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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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gewesen, und daran werden wir nichts ändern.«
    »Ich habe im Krankenhaus angerufen und mich nach dem guten, alten Gilbert erkundigt«, sagte Pearce.
    »Er macht gute Fortschritte, was Sie sicherlich zu hören freut, Sir.« Als er Markbys Blick bemerkte, fügte er hastig hinzu:
    »Ich meine Derry Hayward, Sir.«
    »Ich wünschte, Sie würden mir irgendwann erklären, warum Sie Derry Hayward immer wieder Gilbert nennen«, seufzte Markby.
    »Sein richtiger Name lautet Desmond.«
    »Auch gut …«, murmelte Pearce und schob sich aus dem Büro.
    »Aber das ist eine Art privater Witz, wie Sie es nennen würden, Sir.«
    KAPITEL 18
    DAS TAGESLICHT war längst verblasst, als Meredith an jenem Abend von der Arbeit nach Hause kam. Als sie den Wagen in der angebauten Garage an der Seite des Hauses parkte, flackerten die Straßenlaternen auf. Mit dem Schlüssel in der Hand ging sie die wenigen Schritte zu dem verlockenden Schutz von George Biddocks rustikalem Vordach mit den massiven, hölzernen Seitenwänden, durchbrochen von offenem Gitterwerk, und dem hübschen schrägen Dach. Zu Hause, dachte sie. Sie wurde es niemals leid, die eigene Haustür aufzuschließen. Sie trat in den Schatten des Vordachs und erstarrte. Für eine Sekunde überdeckte Unglaube alle anderen Emotionen. Dann stiegen Wogen der Übelkeit in ihr auf, als sie zögernd die Realität in sich aufnahm. Die Eingangstür stand weit offen, und die Milchglasscheibe darin war zerbrochen. Sie konnte sich immer noch nicht bewegen. Meredith starrte auf die Tür in der Hoffnung, dass sich alles als Halluzination erweisen würde. Doch das tat es nicht. Jemand hatte ein Loch in die Scheibe geschlagen, die Hand hindurchgestreckt und die Tür geöffnet. Wer sein Haus den ganzen Tag lang unbewohnt ließ, riskierte, dass man bei ihm einbricht, doch das dort, so wusste sie instinktiv, war mehr als ein gewöhnlicher Einbruch. Reiß dich zusammen, sagte sie sich. Komm schon, du musst damit fertig werden. Mit den ruckhaften Bewegungen eines Automaten streckte sie eine Hand aus und stieß die Vordertür weiter auf. Sie bewegte sich knarrend und knirschte, als sie die Glassplitter auf der Fußmatte gleich hinter der Schwelle passierte. Die Dunkelheit im Hausflur ließ nur wenig erkennen, doch Meredith hatte das Gefühl, als würde aus dem Innern eine böswillige Atmosphäre wehen, die Spuren ihres unerwünschten Besuchers.
    »Bethan?«, rief sie, doch niemand antwortete. Meredith steckte die Hand durch den Türspalt und betätigte den Lichtschalter. Als das Licht aufflammte und sie etwas sehen konnte, ächzte sie auf. Der gesamte Hausflur war mit roter Farbe verschmiert – Wände, Decke, Teppich, Telefonkabel. Das Telefon selbst lag zerbrochen auf dem Boden. Mehr rote Farbspuren führten hinauf in das Obergeschoss. Über den Spiegel an der Wand hatte jemand mit geranienrotem Lippenstift geschrieben: MISTSTÜCK! DU SPIELST KEINE SCHMUTZIGEN SPIELCHEN MIT MIR UND KOMMST UNGESCHOREN DAVON! Meredith zog ihr Mobiltelefon aus der Handtasche und wählte die Nummer der Polizei. Zuerst hatte sie vorgehabt, im Flur zu warten, obwohl sie ziemlich sicher war, dass sich niemand mehr im Haus aufhielt und keine Bethan irgendwo hinter einer Tür lauerte, mit einer Waffe in der Hand. Falls sie es getan hatte, würde sie Meredith beim Telefonieren belauscht und inzwischen das Weite gesucht haben. Doch es gab einen weiteren Grund für Merediths Zögern, eine einfache Angst vor dem, was ihre Besucherin mit dem Rest der Einrichtung angestellt hatte.
    »Du musst nachsehen!«, sagte sie sich selbst. Sie ging zuerst ins Wohnzimmer und fand eine albtraumhafte Szene vor. Die Wände waren verschmiert mit obszönen Graffiti, der Teppich voll roter Farbe, die Kissen zerschlitzt, die Vorhänge heruntergerissen, die Möbel zerschlagen. Eine stinkende, beißende Flüssigkeit – vermutlich Abbeizer oder etwas Ähnliches – war über den Fernseher gegossen worden. Die Bücher waren aus den Regalen gestoßen und lagen in Haufen auf dem Boden. Videokassetten und Tonbänder lagen abgespult herum wie Weihnachtsdekoration. Im Kamin war ein Feuer entfacht worden, und noch immer schwelten darin die Überreste von Merediths sämtlicher privater Korrespondenz und ihren persönlichen Papieren. Ihr angesengter Pass lag auf dem Kaminsims, ein übler Scherz, dessen war Meredith sicher. Ihr war bereits übel, als sie in die Küche ging. Die Verwüstung dort war, wenn überhaupt möglich, noch schlimmer. Mehl, Tee und Kaffee

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