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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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verbringt seine Zeit damit, am Gartenzaun zu lehnen und zu beobachten, wie die Zeit vergeht. Mehr gibt es hier in Fox Corner nicht zu sehen. Na ja, man kann dem Alten keinen Vorwurf machen, schätze ich. Er kommt nicht mehr weit herum. Aber er hatte es ziemlich eilig, zu mir zu humpeln und mir zu erzählen, was mit Sonia passiert ist.« Burke blickte nachdenklich drein.
    »Ihm entgeht kaum etwas, dem alten Wally. Er hat Sonia herkommen sehen. Wahrscheinlich konnte er sich denken, dass wir mehr als ein gemeinsames Interesse für Küchenmöbel hatten. Jedenfalls, er konnte nicht schnell genug herkommen und es mir erzählen.« Burke imitierte eine aufgeregte, zittrige ältere Stimme.
    »›Sie haben sie in den Büschen drüben bei der Eisenbahn gefunden! Sie hat die ganze Nacht dort gelegen, glauben sie! Was hat sie überhaupt in den Büschen zu suchen gehabt, eh?‹« Mit normaler Stimme fuhr er fort:
    »Der alte Mistkerl. Stand einfach da und hat mich beobachtet und auf meine Reaktion gewartet.« Markby erhob sich und trug seine leere Flasche zur Küchenecke, wo er sie zu einer Ansammlung weiterer Flaschen auf das überfüllte Ablaufbrett der Spüle stellte.
    »Danke für das Bier«, sagte er und wandte sich zu Burke um.
    »Ich werde einen meiner Beamten vorbeischicken, der Ihre Aussage protokollieren wird, wenn Sie nichts dagegen haben?«
    »Schicken Sie meinetwegen jemanden vorbei. Ich weiß allerdings nicht, was Ihnen meine Aussage nutzen soll. Als ich sie am Dienstag das letzte Mal gesehen habe, war sie gesund und munter. Sie war in Bamford zum Einkaufen und kam gegen halb elf auf dem Heimweg hier vorbei. Sie ist nicht lange geblieben.« Burke bedachte Markby mit einem vielsagenden Blick.
    »Nicht lange genug jedenfalls, um nach oben zu gehen und die mittelalterliche Konstruktion des Hauses zu bewundern, oder wie Sie das nennen. Nur kurz, um Hallo zu sagen und einen Kaffee mit mir zu trinken.« –
    »Dann geben Sie das zu Protokoll und alles andere, was Ihnen sonst noch einfällt, das von Bedeutung sein könnte.« Burke erhob sich und begleitete Markby zur Tür. Als Markby den Kopf einzog, um nach draußen zu gehen, sagte Burke:
    »Ich habe sie geliebt. Ich liebe sie immer noch. Und wenn ich herausfinde, dass er sie umgebracht hat, dann nehmen Sie ihn besser so schnell es geht in Gewahrsam, zu seinem eigenen Schutz.«
    »Wen?« Markby drehte sich um und blickte in den dunklen Eingang. Wegen der Eigenheiten der Tür war Burkes Gesicht nicht zu sehen, lediglich sein Rumpf vom Hals an abwärts.
    »Hugh Franklin«, kam Burkes Stimme, wie es schien, direkt aus der Wand aus Lehm und Flechtwerk.
    KAPITEL 11
    GESTERN ECKLADEN, heute Tankstelle in der Nachbarschaft. Meredith war in Gedanken bei einer verschwommenen, strahlenden Kindheit. Sie erinnerte sich, wie ihr Vater mit dem Familienwagen zur Tankstelle des Dorfes gefahren war. Sie wurde von einem wohlbeleibten Mann in einem schmuddeligen, ölverschmierten blauen Overall geführt. Sein Name war Mr Perrot, und seine Fingernägel hatten Meredith stets fasziniert. Sie waren so gründlich schwarz und voller Dreck, dass sie sicherlich niemals richtig sauber sein konnten. Entweder Mr Perrot oder ein dürrer junger Mann, der
    »Dad« zu Mr Perrot sagte, obwohl die kleine Meredith von belauschten Unterhaltungen der Erwachsenen wusste, dass einige Zweifel an der Vaterschaft bestanden, betankten den Wagen und nahmen das Geld entgegen. Ihr Vater ließ es aus größtmöglicher Entfernung in die ausgestreckte schmierige Hand des einen oder anderen fallen. Der Tankstellenmann pflegte dann in dem baufälligen, ehemaligen Bungalow hinter den Zapfsäulen zu verschwinden und Augenblicke später mit dem Wechselgeld wieder aufzutauchen. Mr Perrot gab nicht gerne Wechselgeld heraus und verlangte in der Regel, dass der Kunde das Geld passend dabeihatte, indem er mürrisch erklärte, man könne nicht erwarten, dass er auf Banknoten herausgab, die größer waren als eine Pfundnote. Er weigerte sich, Schecks zu akzeptieren. Und die Kundschaft war nicht begierig auf Mr Perrots Pfundnoten, zeigten sie doch unausweichlich den Perrot’schen Daumenabdruck neben der Unterschrift des Schatzmeisters der Bank of England. Alle Kunden mussten wirklich erleichtert gewesen sein, als die Pfundnote durch die Pfundmünze abgelöst wurde. Mr Perrot hatte diese Entwicklung wahrscheinlich höchst misstrauisch betrachtet, genau wie jede andere Änderung, die Auswirkungen auf sein Leben zeigte. Dann war der Tag

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