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In einem anderen Land

In einem anderen Land

Titel: In einem anderen Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernest Hemingway
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Cape um sie geschlagen.
    «Wie wir», sagte ich.
    «Niemand ist wie wir», sagte Catherine. Es war nicht glücklich gemeint.
    «Ich wünschte, sie hätten einen Ort, wo sie hingehen könnten.»
    «Vielleicht täte es ihnen gar nicht gut.»
    «Ich weiß nicht. Jeder sollte ein Fleckchen haben, wo er hingehen kann.»
    «Sie haben den Dom», sagte Catherine. Wir waren jetzt vorüber. Wir kreuzten das andere Ende des Platzes und sahen auf den Dom zurück. Er sah im Dunst schön aus. Wir standen vor den Lederwarengeschäften. Im Fenster lagen Reitstiefel, ein Rucksack und Skistiefel. Jeder Artikel war wie ein Ausstellungsstück gesondert aufgestellt. Der Rucksack in der Mitte, die Reitstiefel auf der einen, die Skistiefel auf der anderen Seite. Das Leder war dunkel und glatt geölt wie ein gebrauchter Sattel. Das elektrische Licht machte Glanzlichter auf dem stumpfen, geölten Leder.
    «Irgendwann laufen wir zusammen Ski.»
    «In zwei Monaten kann man in Murren Ski laufen», sagte Catherine.
    «Da wollen wir hinfahren.»
    «Schön», sagte sie. Wir gingen an anderen Auslagen vorbei und bogen in eine Seitenstraße ein.
    «Hier bin ich noch nie gewesen.»
    «Diesen Weg geh ich immer ins Lazarett», sagte ich. Es war eine enge Straße, und wir blieben auf der rechten Seite. Viele Leute gingen im Nebel an uns vorbei. Es gab viele Läden, und alle Fenster waren erleuchtet. Wir sahen in ein Schaufenster auf einen Berg Käse. Ich blieb vor einer Waffenhandlung stehen.
    «Komm einen Moment rein. Ich muß eine Waffe kaufen.»
    «Was für eine Waffe?»
    «Eine Pistole.»
    Wir gingen hinein, und ich knöpfte mein Koppel ab und legte es mit der leeren Pistolentasche auf den Ladentisch. Die Frauen brachten mehrere Pistolen zum Vorschein.
    «Sie muß hier reinpassen», sagte ich und öffnete die Tasche. Es war eine graulederne Tasche. Ich hatte sie alt gekauft, um sie in der Stadt zu tragen.
    «Sind das gute Pistolen?» fragte Catherine.
    «Sie sind alle ungefähr gleich. Kann ich die mal probieren?» fragte ich eine Frau.
    «Ich hab jetzt kleinen Platz, wo Sie schießen können», sagte sie. «Aber sie ist sehr gut. Sie werden's nicht bereuen.»
    Ich drückte ab und zog den Abzug zurück. Die Feder war ziemlich stark, aber es ging ohne Widerstand. Ich visierte und drückte noch einmal los.
    «Sie ist schon gebraucht», sagte die Frau. «Sie gehörte einem Offizier, der ein ausgezeichneter Schütze war.»
    «Haben Sie sie ihm verkauft?»
    «Ja.»
    «Wie haben Sie sie zurückbekommen?»
    «Von seinem Burschen.»
    «Vielleicht haben Sie meine auch», sagte ich. «Was kostet die?»
    «50 Lire. Sie ist sehr billig.»
    «Schön. Ich möchte außerdem zwei Reservemagazine und eine Schachtel Patronen.»
    Sie holte sie unter dem Ladentisch hervor.
    «Können Sie vielleicht einen Säbel gebrauchen?» fragte sie. «Ich habe ein paar gebrauchte Säbel billig abzugeben.»
    «Ich gehe an die Front», sagte ich.
    «Na ja, dann brauchen Sie keinen Säbel», sagte sie.
    Ich bezahlte die Patronen und die Pistole, lud das Magazin, schob es ein, steckte die Pistole in meine leere Tasche, füllte die Reservemagazine mit Patronen, steckte sie in die ledernen Seitenschlitze meiner Tasche und schloß dann mein Koppel. Die Pistole hing schwer am Koppel. Aber ich fand es gut, eine Armeepistole zu haben; man konnte immer Patronen bekommen.
    «Jetzt sind wir schwerbewaffnet», sagte ich. «Das war das einzige, was ich noch machen mußte. Jemand hat mir meine auf dem Weg ins Lazarett abgenommen.»
    «Hoffentlich ist es eine gute Pistole», sagte Catherine.
    «Vielleicht sonst noch was gefällig?» fragte die Frau.
    «Ich glaube nicht.»
    «Die Pistole hat einen Riemen», sagte sie.
    «Ich habe es gesehen.» Die Frau wollte uns noch etwas verkaufen.
    «Sie brauchen keine Pfeife?»
    «Ich glaube nicht.»
    Die Frau sagte auf Wiedersehen, und wir gingen hinaus auf den Bürgersteig. Catherine guckte ins Schaufenster. Die Frau sah hinaus und grüßte.
    «Wozu sind denn die kleinen Spiegel in den Holzrahmen?»
    «Um Vögel anzulocken. Man wirbelt sie auf den Feldern, bis die Lerchen sie sehen und hervorkommen. Dann schießen die Italiener sie ab.»
    «Das ist ein erfindungsreiches Volk», sagte Catherine. «Nicht wahr, ihr in Amerika schießt doch keine Lerchen, Liebling?»
    «Nicht vorsätzlich.»
    Wir gingen über den Damm und auf der anderen Seite weiter.
    «Es geht mir jetzt besser», sagte Catherine. «Ich fühlte mich unbeschreiblich, als wir aufbrachen.»
    «Wir

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