, bis deine eigenen Eltern dich in die Klapse einweisen lassen und du nur noch eine Möglichkeit siehst.«
    Entschlossen zerrte sie die langen Ärmel ihrer Bluse und des schwarzen Rollis herauf und knallte ihren Arm auf den Tisch, die Innenseite nach oben. Geschockt starrten wir auf die Narbe, die sich vom Handgelenk bis auf die Hälfte des Unterarms hinaufzog. »Erst wenn ihr dort gewesen seid, wo ich war, wisst ihr, was ein echtes Problem ist.«
    Einige Augenblicke war es still am Tisch, und die Drums und die Gitarrenriffs der Red Hot Chili Peppers, die Stimmen der anderen Gäste waren plötzlich so laut, dass sie uns komplett überrollten.
    »Sag mal«, sagte Matt dann und schubste sich in aller Seelenruhe ein paar Streifen fluffiges Pizzabrot auf seinen Burgerteller, »bist du eigentlich sicher, dass du den Geist damit wirklich losgeworden bist? Ab und zu klingst du, als hätte er dich immer noch ziemlich fest im Griff.«
    Abbys Miene zog sich zusammen, als hätte sie herzhaft in eine Zitrone gebissen und würde Matt am liebsten ins Gesicht springen. Er grinste und schob ihr augenzwinkernd den Teller mit dem restlichen Pizzabrot zu. »Da, nimm. Du hast fast noch nichts gegessen. Meine Granny sagt immer, Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.«
    In Abbys Gesicht zitterte es; das Verbissene, Angriffslustige darin schmolz, und mit flatternden Wimpernbögen schenkte sie Matt ein schüchternes Lächeln.
    »Juch-huuu«, trällerte es hinter uns. Sämtliche Köpfe im Wipeout verdrehten sich nach Holly, die auf lilafarbenen Sandalen mit schwindelerregend hohen Plateausohlen hereinstöckelte, und definitiv alle männlichen Wesen im Raum starrten auf ihren Hintern in den knallengen Jeanshotpants. »Na, ihr Zuckerschnuten?« Sie wuschelte erst Matt durch die brandroten Haare und

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