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In einem anderen Land

In einem anderen Land

Titel: In einem anderen Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernest Hemingway
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Gehen Sie man und packen Sie Ihre Sachen.»
    «Meine Sachen sind alle gepackt», sagte ich. «Ich werde gehen und den Krempel, den sie für uns zurückgelassen haben, raustragen. Bringt die Wagen, sobald ihr sie fertig habt.»
    Sie fuhren die Wagen vor der Villa vor, und wir beluden sie mit der Lazaretteinrichtung, die aufgetürmt im Gang stand. Als alles darin war, standen die drei Wagen hintereinander in der Anfahrt unter den Bäumen im Regen. Wir gingen hinein.
    «Macht Feuer in der Küche und trocknet eure Sachen», sagte ich.
    «Ich mach mir nichts aus trockenen Kleidern», sagte Piani. «Ich will schlafen.»
    «Ich werde auf dem Bett vom Major schlafen», sagte Bonello. «Ich werde da schlafen, wo der Alte einduselt.»
    «Mir ist es egal, wo ich schlafe», sagte Piani.
    «Hier drin sind zwei Betten.» Ich öffnete die Tür.
    «Ich wußte nie, was in dem Zimmer war», sagte Bonello.
    «Das war das Zimmer von dem alten Fischgesicht», sagte Piani.
    «Ihr beiden könnt hier schlafen», sagte ich. «Ich werde euch wecken.»
    «Die Österreicher werden uns wecken, falls Sie zu lange schlafen, Tenente», sagte Bonello.
    «Ich werde nicht verschlafen», sagte ich. «Wo ist Aymo?»
    «Er ist in die Küche gegangen.»
    «Jetzt schlaft man», sagte ich.
    «Ich werde schlafen», sagte Piani. «Ich hab den ganzen Tag schon im Sitzen geschlafen. Mein Schädel fiel mir immer über die Augen.»
    «Zieh deine Stiefel aus», sagte Bonello. «Das ist das Bett vom alten Fischgesicht.»
    «Das Fischgesicht soll mir den Buckel runterrutschen.»
    Piani lag auf dem Bett, seine schlammigen Stiefel von sich gestreckt, seinen Kopf auf dem Arm. Ich ging in die Küche. Aymo hatte ein Feuer gemacht und einen Kessel Wasser aufgesetzt.
    «Ich dachte, ich setze etwas pasta asciutta auf», sagte er, «wir werden Hunger haben, wenn wir aufwachen.»
    «Bist du denn nicht schläfrig, Bartolomeo?»
    «Nicht so sehr. Wenn's Wasser kocht, laß ich's. Das Feuer wird runterbrennen.»
    «Du solltest lieber schlafen», sagte ich. «Wir können doch Käse und gehackten Affen essen.»
    «Dies ist besser», sagte er. «Etwas Heißes wird den beiden Anarchisten gut tun. Gehen Sie schlafen, Tenente.»
    «Im Zimmer vom Major ist ein Bett.»
    «Schlafen Sie da.»
    «Nein, ich gehe rauf in mein altes Zimmer. Willst du einen Schluck trinken, Bartolomeo?»
    «Bevor wir abfahren, Tenente. Jetzt würde es mir nichts helfen.»
    «Wenn du in drei Stunden aufwachst, und ich dich nicht geweckt habe, weck mich, ja?»
    «Ich habe keine Uhr, Te nente.»
    «Im Zimmer vom Major ist eine Uhr an der Wand.»
    «Schön.»
    Dann ging ich durchs Eßzimmer und die Halle und die Marmortreppe hinauf in mein Zimmer, wo ich mit Rinaldi gehaust hatte. Draußen regnete es. Ich ging ans Fenster und sah hinaus. Es wurde dunkel, und ich sah die drei Wagen in einer Reihe unter den Bäumen stehen. Die Bäume tropften im Regen. Es war kalt, und die Tropfen hingen an den Zweigen. Ich ging zu Rinaldis Bett und legte mich hin und überließ mich dem Schlaf.
    Wir aßen in der Küche, bevor wir aufbrachen. Aymo hatte in eine Schüssel Spaghetti, Zwiebel und Büchsenfleisch reingeschnitten. Wir saßen um den Tisch und tranken zwei Flaschen Wein, der in dem Keller der Villa zurückgeblieben war. Draußen war es dunkel, und es regnete noch immer. Pia ni saß sehr schläfrig am Tisch.
    «Mir ist ein Rückzug lieber als ein Vormarsch», sagte Bonello.
    «Auf dem Rückzug trinken wir Barbera.»
    «Das trinken wir jetzt. Vielleicht trinken wir aber morgen Regenwasser», sagte Aymo.
    «Morgen sind wir in Udine. Da trinken wir Champagner. Da haben die Etappenschweine gelebt. Wach auf, Piani. Wir werden morgen in Udine Champagner trinken.»
    «Ich bin wach», sagte Piani. Er füllte seinen Teller mit Spaghetti und Fleisch. «Konntest du keine Tomatensauce finden, Barto?»
    «Es gab keine», sagte Aymo.
    «Wir werden in Udine Champagner trinken», sagte Bonello. Er füllte sein Glas mit dem klaren roten Barbera.
    «Wir trinken möglicherweise Scheiße vor Udine», sagte Piani.
    «Haben Sie genug gegessen, Tenente?» fragte Aymo.
    «Ich hab reichlich. Gib mir die Flasche, Bartolomeo.»
    «Ich hab für jeden noch eine Flasche für unterwegs», sagte Aymo.
    «Hast du etwas geschlafen?»
    «Ich brauche nicht viel Schlaf. Ich hab ein bißchen geschlafen.»
    «Morgen schlafen wir im Bett vom König», sagte Bonello. Er war sehr aufgekratzt.
    «Vielleicht schlafen wir morgen in Scheiße», sagte Piani.
    «Ich

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