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In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

Titel: In einer kalten Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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Mundwunde. Nun, auch bei der Wunde von Emily gab es einen Rückstand. Vielleicht können wir das überprüfen lassen.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, handelte es sich bei Emily um etwas vom Lauf einer Waffe. Finden Sie es heraus.« Quinn atmete langsam auf. »Sehr gut.« Sie wandte sich an Wyngate, der zusammenzuckte. »Und Sie haben hoffentlich etwas Schönes für mich, Wyngate. Bestimmt haben Sie den Namen der einzigen Person, die nach dem Wechsel der Schlösser Zugang zur Wohnung hatte.«
    »Es sind sieben, Ma’am. Es wurde ganz normal der Stromzähler abgelesen, Devenny Electrics war wegen des Sicherheitszertifikats da, McKays hat die Schalldämmung geprüft, und die Sachverständigen von Ross haben den Wert geschätzt. Bannon kennt sie alle persönlich. Zwei Leute von der Stadt und Towerhill Magazines wegen eines Artikels über den Umbau des Dachbodens. Ich werde sie alle morgen aufspüren.«
    »Gut. Setzen Sie mich in Kenntnis, wenn Sie Ergebnisse haben.« Quinn drehte sich um und sprach leise und mit gesenktem Kopf, so dass nur Anderson sie hören konnte. »Je mehr ich über diesen Fall erfahre, desto mehr denke ich, Costello könnte recht haben – jemand hat das für Emily getan. Also muss es jemand sein, der sie kennt.« DCI Quinn ballte die Faust, spreizte die Finger und ballte sie erneut zur Faust. »Es ist zu persönlich, ihm beim Sterben zuzuschauen. Beim langsamen Sterben, wie Sie sagen. Dann diese Verletzungen im Mund – Emilys Mund und Whytes – und die verklebten Lippen von Whyte … Sehr nah und sehr persönlich. Äußerst persönlich.«
    Costello stand über Browne, die am Boden lag, und hatte die Hand auf ihrem Funkgerät. »Wenn ich diesen Knopf drücke, haben Sie alle Bullen im Umkreis von Meilen am Hals. Und dann nehmen wir Sie wegen Trunkenheit und Störung der öffentlichen Ordnung fest, wegen Angriffs auf einen Polizisten und wegen allem, was mir sonst noch einfällt. Dann verbringen Sie die Nacht in einer eiskalten Zelle. Ganz wie Sie wollen.« Browne hob benommen den Kopf. Von ihrem Gesicht tropfte Blut. Der Mann mit der Krawatte rang Jimmy mit dem roten Gesicht zu Boden – erfolgreich, nahm Costello mit Freuden zur Kenntnis – und verlangte Ruhe.
    Dann kapitulierte Jimmy und ließ sich den kleinen Weg entlang zurück zur offenen Haustür führen. Der Mann mit der Krawatte wirkte plötzlich kleiner und älter und blickte Costello flehend an. Zeig ein bisschen Herz, meine Liebe , sollte das wohl heißen.
    »Tut mir leid, wenn wir zu einem ungünstigen Zeitpunkt erscheinen, aber das Missverständnis liegt auf Ihrer Seite, nicht bei uns.«
    »Wir haben gerade meine Schwester zu Grabe getragen«, sagte Mr. Nüchtern.
    Costello seufzte. »Mein allerherzlichstes Beileid. Aber leider werde ich es wohl noch schlimmer machen. Wenn ich mich nicht irre, vermissen Sie ein Mitglied Ihrer Familie.« Sie wagte eine Vermutung. »Ihren Neffe? Stephen Whyte.«
    Miss Selbstgebräunt und Mr. Nüchtern wechselten einen Blick.
    Costello nutzte den Vorteil aus und wurde ein wenig direkter. »Es ist eiskalt hier draußen. Warum lassen Sie nicht alle wieder ins Haus gehen? Dann kommen Sie heraus, und wir versuchen, die Angelegenheit zivilisiert zu regeln.« Sie sah, wie er zögerte. »Ehe ich Verstärkung rufe«, fügte sie hinzu, um die Wirkung zu steigern.
    Mr. Nüchtern nickte, wandte sich um und scheuchte den betrunkenen Haufen mit ausgebreiteten Armen ins Haus zurück. Irgendjemand schlug vor, den Wasserkocher anzumachen. Die wütende Stimmung löste sich auf.
    Costello klemmte sich das Funkgerät wieder an den Gürtel, zog die Halbhandschuhe aus und bückte sich, um Browne aufzuhelfen. Browne hielt sich das Gesicht. Blut quoll zwischen den Fingern hervor, und Browne atmete keuchend durch Nase und Mund.
    »Bleiben Sie erst mal stehen, gehen Sie noch nicht.« Costello stützte sie und hielt sie an den Oberarmen. »Alles in Ordnung?«
    Durch das Blut sagte Browne etwas, das hätte heißen können: »Mir geht’s gut«, oder: »Ich bin tot.«
    Costello durchsuchte ihre Taschen nach einem frischen Taschentuch. Im Erste-Hilfe-Kasten ihres Wagens würden welche liegen. Dann erinnerte sie sich, dass sie mit Brownes Wagen hier waren, da ihrer spektakulär beim TÜV durchgefallen war. Aber Browne war Mutter, also musste sie etwas dabeihaben; Kinder bluteten schließlich dauernd. Sie drehte sich um, als sie Schritte auf dem Weg hörte.
    »Tut mir leid wegen meines Schwagers. Die Trauer und der Alkohol, er ist

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