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In Flammen

Titel: In Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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Er ist ein Mensch ohne Skrupel und erkannte in Rosheen eine verwandte Seele. Erst hat er sie mit Heiratsversprechungen verfÜhrt und dann hat er sie Überredet, seine Großmutter und deren Pflegerin zu töten, damit er endlich an sein Erbe käme. Rosheen brauchte kein Alibi – sie wurde nie darÜber befragt, wo sie in der fraglichen Nacht war, weil Sie alle vermuteten, sie wäre mit Kevin zusammen gewesen.«
    »Ja, weil wir alle glaubten, Sex mit Kevin wäre das Einzige, was sie interessierte«, stimmte Siobhan zu. »Sie war wirklich schlau. Kein Mensch hatte auch nur den geringsten Verdacht, sie könnte was mit Jeremy haben. Cynthia Haversley hielt sie fÜr ein billiges kleines Flittchen. Ian glaubte, Kevin nutze sie aus. Und ich dachte, sie hätte ihren Spaß.«
    »Den hat sie auch gehabt. Sie sah fÜr sich eine strahlende Zukunft als große Dame vor sich. Sie brauchte nur zu warten, bis Patrick verurteilt war und Jeremy erbte. Es war anscheinend ihr Lebensziel, auf Liam und Bridey herabsehen zu können. Falls es Sie interessiert, Mrs. Haversley zeigt Überraschend viel Verständnis fÜr sie.« Er zog zynisch eine Augenbraue hoch. »Sie meint, ihr wäre völlig klar, wie einfach es fÜr einen verdorbenen Menschen wie Jardine gewesen sein mÜsse, ein weltfremdes Mädchen vom Lande zu manipulieren, wo es ihm stets mÜhelos gelungen sei, selbst 'weltgewandte' –« er zeichnete die AnfÜhrungszeichen in die Luft –»Leute wie sie und Mr. Haversley so einzuwickeln, dass sie alles schluckten, was er ihnen erzählte.«
    Siobhan lächelte. »Irgendwie wird sie mir immer sympathischer. Es ist so, als mÜsste man sich durch eine verbrannte Folienkartoffel hindurchkämpfen. Das äußere ist ekelhaft, aber das Innere ist köstlich und butterweich.« Ihr Blick schweifte zum Fenster, auf der Suche nach einem fernen Horizont. »Wissen Sie, das VerrÜckte ist, dass Nora Bentley erst am Montag zu mir sagte, es sei schade, dass ich Cynthia nie von ihrer guten Seite erlebt hätte. Und ich war tatsächlich so hochmÜtig zu erklären, dass ich darauf auch gar keinen Wert legte. Mein Gott, ich wÜnschte –« Sie brach ab, nicht bereit, zu viel von den GefÜhlen zu enthÜllen, die sie immer noch quälten. »Warum haben Liam und Bridey Kevin mitgenommen?«, fragte sie als Nächstes.
    »Er behauptet, sie wären alle in Panik geraten.
Er
hatte Angst, man wÜrde ihm den Brand und Rosheens Tod zur Last legen, wenn er bliebe. Und
sie
hatten Angst, die Polizei wÜrde glauben, sie hätten es absichtlich getan, um den Verlauf des Prozesses gegen Patrick zu beeinflussen. Er sagt, er hätte sich in Liverpool von ihnen getrennt, weil er da einen Freund hat, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat.«
    »Und was meinen Sie?«
    »Wir meinen, er hatte keine Wahl. Wir glauben, dass Liam ihn an dem Strick, den er ihm um den Hals geworfen hatte, mitgeschleppt und erst frei gelassen hat, als sie sicher sein konnten, dass er bei der Geschichte bleiben wÜrde, die sie sich ausgedacht hatten.«
    »Warum wollten Liam und Bridey nach Irland?«
    »Angeblich weil sie Angst hatten... weil sie wussten, dass es eine Weile dauern wÜrde, bis die Wahrheit herauskäme... weil sie nicht wussten, wohin sonst... weil alles, was sie besessen hatten, vernichtet war... weil Irland zu Hause war...«
    »Und was meinen Sie?«, fragte sie ein zweites Mal.
    »Sie fÜrchteten, dass Kevin reden wÜrde, sobald er die erste Angst Überwunden hatte, und hielten es fÜr klÜger, sich aus dem Staub zu machen.«
    Sie lachte leise. »Sie können nicht beides haben, Inspector. Wenn sie ihn freigelassen haben, weil sie Überzeugt waren, er wÜrde sich an ihre Geschichte halten, dann brauchten sie nicht zu fliehen. Und wenn sie wussten, dass sie sich nicht auf ihn verlassen konnten – und das hätten sie doch fÜrchten mÜssen, wenn sie einen Ritualmord begangen hätten –, wäre er mit Rosheen gestorben.«
    »Was versuchen sie dann zu verheimlichen?«
    Sie konnte nicht glauben, dass er es nicht sah. »Wahrscheinlich nichts«, antwortete sie ausweichend. »Sie haben es sich nur angewöhnt, nichts zu glauben, was sie sagen.«
    Er schÜttelte eigensinnig den Kopf. »Nein, irgendwas ist da. Ich kenne sie lange genug, ich weiß genau, wann sie lÜgen.«
    Er wÜrde nicht locker lassen, bis er es entdeckt hatte, dachte sie. Er war der Typ. Und wenn es so weit war, wÜrde augenblicklich sein Verdacht bezÜglich Rosheens Tod wieder erwachen. Es sei denn...
    »Die O'Riordans haben einen

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