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In einer heißen Sommernacht

In einer heißen Sommernacht

Titel: In einer heißen Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sterben lassen, Mrs Barron. Es wird viele Anzeichen geben, bevor es sich dem Ende zuneigt. Gott wäre gnädig, wenn er ihn rasch zu sich nehmen würde, aber meistens geht es nicht so schnell.«
    Doch nun fragte Ella sich, ob Doktor Kincaid sich vielleicht geirrt hatte, was den Verlauf der Krankheit und Gottes Gnade betraf.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie die Tür zu seinem Zimmer öffnete.
    Er lag auf dem Bett neben der Decke, bekleidet mit Hemd, Hose und Socken, aber dem zerwühlten Laken nach zu urteilen, lag er schon eine Weile so da. Sein linker Unterarm ruhte über den Augen, die rechte Hand umklammerte das Hemd in Magenhöhe. Ella war ungemein erleichtert, als sie sah, dass er atmete, obwohl sein Atem schwach und kurz war und ein pfeifendes Geräusch verursachte, das durch seine leicht geöffneten Lippen strömte. Der saure Geruch von Schweiß durchdrang den Raum.
    » Mr Rainwater?«
    Er bewegte schwach den Arm, der über seinen Augen lag. » Bitte, gehen Sie, Mrs Barron.«
    Stattdessen näherte Ella sich seinem Bett. » Soll ich Doktor Kincaid rufen?«
    » Ich–« Bevor er den Satz beenden konnte, überkamen ihn plötzlich scheinbar unerträgliche Schmerzen. Er stöhnte zwischen zusammengebissenen Zähnen laut auf.
    Ella wirbelte auf dem Absatz herum und lief aus dem Zimmer. Sie stürzte durch den Flur und rief laut nach Margaret. Sie eilte die Treppe hinunter, während Margaret am unteren Absatz mit vor Schreck geweiteten Augen erschien. » Ist etwas mit Mr Rainwater?«
    » Er ist krank. Ruf Doktor Kincaid an. Sag ihm, er soll sofort kommen.«
    Ella gab Margaret sogar einen kleinen Schubs in Richtung Telefon, während sie an ihr vorbeidrängte. Sie lief in den vorderen Salon und zog den Ventilator aus. Auf dem Weg zurück zur Treppe entdeckte sie die Dunne-Schwestern in dem Durchgang zum hinteren Bereich, die sich an den Händen hielten und beide besorgt und ängstlich wirkten. » Gibt es etwas, das wir tun können?«, fragte Miss Pearl.
    » Nein, vielen Dank.«
    Ella konnte hören, dass Margaret mit der Vermittlungsstelle sprach. Rasch lief sie mit dem Ventilator in der Hand wieder nach oben.
    Mr Rainwater lag unverändert so da, wie sie ihn zurückgelassen hatte, aber die Schmerzen, die ihn übermannt hatten, schienen schwächer zu werden. Er nahm den Arm von den Augen, als sie hereinkam. » Bitte, Mrs Barron, machen Sie sich keine Sorgen. Schlechte Phasen wie diese waren zu erwarten. Ich werde es überstehen.«
    » In der Zwischenzeit sollte Ihnen der hier ein bisschen Linderung verschaffen.« Sie stellte den Ventilator auf den Tisch vor dem Fenster und steckte ihn ein. » Wie lange haben Sie diese Schmerzen schon?«
    » Seit gestern Abend.«
    » Seit gestern Abend! Warum haben Sie nicht Bescheid gesagt, damit ich Doktor Kincaid verständige?«
    » Ich dachte, es geht wieder vorbei. Ich bin mir sicher, dass es bald aufhört.«
    Sie teilte seinen Optimismus nicht. Seine Lippen waren weiß vor Schmerz, und seine Faust umklammerte immer noch feucht sein Hemd. Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen. » Doktor Kincaid wird gleich hier sein. Soll ich Ihnen etwas zu trinken holen? Eistee?«
    Er schüttelte schwach den Kopf. » Wasser vielleicht.«
    Sie zögerte kurz, dann ließ sie ihn wieder alleine und machte sich hastig in die Küche auf. Die Schwestern waren verschwunden, wahrscheinlich waren sie in den hinteren Salon zurückgegangen. Margaret blickte sie erwartungsvoll an, als sie durch die Küchentür hereinstürmte.
    » Ist es das Sommerfieber, Miss Ella?«
    » Ich schätze, ja. Kommt Doktor Kincaid?«
    » Er macht sich sofort auf den Weg, hat er gesagt.«
    » Gut. Hol den Wasserkrug aus dem Eisschrank. Und ich brauche ein Glas. Wo ist die Porzellanschüssel, in der wir das Gemüse waschen?«
    » Da, wo sie immer steht.«
    Ella fand die Schüssel an ihrem Platz im Regal in der Speisekammer. Sie stellte sie zusammen mit dem Krug und dem Glas auf ein Tablett. » Du bleibst hier bei Solly.« Er saß auf dem Boden unter dem Tisch und spielte mit leeren Garnspulen. Ella drehte den Rücken zur Tür und schob sie auf. » Schick den Doktor sofort nach oben, wenn er kommt.«
    Zurück in Mr Rainwaters Zimmer räumte sie ein Buch, seine Uhr und die kleine Leselampe vom Nachttisch, um das Tablett darauf abzustellen. Sie füllte das Glas mit Wasser, dann schob sie eine Hand unter seinen Kopf und hob ihn leicht an. Mr Rainwater trank gierig und gab ihr ein Zeichen, als er genug hatte. Sie ließ seinen

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