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In Gedanken bei dir (German Edition)

In Gedanken bei dir (German Edition)

Titel: In Gedanken bei dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein , Lara Myles
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per Telefon noch
per Post. Weißt du, was die Aussies gemacht haben? Ein Polizist hockte sich vor
eine Webcam und verlas die einstweilige Verfügung. Dann stellte er das Video
bei Facebook ein. Und? Der Stalker bestätigte im Chat, er hätte die Warnung
verstanden und löschte sein Facebook-Profil. Und der Kerl ist genauso
gewalttätig wie dein Ex. Wie oft hat der Mistkerl dich geschlagen!«
    Marlee
schien den Tränen nahe zu sein, denn Alex’ Stimme wurde jetzt sehr sanft:
»Alles wird gut.« Und dann, nach einem kurzen Durchatmen: »Ich liebe dich auch.
Ich ruf dich später an. Mach’s gut. Bye.« Alex legte auf und sah Cassie an.
Dann stand von der Transportkiste auf, steckte sein Satellitentelefon ein und
kam zu ihr herüber.
    Ein
dumpfes Dröhnen lag plötzlich in der Luft. Dann spürte Cassie das Zittern des
Bodens unter ihren Stiefeln.
    Die
Erde bebte.
    Zehn
Sekunden, zwanzig, dreißig.
    Dann
war es wieder still.
    Als
in der Nähe eine Schar Vögel aufflog, schreckte sie zusammen. Panisch blickte
sie hinüber zum Vulkan.
    Mit
wenigen Schritten war Alex neben ihr und packte sie am Arm. Ihr Herz raste, und
ihr Atem ging stoßweise.
    Jetzt
ging es wieder los, und das Beben war stärker als das erste, das Donnern
lauter, als Cassie es jemals in San Francisco wahrgenommen hatte.
    Alex
und sie klammerten sich aneinander fest, um nicht zu stolpern und zu stürzen.
    Als
es wieder still um sie wurde, keuchte er wie sie.
    Kein
Laut war zu hören.
    Doch,
da! In der Ferne heulte die Alarmanlage eines Autos. Vermutlich war sie wegen
der starken Erschütterung losgegangen.
    »Das
ist mein Chevy«, flüsterte Alex und legte seinen Arm fester um Cassie. »Halt
dich fest. Es geht wieder los.«
    Das
Beben wurde immer stärker, und es schien überhaupt nicht mehr aufzuhören.
Steine stürzten über die Felsabhänge und rollten durch das Gras. Staub wirbelte
auf. Die Lupinen schwankten, und ein Streifenhörnchen flitzte an ihnen vorbei.
    Als
es nach einer knappen Minute endlich wieder ruhig wurde, murmelte Alex: »Ich
schätze, es ist vorbei.« Er zog die Antenne aus dem Satellitentelefon.
    »Wen
rufst du an?« Cassie musste an Jolie denken, die aus den Abendnachrichten
erfahren würde, dass Mommy und Daddy sich mitten im Erdbebengebiet aufhielten.
Sie musste unbedingt vorher mit ihr sprechen. Sobald ihr Handy wieder Empfang
hatte ...
    »Das
Cascades Volcano Observatory in Vancouver.« Alex verzog die Lippen. »Du weißt schon:
Vancouver, not B.C., in Washington, not D.C.« Er wandte sich ab, als sich jemand
meldete. »Dr Lacey. Wie sieht’s aus? ... Okay. Wie stark? ... Fünf Komma
sieben. Und wo? ... Am Toutle River, na prima. Da bin ich gerade. Wo genau?«
Alex winkte ihr, klemmte sich das Telefon zwischen Ohr und Schulter und machte
mit der Rechten ziemlich ungeduldig eine schreibende Bewegung in der offenen
linken Hand.
    Auf
ihrem Smartphone notierte Cassie, was er ihr diktierte: 46° 15’ 48’’ Nord. 122°
15’ 77’’ West.
    Alex
verglich die geografischen Daten mit dem Display des vorhin aufgebauten
GPS-Moduls. »Genau unter uns!«, rief er aufgeregt. »Und wie tief? ... Okay,
danke ... Nein, ich komme heute nicht mehr ins Büro ... Nein, auch nicht für
ein Interview in den Abendnachrichten. Kannst du das nicht für mich übernehmen?
... Na, was wir gemessen haben! Hebt sich der Boden unter dem Druck des
aufsteigenden Magmas? Oder senkt er sich wie schon so oft nach dem letzten
Ausbruch? Oder ist es vielleicht ein Beben, das durch zwei Kontinentalplatten
hervorgerufen wird, ohne Beteiligung des Vulkans? ... Du schaffst das schon!«
Alex schaute auf die Uhr. »Okay, es ist jetzt kurz nach zwölf. Ich bringe rasch
mein Equipment zurück ins Johnston Ridge Observatory. Dann will ich mir den
Spirit Lake und die Pumice Plain ansehen. Wenn dort giftiges Gas austritt ...
Ja, tu das, ruf dort an. Die Touristen müssen gewarnt werden ... Nein, zuerst
zum See ... Gegen drei Uhr schätze ich, es sind drei bis vier Meilen zu laufen
... Warte mal kurz.« Alex nahm das Satellitentelefon vom Ohr und sah sie an.
»Cassie, du hast nicht zufällig eine Tauchausrüstung auf deinem Pickup?«
    »Nein«,
sagte sie und hob zwei Finger. »Neoprenanzüge, Flossen, Brillen, Atemregler und
Pressluftflaschen, aber auch Schnorchel.«
    »Nee,
oder?«
    »Doch.
Wir beide tauchen gemeinsam im Spirit Lake.«
     
     
     

     
     
     
    »Hallo, Nick!«
    Der
süßliche Duft der Chemo ließ ihn würgen, als er die Tür von Jolies
Krankenzimmer

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