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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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delikates Thema, doch Jane wusste, dass sie früher oder später mit Hugh Frank lin darüber sprechen musste. Als sie zurück waren und in der Küche am Tisch saßen, zog Jane die Kassenzettel hervor und wollte Hugh erklären, wofür sie das Geld ausgegeben hatten. Doch Tammys Vater schien sich nicht im Geringsten dafür zu interessieren. Er war zufrieden, dass die notwendigen Dinge eingekauft und in den Schränken verstaut worden waren und ihm die Arbeit erspart blieb. Jane hatte die Kassenzettel säuberlich auf dem Tisch ausgebreitet. Hugh streifte sie nur mit einem flüchtigen Blick.
    »Sehr gut, danke.«
    »Nein, überhaupt nichts ist gut!«, widersprach Jane energisch.
    »Hören Sie, ich habe Ihr Geld ausgegeben. Ich versuche nur, Ihnen zu zeigen, wofür es ausgegeben wurde.« Ob es ihm nun gefiel oder nicht, Franklin würde ein Mindestmaß an Interesse zeigen müssen.
    »Für Essen und anderes Zeugs, nehme ich an«, sagte Hugh Franklin aufreizend gleichgültig.
    »Aber Sie sollten zumindest wissen, welches Essen wir gekauft haben und welche Grundbedürfnisse es sind, die Sie ›Zeugs‹ nennen. Sie sollten eine Liste von Dingen machen, beispielsweise Waschpulver, Toilettenreiniger, Seife und so weiter. Jede Woche am Einkaufstag gehen Sie diese Liste durch und stellen sicher, dass nichts davon ausgegangen ist.«
    »Gütiger Gott, Frau!«, brauste Hugh auf, und sein wettergegerbtes Gesicht zeigte entsetzte Falten.
    »Ich habe keine Zeit für all diesen Kram! Ich brauche schon meine ganze Zeit dafür, um im Auge zu behalten, was die Farm so benötigt!«
    »Hören Sie«, sagte Jane, entschlossen, ihn nicht so einfach aus der Pflicht zu entlassen. Wenn er jetzt damit durchkam, dann würde sie ihn niemals dazu bringen, seine Pflichten anzunehmen, nicht, solange Jane für die Familie einkaufen ging, was in absehbarer Zeit wohl der Fall sein würde.
    »Das geht so wirklich nicht! Ich weiß, es ist eine schwierige Zeit für Sie, und ich will Ihnen wirklich nicht auf die Nerven gehen. Ich bin froh, dass ich Ihnen ein wenig helfen kann, aber letztendlich sind Sie derjenige, der sich mehr um den Haushalt und all die damit verbundenen Dinge kümmern muss. Tammy kann es nicht. Oder zumindest sollte sie es nicht. Sie ist erst zwölf Jahre alt, Hugh!« Jane hatte nicht vorgehabt, dieses Thema so früh zur Sprache zu bringen, doch nun war es heraus.
    »So etwas kann nur von einer Lehrerin kommen!«, sagte Hugh mit einem geringschätzigen Zucken der Augenbrauen.
    »Jetzt haben Sie mir aber hübsch die Leviten gelesen, wie?«
    »Hören Sie, das wollte ich nicht«, entgegnete Jane defensiv.
    »Es tut mir Leid, wenn ich bei Ihnen den Eindruck erweckt habe. Sie haben gerade erst Ihre Frau verloren, und es wäre unverzeihlich, wenn ich Ihnen nun Vorhaltungen machen würde. Ich dachte nur an Tammy.«
    »Ich denke ebenfalls an Tammy«, sagte er trocken.
    »Sie ist meine Tochter. Und was den Verlust meiner Frau angeht, wie Sie es nennen, es ist merkwürdig, aber ich musste an Penny denken, als Sie das gesagt haben, an meine erste Frau, Tammys Mutter. Sonia und ich … nun ja, es war nicht das, was man eine Ehe nennen würde. Es war eher eine Art Erfahrung.« Seine grauen Augen verengten sich, vielleicht als Reaktion auf den Ausdruck auf Janes Gesicht.
    »Ich schätze, das klingt in Ihren Ohren nicht gerade richtig, oder?«
    »Es ist nicht an mir, darüber ein Urteil zu fällen«, murmelte Jane verlegen.
    »Aber Sie haben eine Meinung. Sagen Sie mir nicht, dass Sie keine haben. Mir scheint nämlich, Sie haben zu allem anderen auch eine.« Diese Spitze schmerzte Jane.
    »Ich habe doch gesagt, es tut mir Leid!«, empörte sie sich.
    »Sie müssen nicht gleich so unhöflich werden.«
    »War ich das?« Er sah sie verblüfft an.
    »Ich dachte, ich sage lediglich das Offensichtliche. Tatsache ist nun mal, ich vermisse Penny. Ich vermisse sie selbst jetzt noch, in dieser Situation, mit all dem Ärger. Ich wünschte mir, sie wäre noch bei mir, glauben Sie mir. Aber wenn sie noch bei mir wäre, hätte es keine andere gegeben, nicht wahr? Ich hätte Sonia niemals geheiratet, wenn Penny noch gelebt hätte. Ich will sie nicht schlecht machen, ich sage nur das Offensichtliche. Wieder mal.« Er schnitt eine Grimasse.
    »Ich bin zu schnell mit dem Mundwerk, wie? Vielleicht sollte ich lernen, ein wenig taktvoller zu sein.« Jane unterdrückte den Impuls
    »Ja, das sollten Sie!« zu giften. Sie starrte Franklin an. Der Pullover war schrecklich, selbst

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