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In einer heißen Sommernacht

In einer heißen Sommernacht

Titel: In einer heißen Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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verstehen können.«
    » Was ist passiert?«
    Die Augen ihrer Freundin füllten sich mit Tränen. » Die Männer mit den Traktoren kamen kurz nach Tagesanbruch und haben das Loch ausgehoben. Danach kamen die Männer in den Regierungsfahrzeugen und haben die Kühe aussortiert. Die gesunden kamen auf den Transporter, der Rest…« Sie nickte in Richtung Grube.
    » Vierzig Stück«, sagte Ollie. In seinen Augen standen nun Tränen. » Ich habe für sie Geld bekommen. Ich hatte keine Wahl«, erklärte er mit brüchiger Stimme. » Ich muss den Kredit abbezahlen, oder ich verliere das Grundstück. Das ist die Farm meines Vaters. Ich musste sie retten.«
    Er war unfähig weiterzusprechen, also übernahm Lola für ihn. » Kurz darauf haben die Regierungsleute die aussortierten Kühe in die Grube getrieben und erschossen. Die armen Muttertiere und ihre Kälber.« Sie begann jetzt richtig zu weinen. Ella legte den Arm um ihre Schulter.
    » Was war mit den Rowdys in dem Pick-up?«
    » Wir sind Conrad auf der Straße begegnet«, erläuterte Ella Mr Rainwaters Frage.
    Ollie würgte Schleim hoch und spuckte ihn von der Veranda in den Staub. » Dieser weiße Abschaum und Hurensohn.«
    » Ollie«, mahnte Lola und deutete mit einem Nicken auf ihre Tochter.
    » Nun, genau das ist er aber. Auch wenn er und sein Vater Geld wie Heu haben, sie sind der letzte Abschaum. Diese ganze verfluchte Ellis-Sippe ist durch und durch verdorben. Jeder Einzelne von ihnen.«
    » Was wollten die hier?«, fragte Mr Rainwater.
    » Ich vermute, dass diese Feiglinge von der Regierung sie mitgebracht haben, nur für den Fall.« Ollie spuckte wieder aus.
    » Für welchen Fall?«, fragte Mr Rainwater.
    » Ich habe versucht, mit dem Wortführer zu verhandeln«, antwortete Ollie wütend. » Ich habe ihm gesagt, dass er seine Schützen nach Hause schicken soll und dass ich mich selbst um die Beseitigung der Tiere kümmere. Ich habe ihm gesagt, dass ich die, an denen noch was dran ist, in die Siedlung bringe und sie den Leuten dort überlasse, damit ihre Kinder wenigstens eine anständige Mahlzeit bekommen.
    Aber nichts da. Er sagte, er hätte den Befehl, das aussortierte Vieh zu töten und zu vergraben, und dass er sich davon von mir nicht abhalten lassen würde. Also schön, habe ich gesagt. Dann tu deine Pflicht als Hure der Regierung.« Er wischte sich die Tränen aus den Augen. » Ich schätze, ich bin genauso eine Hure, weil ich seinen gottverdammten Scheck angenommen habe.«
    » Hör sofort mit diesem Geschwätz auf, Ollie Thompson! Du hast getan, was du tun musstest.«
    Ollie blickte seine Frau reumütig an. » Du brauchst mich nicht rechtfertigen, Lola. Das beruhigt mein Gewissen auch nicht.« Er unterbrach sich kurz, bevor er fortfuhr. » Ich nehme an, der Mann hat mir nicht getraut, denn als sie die Kühe abknallten, haben Conrad und seine Bande ihre Gewehre auf uns gerichtet, als könnten wir versuchen, sie aufzuhalten. Nachdem es vorbei war, fuhren die Regierungsleute wieder weg. Aber bevor Conrad und seine Spießgesellen verschwanden, feuerten sie auf mein Haus.«
    Mr Rainwater entdeckte mehrere gesplitterte Einschusslöcher in der Holzwand. » Warum?«
    » Aus purer Schießwut, vermute ich.« Ollie wischte seine Nase am Ärmel ab. » Oder um mich einzuschüchtern, damit ich nichts unternehme– womit sie auch Erfolg hatten.« Er blickte in die Richtung, in der sein Sohn um das Haus verschwunden war. » Mein Junge schämt sich für seinen Vater, schätze ich.«
    » Was hättest du denn machen sollen, Ollie?«, sagte Lola, mit ihrer unerschütterlichen Loyalität. » Mit Conrad Streit anfangen, damit er uns alle erschießt?«
    » Sie hat recht«, sagte Mr Rainwater. » Nach allem, was ich von diesem Conrad Ellis bisher gehört habe, wäre es tollkühn gewesen, ihn zu provozieren.«
    Ella erzählte kurz, was passiert war, als Mr Pritchett versucht hatte, Conrad die Stirn zu bieten. » Ein Augenzeuge hat uns berichtet, dass er das Kind direkt aus Mrs Pritchetts Armen gerissen hat.«
    » Hätte er Hand an Lola oder meine Kinder gelegt, hätte ich ihn umgebracht«, sagte Ollie.
    Lola war scheinbar aufgefallen, dass Ella auf den Revolver in Ollies Hand blickte. Sie bemerkte leicht nervös: » Er wäre nicht wirklich imstande, jemanden zu erschießen.«
    » Teufel aber auch, und ob ich das wäre«, widersprach ihr Mann. » Das schwöre ich bei Gott.«
    Lola wandte sich an Mr Rainwater und erzählte weiter: » Eins der Kälber in der Grube wurde nur

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