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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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war. Oder zumindest der, der zu uns nach draußen auf die Farm gekommen ist, glaubt es. Inspector Pearce, heißt er, glaube ich.« Sie verspürte den Wunsch, ihm von Alan zu erzählen.
    »Ich bin mit Superintendent Markby befreundet.«
    »Tatsächlich? Na, dann wissen Sie ja, wie diese Polizisten denken!« Franklin zögerte, dann fügte er hinzu:
    »Hat Ihr Polizistenfreund Ihnen denn auch gesagt, dass Mörder immer wieder zum Schauplatz ihrer Tat zurückkehren?«
    »Das hat er nicht, aber es ist allgemein bekannt.« Sie atmete tief durch.
    »Stimmt es denn?«
    »Sie meinen, ob ich Sonia umgebracht habe? Nein, natürlich nicht, verdammt!« Er stieß die Worte mit derart inbrünstigem Schmerz hervor, dass Meredith ihm instinktiv glaubte. Sie versuchte sich ihre Erleichterung nicht anmerken zu lassen, doch ihre Mühe war vergeblich.
    »Gott sei Dank – um Ihrer Tochter willen und um Janes. Sie ist felsenfest von Ihrer Unschuld überzeugt.«
    »Ist sie das? Das ist schön zu wissen – aber es ist nicht Jane, die ich überzeugen muss, nicht wahr?«, entgegnete er mürrisch.
    »Nein. Trotzdem könnten Sie es ruhig ein wenig mehr schätzen!«, schnappte Meredith. Er blickte sie indigniert an.
    »Ich weiß es zu schätzen, glauben Sie mir. Sie hat sich freiwillig bereit erklärt, sich für eine Weile um Tammy und mich zu kümmern. Hauptsächlich Tammy. Ich wollte nur sagen, dass viele glauben, ich wäre schuldig – nicht nur die Polizei.«
    »Wenn Sie dabei an Bethan Talbot denken – ignorieren Sie sie einfach«, sagte Meredith entschieden. Hugh blickte finster drein.
    »Bethan glaubt, ich hätte Sonia nicht gut getan. Ich hätte ihr nicht die Sorte von Leben gegeben, die sie brauchte. Ich sage nichts dagegen, weil es stimmt. Ich habe es tatsächlich nicht getan. Aber ich habe getan, was ich konnte, und mehr kann ein Mann nicht tun, oder?« Das stimmt, dachte Meredith melancholisch, aber es klingt selbstzufrieden.
    »Es mag Ihnen vielleicht als taktlos erscheinen, wenn ich diese Frage stelle«, sagte sie.
    »Aber was für ein Leben hat Ihre Frau Ihrer Meinung nach erwartet, als Sie geheiratet haben?« Hugh starrte Meredith verblüfft an.
    »Ich will verdammt sein, wenn ich das wüsste. Vielleicht, dass sie eine Art Landlady sein würde. Zu Pferdeausstellungen fahren, Basare eröffnen, sich mit dem Landadel treffen.«
    »Wäre sie gut damit zurechtgekommen?« Hugh sah sie überrascht und nachdenklich an.
    »Wahrscheinlich«, sagte er nach einem Augenblick.
    »Sie war gut im Umgang mit Leuten. Sie hatte einen ziemlich guten Job in London, wissen Sie, bevor wir geheiratet haben. Public Relations. Sie hat alle möglichen wichtigen und berühmten Persönlichkeiten gekannt.« Er zuckte die Schultern.
    »Ich schätze, die Hazelwood Farm hatte in dieser Hinsicht nicht viel zu bieten.« Er blickte sich auf der Lichtung um.
    »Ich hatte gedacht, dass ich vielleicht einen Blumenstrauß herbringen sollte.«
    »Das wäre eine nette Geste«, stimmte Meredith ihm zu. Hugh blickte sie ein wenig verlegen von der Seite her an.
    »Es tut mir Leid, wenn ich Ihnen gerade eben einen Schrecken eingejagt habe.«
    »Macht nichts. Verlieren Sie nicht den Mut, Mr Franklin, nicht nur um Ihrer selbst willen, sondern auch wegen Ihrer Tochter. Sie müssen durchhalten. Sie müssen nur fest daran glauben, dass alles in Ordnung kommen wird.«
    »Sicher«, sagte er schwer.
    »Nun ja, ich mache mich jetzt besser auf den Rückweg.« Er nickte ihr zum Abschied zu und stapfte über den schmalen Pfad zurück die Böschung hinauf. Meredith blickte ihm hinterher, bis er zwischen den Bäumen verschwunden war. Augenblicke später hörte sie, wie der Motor des Land Rover gestartet wurde und der Wagen langsam davonfuhr. Kaum war das Geräusch verklungen, raste auf den Schienen ratternd ein Zug vorüber.
    KAPITEL 9

    »DIENSTAG, DAVE, und die Leiche wurde letzten Donnerstag gefunden.« Pearce fuhr langsam, während er nach der Abzweigung suchte, die zur Cherry Tree Farm führte. Er brütete über der Unterhaltung, die er mit Markby geführt hatte, bevor er losgefahren war. Er verstand die Implikationen von Markbys Worten sehr genau. Die Zeit verstrich unerbittlich seit dem Fund von Sonia Franklins Leichnam, und Zeit war von entscheidender Bedeutung bei Ermittlungen wie diesen. Es gab eine Faustregel, die besagte, dass man in Schwierigkeiten steckte, wenn sich nicht spätestens am dritten oder vierten Tag nach der Entdeckung der Tat ein Durchbruch ergab. Von da an

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