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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Zwillingsschwester und sagte:
    »Und das ist Lynette.« Pearce war kein Mann, der sich spontan dazu hinreißen ließ, eine Abneigung gegen Kinder zu entwickeln. Bei diesen beiden jedoch verspürte er die große Verlockung, eine Ausnahme zu machen. Sie mussten wissen, dass sie die Dinge noch verwirrender machten, indem sie sich gegenseitig vorstellten und nicht ihre eigenen Namen nannten. Wahrscheinlich spielten sie diese Art von Spiel bei sämtlichen Besuchern der Farm. Der Himmel mochte den Urlaubern beistehen, die auf der Cherry Tree Farm landeten.
    »Ist euer Vater irgendwo in der Nähe? Oder eure Mutter?« Er wollte verdammt sein, wenn er dieses
    »Mummy und Daddy« mitspielte – andererseits war er schlau genug,»Mum und Dad« nicht zu wiederholen.
    »Daddy ist unterwegs, um ein Pferd zu kaufen«, sagte der Zwilling links (Lynette).
    »Für die Sommergäste«, fügte der Zwilling rechts hinzu.
    »Wir bieten nämlich Pony-Trecking an.«
    »Ich verstehe.« Und wahrscheinlich Tee mit Sahne und Postkarten obendrein.
    »Dann habt ihr bestimmt noch andere Pferde außer diesen beiden dort, oder? Und ohne das, das euer Dad gerade kaufen gegangen ist?« Er wusste, dass er sich auf ein kleinliches, würdeloses Niveau des verbalen Schlagabtauschs eingelassen hatte mit seiner Betonung des Wortes
    »Dad«, doch er wurde allmählich wütend.
    »Wir haben noch fünf andere!«, sagte der rechte Zwilling.
    »Sie stehen auf der Koppel.«
    »Mummy ist im Haus«, sagte Lynette.
    »Gehen Sie einfach läuten.« Pearce dankte den beiden und marschierte in Richtung Farmhaus davon. Er war richtiggehend froh, dass sie ihn nicht zum Vertretereingang geschickt hatten. Neben der himmelblau gestrichenen Tür befand sich ein schmiedeeiserner Haken für einen Hängekorb. An den Fenstersimsen hingen Blumenkästen. Noch waren keine Blumen darin, doch Pearce war sicher, dass die Cherry Tree Farm bis zum Eintreffen der ersten Feriengäste aussehen würde wie ein gemaltes Bild. Er läutete die Glocke – sogar der Klang war melodisch –, und während er wartete, wandte er sich ab und sah zu den Zwillingen. Sie standen beieinander und flüsterten. Er vermutete, dass sie eine recht lebhafte Diskussion hatten, wenn nicht gar einen Streit, aus welchem Grund auch immer. Wahrscheinlich wegen ihm und seinem Besuch auf der Farm. Die Tür wurde geöffnet, und er wandte sich wieder um. Mrs Hayward war eine wettergegerbte, pferdegesichtige Frau mit drahtigen Haaren, die eine schmuddelige Leibweste über einem karierten Hemd trug, dazu die unvermeidlichen Reithosen und Stiefel.
    »Haben Sie lange gewartet?«, erkundigte sie sich in klarem, akzentuiertem Hochenglisch.
    »Ich war am Telefon. So kommen Sie doch herein.« Er wurde mit eleganter Geste hereingebeten, ohne den Grund seines Besuchs oder seine Identität nennen zu müssen. Vielleicht nahm sie an, dass die Zwillinge ihn bereits diesbezüglich verhört hatten. Nichtsdestotrotz zückte er erneut seinen Dienstausweis.
    »Sie sind also Polizeibeamter?«, fragte Mrs Hayward.
    »Ich bin nicht überrascht, Sie hier zu sehen. Wir haben uns bereits gefragt, wann Sie auftauchen würden. Möchten Sie eine Tasse Tee oder sonst etwas?« Pearce lehnte dankend sämtliche Erfrischungen ab und gab seiner Hoffnung Ausdruck, nicht zu viel von Mrs Haywards Zeit in Anspruch zu nehmen.
    »Sie sind wegen der armen Sonia hergekommen, habe ich Recht? Eine schockierende Geschichte. Derry, mein Mann, ist nicht auf der Farm. Er ist unterwegs, um sich ein Tier anzusehen und es wahrscheinlich gleich zu kaufen, wenn es den Vorgaben genügt. Es ist gar nicht so leicht, geeignete Reittiere für unsere Feriengäste zu finden, wissen Sie? Sie müssen ein gutmütiges Temperament und anständige Manieren haben.« Pearce war nicht ganz sicher, ob sie die Pferde meinte oder die Gäste.
    »Sie dürfen nicht austreten, nicht beißen, nicht streiken und ihren Reiter nicht abwerfen. Das Dumme ist, der durchschnittliche Urlauber auf dem Reiterhof hat höchstens mal einen Drahtesel geritten, bevor er zu uns kommt … Derry müsste bald wieder zu Hause sein. Ich vermute, Sie möchten auch mit ihm reden? Nicht, dass wir Ihnen irgendetwas sagen könnten. Ich hatte Tammy gestern den ganzen Tag über hier. Wegen der Gerichtsverhandlung, wissen Sie? Das arme Kind. Sie ist so ein eigenartiges kleines Ding. Ihre leibliche Mutter ist schon längere Zeit tot, das wissen Sie, nicht wahr? Eine nette Frau, diese Penny Franklin.«
    »Was ist mit Sonia

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