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In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

Titel: In einer kalten Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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der Pathologe. »Wir treffen uns später zu einem Curry bei mir zu Hause, aber Castiglia sollte nicht dabei sein. Sagen Sie ihm, es sei Schlafenszeit für ihn, und lassen Sie sich von ihm am Revier absetzen. Anderson und Batten bleiben dort, bis Sie da sind. Und stehen Sie nicht irgendwo ganz allein herum, auch nicht kurz.«
    Unweigerlich schauderte Costello. »Ich glaube, vorhin war jemand dort draußen.«
    »Glauben Sie, man hat Sie verfolgt? Seien Sie bitte vorsichtig!«
    Costello zog ihre Jacke an und machte sich zu den Fahrstühlen auf. O’Hare ging neben ihr. »Vermutlich war es nichts. Im Nebel bildet man sich schnell etwas ein, und bei der Masse von Scheißreportern draußen kann mir sowieso nichts passieren«, knurrte sie. An den Fahrstühlen drückte sie auf den Knopf für abwärts.
    »Viel Spaß jedenfalls heute Abend.«
    »Es dauert nur eine Stunde, und es gehört zur Arbeit.« Sie ignorierte es, dass er ungläubig die Augenbrauen hochzog. »Ich mache PR für die Strathclyde-Polizei. Das ist ein großartiger Job: Man arbeitet sechzehn Stunden für ein Curry und hat keine Chance auf …« Sie erinnerte sich daran, mit wem sie sprach. »Wir wollen uns nur noch einmal den Tatort ansehen, das ist alles.«
    »Solches Engagement macht Ihnen Ehre.« O’Hare blieb stehen und betrachtete die Stockwerkzahlen. Der Fahrstuhl war unterwegs.
    »Oh, na klar, er sieht gut aus, und das lenkt ein bisschen von dem ganzen Kram ab.« Sie grinste ihn an und zog sich den Schal um den Hals. »Bis später, Prof.« Als die Fahrstuhltür aufging, trat sie zur Seite und ließ einen alten Mann hinaus. Er wandte sich ab und brachte einen Blumenstrauß vor ihr in Sicherheit, dann schlossen sich die Türen hinter ihr.
    O’Hare ließ den Mann vorgehen und folgte ihm, blieb jedoch an der Ecke stehen, als er sah, dass der Mann zur Intensivstation ging. Der Alte sah die Namensliste durch, fand, wen er gesucht hatte, und sprach kurz mit einer der Krankenschwestern. Iain Kennedy kam heraus, sah den älteren Mann und lächelte. Sie umarmten sich verlegen, und dann folgte ein leises Gespräch. Die beiden schienen sich gegenseitig zu trösten.
    Kennedy sah auf und bemerkte O’Hare, der sie vom anderen Ende des Korridors beobachtete; keiner reagierte, beide hingen in Gedanken ihren letzten Gesprächen nach. Der Besucher drehte sich um und ging davon, offensichtlich um nun nach Itsy zu sehen. Kennedy kam langsam den Korridor entlang zu O’Hare.
    »Du brauchst dich nicht von mir fernzuhalten, Jack. Ist schon okay. Ich wusste einfach nichts von der Schwangerschaft.« Er hatte Tränen in den Augen. »Der Gedanke, sie könnte Mutter werden und ich noch einmal Vater – das ist jetzt wohl vorbei. Aber ich bereue keine Sekunde. Diese wenigen Monate mit Itsy waren die schönsten meines Lebens.«
    O’Hare lächelte verständnisvoll. »Haben sie dich hart rangenommen?«
    »Wie du gesagt hast, war Anderson sehr korrekt. Die DCI ist ein bisschen …«
    »Scharf?«
    »Sie müssen ihre Arbeit erledigen. Aber in gewisser Hinsicht ist es gut, dass alles ans Licht gekommen ist. Im Augenblick habe ich größere Sorgen.«
    »Hat sich Itsys Zustand verschlechtert?«
    »Es sieht nicht gut aus.«
    »Das tut mir so leid, Iain. Sie tun, was sie können. Und … also, falls ich etwas für dich tun kann …«
    »Danke.«
    »Darf ich fragen, wer das war? Der alte Mann mit den Blumen?«
    »Das ist der kleine Tony – Tony Abbott. Er ist unser Gärtner und Mädchen für alles.«
    »Er kam mir bekannt vor, deshalb.«
    »Ich dachte, dir kommen nur die Toten bekannt vor.«
    »Genau das habe ich gemeint.«

11
    Mittwoch, 10. Februar 2010, 21:50 Uhr
    »Schlimmer kann Nebel gar nicht werden. Die Sichtweite beträgt höchstens zwanzig Meter«, sagte Costello, als sie aus Castiglias Jaguar E-Type stieg und den Reißverschluss ihrer Jacke hochzog. Sie war froh über die Extraschicht warmer Kleidung, die sie angezogen hatte.
    Castiglia kippte den Fahrersitz nach vorn und wühlte auf der Rückbank, zog eine dicke Jacke unter einem Stapel Werkzeuge hervor und nahm eine Tasche mit seiner Digitalkamera. Ihr reichte er ein Stativ, das überraschend leicht war. »Wenn ich heute Abend Glück habe … sorry, ich sage es lieber anders: Wenn wir den Vogel finden und ich einen guten Schuss machen kann, dann lade ich Sie hinterher zu einer Pizza ein.«
    »Heute? Heute kann ich nicht.«
    Castiglia sah sie scharf an. »Warum nicht? Ist noch nicht einmal zehn Uhr. Machen die Pizzerien in

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