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In Gedanken bei dir (German Edition)

In Gedanken bei dir (German Edition)

Titel: In Gedanken bei dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein , Lara Myles
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besten Wünschen wie Wir beten für dich, Jolie und Wir werden dich niemals vergessen, Jolie .
    Viele
lange Briefe voller Mitgefühl und Freundschaft, die Cassie hier vor der Klinik
gefunden hatte, hatte sie in den vergangenen Wochen beantwortet. Einige hatte
sie auch auf help-jolie.com veröffentlicht. Denn sie hatten ihr geholfen, den
Mut und die Hoffnung zu bewahren.
    Mit
aufgerissenen Augen kniete ein kleiner Junge, kaum sechs Jahre alt, vor der
Gedenkstätte und stellte seinen grünen Plastikdino zu all den anderen
Geschenken. War der T-Rex sein liebstes Spielzeug? Hatte der Dino neben ihm im
Bett gelegen, während seine Mommy, die jetzt seine Hand nahm, ihn zugedeckt und
liebevoll geküsst hatte?
    Der
Kleine erinnerte Nick an den Jungen aus San Jose, der Jolie vor zwei Monaten
sein Taschengeld geschickt hatte, das er für einen Triceratops gespart hatte.
Seine Mutter hatte seinen 18 Dollar und 34 Cent noch am selben Tag eine zweite,
größere Überweisung hinterhergeschickt.
    In
einem knisternden Blitzlichtgewitter blieb Nick stehen, er konnte einfach nicht
anders. Aber was sollte er zu dem kleinen Jungen sagen? Außer: »Ich danke dir.«
    Der
niedliche Kleine lächelte scheu. »Der Tiranosaurex ist für Jolie«, sagte er mit
piepsiger Stimme. Seine Augen funkelten im blendenden Schein der Kameralichter.
»Weil, er soll sie beschützen. Damit ihr nichts passieren kann.«
    Nick
presste die Lippen aufeinander.
    Seine
Mommy, wie bei einem Kondolenzbesuch ganz in Schwarz, hatte Tränen in den
Augen. »Dr Talcott, ich weiß nicht, was ich sagen soll ...«
    Das
Mitgefühl einer Fremden auf der Straße rührte Nick. Unvermittelt umarmte er
sie. Stumm standen sie da und hielten einander fest. Ihr warmer Atem streifte
seinen Nacken.
    Der
Junge ließ die Hand seiner Mommy los, hob den T-Rex auf und hielt ihn Nick hin.
»Gibst du den Jolie?«
    Bewegt
hauchte er: »Mach ich, danke.«
    Viel
zu lange hatte er in Gegenwart seiner Freunde und Mitarbeiter versucht, Haltung
zu bewahren. Nur Micmac hatte er sich vor einigen Tagen anvertraut, und es tat
ihm gut, weil er jetzt wusste, dass er ebenso mit ganzem Herzen für Cassie da
sein würde, wenn Nick für die UNESCO nach Australien ging und sie in den
nächsten Wochen als seine Nachfolgerin die Projektleitung in San Francisco
übernahm. Darum hatte Nick in seinen Mails gebeten, als er sich vor einigen
Wochen um den neuen Job bewarb, und seinem Wunsch war sofort entsprochen
worden. Cassie wusste allerdings noch nichts davon. Nick würde ihr erst am
Airport davon erzählen, wenn sie ihn zum Flugzeug brachte.
    Die
Tränen schossen ihm in die Augen, als er sich mit dem T-Rex im Arm abwandte und
die Klinik betrat, um mit dem Aufzug nach oben zu fahren. Erst als sich die
Türen hinter ihm schlossen, gab Nick endlich seinen Gefühlen nach und weinte
hemmungslos.
     
     
    Als er wenig später Jolies Zimmer auf der
Intensivstation betrat, war er auf das Schlimmste gefasst.
    Die
Kleine lag im Bett, und die Bettdecke verdeckte den Katheter und die Schläuche.
Ihr Gesicht wirkte blass, fast durchscheinend, und sie sah klein aus, winzig
klein.
    Sein
erster Gedanke: Ja, sie lag im Sterben.
    Alex
und Cassie saßen an ihrem Bett und hielten ihre Hände, die rechte mit Infusionsnadel,
Plastikschlauch und Pflaster, die linke ohne das alles.
    Eine
Hand für die Medikamente, wie Karen immer sagte, eine für die Liebe der Eltern.
Beides kann Hoffnung schenken. Beides kann Leben retten.
    »Hallo,
Nick«, stieß Alex mit heiserer Stimme hervor, so leise, dass Nick ihn vor dem
Hintergrund der Kinderlieder aus Cassies MP3-Player und dem Piepsen, Schnaufen
und Summen der Geräte kaum verstehen konnte. »Danke, dass du gekommen bist.«
    Nick
lächelte mühsam. »Ich würde gern ...« Er stockte: Durfte er das überhaupt von
ihnen erbitten?
    Cassie
sah ihn fragend an. »Was?«
    Nick
holte tief Luft. »Ich würde gern einige Minuten mit ihr allein sein. Darf ich
das?«
    Cassie
und Alex tauschten einen langen Blick, dann sahen ihn beide wieder an.
    »Ich
habe Jolie vorhin einen Brief geschrieben. Den würde ich ihr gern vorlesen.«
    Alex
presste die Lippen aufeinander. Tiefe Falten hatten sich in seine Augenwinkel
gegraben. Er sah völlig erschöpft aus. Wann hatte er das letzte Mal geschlafen?
»Okay.«
    Auch
Cassie nickte, als sie schließlich aufstand. Ihre Hand lag auf Nicks Arm, als
sie an ihm vorbei zur Tür ging, aber sie lächelte nicht.
    Alex
beugte sich über Jolie und küsste ihre Stirn. »Mommy

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