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In Flammen

Titel: In Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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machte Ihnen nichts aus. Ian hat ja kein Geheimnis daraus gemacht, wie wÜtend er war, als Sie sie eines Abends beim Heimkommen mit Kevin in der Scheune ertappten, aber Sie sagten nur, er reagiere völlig Übertrieben.« Sie Überlegte, ob es klug wäre, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen, kam zu dem Schluss, es sei das einzig Richtige, und holte einmal tief Luft. »Ehrlich gesagt, Siobhan, ich hatte den Eindruck, Sie fänden die ganze Geschichte eher erheiternd. Ich habe nie verstanden, wieso. Ich hätte dieses Mädchen auf der Stelle an die Luft gesetzt und mich nach jemand Zuverlässigerem umgesehen.«
    Siobhan schÜttelte den Kopf. »Ich dachte, es wäre ein einmaliges Vorkommnis. Ich hatte keine Ahnung, dass sie so weitermachen wÜrde.«
    »Aber das war doch klar. So wie dieses Mädchen hinter den Männern her war! Einfach schamlos. Soundso oft hat sie Ihre Kinder einfach bei Bridey abgesetzt, um sich mit Kevin Wyllie zu amÜsieren. Ich habe mehrmals beobachtet, wie sie mit den Kindern zum Kilkenny Cottage hinuntergegangen ist und fÜnf Minuten später ohne sie wieder herauskam. Dann ist sie mit diesem unangenehmen jungen Kerl zusammen ganz frech in Ihrem Range Rover davongefahren. Ich habe mich gefragt, ob Sie wissen, was vorgeht.«
    »Sie hätten es mir sagen sollen.«
    Cynthia schÜttelte den Kopf. »Sie hätten doch gar nicht auf mich gehört.«
    »Tatsächlich hat Cynthia mehrmals versucht, das Thema zur Sprache zu bringen«, bemerkte Peter vorsichtig, »aber Sie sind jedes Mal sofort rabiat geworden und haben Sie praktisch als Irenhasserin hingestellt.«
    »Sie hat mir aber auch kaum eine Wahl gelassen«, sagte Siobhan ohne Feindseligkeit. »Hätten Sie denn nicht Rosheen von Liam, Bridey und Patrick trennen können, Cynthia? Warum musste jedes Gespräch Über mein Kindermädchen mit einer Schimpftirade gegen ihre Verwandten beginnen?«
    Auf ihre Worte folgte ein kurzes, unbehagliches Schweigen.
    Sie seufzte. »Eines verstehe ich wirklich nicht – wieso konnten Sie glauben, ich wäre eine Mutter, die es nicht kÜmmert, wenn ihre Kinder vernachlässigt werden?«
    Cynthia machte ein verlegenes Gesicht. »Das habe ich doch gar nicht geglaubt. Ich dachte nur, Sie wären – nun ja, nonchalanter als die meisten.«
    »Weil ich Irin bin?«
    »Ach, Siobhan!« Peter schÜttelte mit bekÜmmertem Zungenschnalzen den Kopf. »So war es doch gar nicht. Herrgott noch mal, wir hatten keine Ahnung, was fÜr Anweisungen Rosheen von Ihnen hatte. Wir dachten, ehrlich gesagt, Sie ermunterten sie, Bridey helfen zu lassen, um der armen Alten das GefÜhl zu geben, sie werde gebraucht. Wir fanden das nicht gut – wir hielten es, offen gesagt, fÜr Wahnsinn –« Mit schuldbewusstem Gesicht brach er ab. »Wie Cynthia immer wieder sagte, niemals hätte sie zwei lebhafte Kinder in der Obhut einer invaliden alten Frau und eines Trinkers gelassen, aber wir glaubten, Sie wollten Solidarität mit ihnen demonstrieren. So nach dem Motto – wenn ich den O'Riordans meine Kinder anvertraue, dann solltet ihr anderen ihnen auch Vertrauen entgegenbringen.«
    Siobhan wandte sich wieder dem Fenster zu und dem schwarz verkohlten TrÜmmerhaufen, der einmal das Kilkenny Cottage gewesen war. »Weil ein Nagel fehlte, ging ein Eisen verloren... weil ein Eisen fehlte, ging das Pferd verloren... weil es an beiderseitigem Verständnis fehlte, gingen Menschenleben verloren...«
    »Hätten Sie mir nicht damals, als Sie James und Oliver allein im Haus vorfanden, wenigstens einen Ton sagen können?«, fragte sie leise.
    »Ich habe es versucht«, antwortete Cynthia.
    »Wann?«
    »Am Tag danach. Ich habe Sie und Ian am Ende der Einfahrt angehalten, als Sie zur Arbeit fahren wollten, und sagte, Ihre Kinder seien noch zu klein, um allein gelassen zu werden. Ich muss gestehen, ich fand Ihre Reaktion ungewöhnlich lässig, aber, nun ja –« Sie zuckte die Achseln. »Eigentlich hatte ich gar nichts anderes erwartet.«
    Siobhan erinnerte sich gut an den Vorfall. Cynthia hatte mitten in der Einfahrt gestanden und ihnen den Weg versperrt. Als Ian angehalten hatte, hatte sie rot vor Empörung den Kopf beinahe durch Ians offenes Fenster geschoben und ihnen beiden einen Vortrag darÜber gehalten, was fÜr ein bodenloser Leichtsinn es sei, ein sittenloses Kindermädchen einzustellen.
    »Wir nahmen beide an, Sie sprächen von dem Abend, als sie mit Kevin in der Scheune war. Ian sagte hinterher, er wÜnschte, er hätte es nie erwähnt, weil wir das nun wahrscheinlich

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