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In einer kleinen Stad

In einer kleinen Stad

Titel: In einer kleinen Stad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ganze Nacht geplagt hatte – und die Furcht, Alan könnte merken, wie schlimm er gewesen war -, versank plötzlich in einer Woge von Verlangen, so überwältigend, so unerwartet, daß es sie nicht nur überraschte, sondern ängstigte. Und war es nicht mehr als Verlangen? War nicht, was sie fühlte, etwas Einfacheres, Ursprünglicheres – Lust?
    »Du bewegst dich wie eine Katze«, sagte sie, als er sich aufrichtete. Ihre Stimme war dick, ein wenig verschliffen. Sie sah noch immer, wie geschmeidig er die Beine gebeugt hatte, das Spiel der langen Muskeln in seinen Oberschenkeln. »Wie kann ein so großer Mann wie du sich so schnell bewegen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er und sah sie überrascht und verblüfft an. »Was ist los, Polly? Du siehst so merkwürdig aus. Fühlst du dich nicht gut?«
    »Ich fühle mich«, sagte sie, »als käme es mir noch mit der Hose an.«
    Da überkam es ihn auch. Einfach so. Es gab kein Falsch daran und auch kein Richtig. Es war einfach so. »Dann wollen wir feststellen, ob es stimmt«, sagte er und bewegte sich mit der gleichen Geschmeidigkeit, die man ihm nie zutrauen würde, wenn man ihn die Main Street entlanggehen sah. »Stellen wir es einfach fest.« Er stellte das Glas mit der Linken auf die Arbeitsplatte und hatte die Rechte zwischen ihre Beine geschoben, bevor sie noch recht wußte, was geschah.
    »Alan, was tust du da...« Und dann, als sein Daumen mit sanfter Gewalt gegen ihren Kitzler drückte, wurde aus dem da ein da-aaaaa, und er hob sie hoch mit seiner erstaunlichen, mühelosen Kraft.
    Sie legte ihm die Arme um den Hals, wobei sie immer noch darauf achtete, daß sie ihn mit den Unterarmen hielt; ihre Finger spreizten sich hinter ihm wie steife Stöckchen, aber sie waren plötzlich der einzige Teil von ihr, der steif war. Ihr Körper schien zu schmelzen. »Alan, laß mich herunter!«
    »Ich denke nicht daran«, sagte er und hob sie noch höher. Als sie ihm zu entgleiten drohte, legte er seine freie Hand zwischen ihre Schulterblätter und drückte sie an sich. Und plötzlich wiegte sie sich vor und zurück auf der Hand zwischen ihren Beinen wie ein Mädchen auf einem Schaukelpferd, und er half ihr, sich zu wiegen, und ihr war, als säße sie auf einer wunderbaren Schaukel mit den Füßen im Wind und dem Haar in den Sternen.
    »Alan...«
    »Festhalten, meine Hübsche«, sagte er, und er lachte, als wöge sie nicht mehr als ein Sack voll Federn. Sie lehnte sich zurück, war sich in ihrer wachsenden Erregung seiner stützenden Hand kaum bewußt, wußte nur, daß er sie nicht fallen lassen würde, und dann zog er sie wieder an sich, seine Hand rieb ihren Rücken, und der Daumen seiner anderen Hand tat da unten Dinge, an die sie nie auch nur gedacht hatte, und sie wiegte sich abermals und rief seinen Namen.
    Ihr Orgasmus traf sie wie ein explodierendes Geschoß, sauste aus ihrem Zentrum in beide Richtungen. Ihre Beine schaukelten über dem Küchenfußboden (einer ihrer Mokassins flog herunter und segelte bis ins Wohnzimmer), ihr Kopf fiel nach hinten, so daß ihr dunkles Haar wie ein kleiner, kitzelnder Sturzbach über seinen Unteram schleifte und auf dem Höhepunkt ihres Genusses küßte er die zarte weiße Linie ihrer Kehle.
    Er setzte sie ab – und griff dann schnell zu, um sie zu halten, als ihre Knie nachgaben.
    »Oh, mein Gott«, sagte sie und begann schwächlich zu lachen. »Oh, mein Gott, Alan. Ich werde diese Jeans nie wieder waschen.«
    Das kam ihm ungeheuer komisch vor, und er brach in schallendes Gelächter aus. Er ließ sich mit lang ausgestreckten Beinen auf einen der Küchenstühle sinken, lachte und hielt sich den Bauch. Sie tat einen Schritt auf ihn zu. Er ergriff sie, hielt sie einen Augenblick auf dem Schoß, dann stand er auf und nahm sie in die Arme.
    Sie spürte, wie diese entkräftende Woge von Gefühl und Bedürfnis abermals über sie hinwegschwemmte, aber jetzt war sie klarer, deutlicher. Jetzt, dachte sie. Jetzt ist es Verlangen. Verlangen nach diesem Mann.
    »Bring mich nach oben«, sagte sie. »Wenn du es nicht so weit schaffst, bring mich auf die Couch. Und wenn du es nicht bis zur Couch schaffst, nimm mich gleich hier auf dem Küchenfußboden.«
    »Ich glaube, ich schaffe es bis ins Wohnzimmer«, sagte er. »Wie geht es deinen Händen, meine Hübsche?«
    »Welchen Händen?« fragte sie träumerisch und schloß die Augen. Sie konzentrierte sich voll und ganz auf das Glück dieses Augenblicks, bewegte sich in seinen Armen durch Raum und Zeit,

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