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In einer heißen Sommernacht

In einer heißen Sommernacht

Titel: In einer heißen Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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dicken Augenbrauen, dann blickte sie sich um, um zu schauen, ob jemand in Hörweite war. Sie beugte sich zu Ella vor und flüsterte: » Die Versammlungen.«
    Die Scheinwerfer durchpflügten die Nacht, noch bevor sein Wagen in die Straße bog. Die Häuser in der Nachbarschaft waren dunkel. Für die meisten Menschen war Schlafenszeit. Die Stadt war ruhig, bis auf einen Güterzug, der vorbeirumpelte, ohne das Tempo für einen Halt zu verringern.
    Mr Rainwater hatte nach dem Abendessen das Haus verlassen, als Ella in der Küche beschäftigt war. Die Schwestern spielten eine Zeit lang Karten, bevor sie sich zurückzogen. Mr Hastings, todmüde von seiner letzten Reise, war sofort nach dem Abendessen in sein Zimmer hochgegangen. Ella steckte Solly ins Bett und schickte anschließend Margaret mit einem Eimer Pintobohnen und zwei Maisbrotfladen für die Menschen in der Siedlung nach Hause, bevor sie sich draußen auf die Veranda setzte und auf die Rückkehr ihres Untermieters wartete.
    Mr Rainwater parkte seinen Wagen hinter dem von Mr Hastings und schaltete das Licht und den Motor aus. Dann ging er zum Haus, stieg die Stufen zur Veranda hoch und streckte die Hand nach dem Griff der Fliegengittertür aus, als Ella sagte: » Guten Abend, Mr Rainwater.«
    Er zog den Arm zurück und drehte sich zu ihr, während er sich den Hut vom Kopf riss. » Mrs Barron. Ich habe Sie nicht gesehen.« Er näherte sich dem Schaukelstuhl, in dem sie saß. » Ich hoffe, Sie haben nicht auf mich gewartet, damit Sie die Tür abschließen können.«
    » Ich habe auf Sie gewartet, aber nicht, um die Tür abzuschließen. Tatsächlich wünschte ich, ich hätte Sie ausgesperrt.«
    Sein Kopf zuckte ein Stück zurück, als würde er einem Schlag ausweichen. » Ich bitte um Verzeihung?«
    » Wo sind Sie gewesen?«
    Er zögerte ein paar Sekunden, dann antwortete er: » Darf ich mich setzen?«
    Sie nickte kurz. Er schnappte sich den Stuhl, der am nächsten stand, und zog ihn nah an den Schaukelstuhl heran.
    Als Reaktion darauf änderte Ella ihre Sitzhaltung und drehte die Knie von ihm weg. » Bevor Sie etwas sagen, Mr Rainwater, sollten Sie wissen, dass ich heute Lola Thompson getroffen habe. Sie hat etwas von heimlichen Versammlungen in ihrem Haus erwähnt und ging davon aus, dass ich wusste, wovon sie sprach.«
    » Sie finden nicht immer bei den Thompsons statt.«
    Seine Gelassenheit war provozierend.
    » Es geht nicht darum, wo diese Versammlungen stattfinden. Was sind das für Versammlungen? Was ist ihr Zweck?«
    Ihre Stimme hatte an Lautstärke gewonnen. Sein Blick wanderte zum Garten hinunter und weiter bis zu dem Haus auf der anderen Straßenseite, dann sah er über seine Schulter hinweg zu der Oleanderhecke, die die Grenze zum Nachbargrundstück bildete.
    Seine Vorsicht vergrößerte nur Ellas Befürchtungen, und sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. » Bitte denken Sie nicht, dass ich mich für Ihr ständiges Kommen und Gehen aus einem anderen Grund interessiere als dem, dass sie in meinem Haus wohnen und an meinem Tisch essen. Ich glaube, das gibt mir das Recht, zu erfahren, ob Sie in etwas Gefährliches oder Kriminelles verwickelt sind.«
    » Ich kann Ihnen versichern, es ist nicht kriminell.«
    » Aber gefährlich?«
    » Ich hoffe nicht.«
    » Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Was ist der Zweck dieser Versammlungen?«
    Er legte den Hut über sein Knie und beugte sich zu ihr vor. » Das Hilfsprogramm der Regierung für Viehbesitzer, die unter der Dürre leiden, war gedacht, um Menschen in Not zu helfen, und nicht, um ihnen noch mehr Kummer zu bereiten. Menschen, die schwere Zeiten durchleben, sollte man nicht weiter zusetzen, indem man ihre Häuser mit Kugeln durchlöchert, ihr Eigentum beschädigt oder zerstört und ihre Kinder bedroht. So wie es den Pritchetts und den Thompsons erging. Wir möchten, dass das aufhört.«
    » Wer ist wir?«
    » Ich, Ollie, Bruder Calvin. Er hat die Männer in der Siedlung zusammengetrommelt, Schwarze und Weiße, alle, die beinahe zu Tode geprügelt worden wären. Erinnern Sie sich an den Mann mit den drei Kindern, dessen Frau vor kurzem gestorben ist?«
    Ella nickte und hatte das Bild vor Augen, als Mr Rainwater sich mit dem Mann unterhalten hatte.
    » Sein Name ist Emmett Sprule. Er lebt schon lange in der Siedlung und kennt daher viele Leute. Auch Pritchett hat sich uns angeschlossen. Er hat seine ganzen Logenfreunde mitgebracht, selbst die Diakone seiner Kirche.«
    » Mitgebracht wofür?«
    » Wir

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