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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Sie sich denn keine Sorgen gemacht?«
    »Selbstverständlich habe ich mir Sorgen gemacht!« Hugh warf einen Hilfe suchenden Blick zu seinem Bruder. Simon reagierte sofort.
    »Sonia war eine sehr unabhängige Frau. Sie hat häufig bei Freundinnen übernachtet.« Er bedachte seinen Bruder mit einem vielsagenden Blick.
    »Und was hat sie Ihnen am Mittwoch gesagt? Dass sie bei einer Freundin übernachten würde?«, fragte Pearce unnachgiebig weiter und schnitt damit Simon Franklin das Wort ab. Er hatte den Seitenblick bemerkt und wusste, was er bedeutete. Doch Hugh nahm die Rettungsleine nicht an, die Simon ihm zugeworfen hatte.
    »Nein, nein, das hat sie nicht. Die Wahrheit ist«, Hugh missachtete den wütenden Blick, den Simon ihm zuwarf,»die Wahrheit ist, Sonia und ich hatten einen Streit. Es war nichts Wichtiges. Es ging um Urlaub. Und dann ist sie rausgestürmt.«
    »Dieses Rausstürmen – ist es das, was Sie vorhin als ›spazieren gehen‹ bezeichnet haben?«
    »Sie wollte spazieren gehen«, beharrte Hugh.
    »Sie ist eben einfach aufgebracht gegangen, das ist alles.«
    »Es war eine Angewohnheit meiner Schwägerin, jeden Abend spazieren zu gehen«, sagte Simon laut.
    »Sie sagte, es würde sie fit halten.« Pearce ignorierte ihn weiter.
    »Als sie nicht zurückkam, haben Sie nicht nach ihr gesucht?«
    »Selbstverständlich habe ich das!«, schnappte Hugh.
    »Aber eine Farm ist ein ziemlich großes Stück Land zum Absuchen. Sie war nicht in der Nähe. Ich hab Simon angerufen und ihn gefragt, aber er hatte sie auch nicht gesehen. Ich dachte, sie würde später wiederkommen. Hören Sie, ich war müde. Ich hatte einen schweren Tag, und ich war sauer, weil sie sich so angestellt hat. Ich … ich dachte, soll sie mir doch den Buckel runterrutschen, und bin zu Bett gegangen.« Elend und Verzweiflung klangen aus seinen letzten Worten. Pearce wappnete sich gegen aufkeimendes Mitgefühl.
    »Hat sie den Wagen genommen?« Hugh schüttelte den Kopf.
    »Also konnte sie nicht weit gekommen sein?« Hugh nahm den hingeworfenen Brocken bereitwillig auf.
    »Das dachte ich auch. Sie musste irgendwo in der Nähe sein, dachte ich.«
    »Sie haben nicht daran gedacht, die Polizei zu alarmieren?«
    »Sie hatte keinen Wagen genommen!«, beharrte Hugh mit erhobener Stimme.
    »Sie musste noch irgendwo auf der Farm sein! Ich dachte, sie spielt irgendein albernes Spiel mit mir!« Pearce wartete einen Augenblick ab, bis Hugh Franklin sich wieder beruhigt hatte. Simon Franklin war die ganze Zeit über unruhig in seinem Sessel hin und her gerutscht und sagte nun:
    »Sonia war ein Kapitel für sich, Inspector.« Endlich wandte Pearce seine Aufmerksamkeit auf den jüngeren Franklin.
    »Ihr Bruder hat Sie angerufen und gefragt, ob Sie seine Frau gesehen hätten. Wohnen Sie in der Nähe?«
    »Ungefähr anderthalb Meilen entfernt. Ich hab zwei Cottages von Landarbeitern übernommen und sie zu einem Wohnhaus umgebaut. Ich habe sie von der Farm gekauft; sie sind jetzt mein Eigentum«, fügte er hinzu.
    »Sie betreiben die Farm gemeinsam mit Ihrem Bruder?« Beide Franklins sahen Pearce verblüfft an.
    »Gütiger Gott, nein!«, sagte Hugh.
    »Heutzutage kann nur noch eine Familie von einer Farm dieser Größe leben. Mit Landwirtschaft lässt sich einfach kein Geld mehr verdienen. Die Milchpreise sind im Keller, die Getreidepreise stehen im Wettbewerb mit ausländischen Importen, und niemand züchtet heutzutage noch Vieh. Ich hab eine kleine Herde Milchkühe, halte ein paar Schafe und verkaufe die Lämmer …« Er verstummte.
    »Und was machen Sie beruflich, Mr Franklin?«, wandte sich Pearce an den jüngeren Bruder.
    »Ich bin Historiker. Ich habe früher gelehrt – heute schreibe ich und halte Vorträge.«
    »Er war sogar schon im Fernsehen«, sagte Hugh unerwartet. Pearce, der lediglich Sportsendungen im Fernsehen ansah, war beeindruckt. Doch das machte ihn nicht zufriedener mit Hugh Franklins Geschichte.
    »Als Sie am Donnerstagmorgen aufgewacht sind und sahen, dass Mrs Franklin immer noch nicht zu Hause war, haben Sie da immer noch nicht daran gedacht, die Polizei zu informieren?« Hugh wand sich unbehaglich in dem alten Lehnsessel.
    »Ich hätte es ja getan. Ich war noch unschlüssig, als Danny Smith zu mir auf den Hof kam, um mir zu sagen … um mir zu sagen, dass er sie gefunden hätte.« Falls alles nach Plan verlaufen war, würde Sergeant Prescott in diesem Augenblick mit Danny Smith reden.
    »Wenn ich recht informiert bin, schlägt Smith

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